Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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chrima, Wednesday, 22.10.2008, 18:28 (vor 6271 Tagen) @ Tigresa

Okay, da Du mich irgendwie nicht verstehen kannst (oder willst?) nochmals
in aller Deutlichkeit:
Mit "Leidensgenossinnen" meine ich alle Freundinnen Anonymas, die nach
1945 von Soldaten der Roten Armee vergewaltigt worden sind. Anonyma hat
dies zum größten Teil selbst beobachtet oder es wurde ihr erzählt. Ob die
Erzählungen alle der Wahrheit entsprechen, kann ich nicht sagen. Es liegt
mir auch fern, darüber Spekulationen anzustellen, denn es geht in diesen
Tagebuchaufzeichnungen nicht darum, den ermahnenden Zeigefinger zu erheben.
So magst Du Recht haben, daß es Frauen gab und gibt, die sich eine
Vergewaltigung ausdenken. Dies ist abscheulich und ein Verbrechen an den
betroffenen Männern und den Frauen, denen es wirklich passiert ist und die
so um ihre Glaubwürdigkeit kämpfen müssen.

Also um es mal klar zu stellen: Ich halte jede Vergewaltigung in welchen Zeiten auch immer für ein verabscheuungswürdiges Verbrechen.
Mir geht lediglich der Hype um diesen angeblichen Tabubruch (ich kann mich an einige Filme erinnern in denen das Thema Vergewaltigung während oder nach dem 2. WK thematisiert wurden) gegen den Strich. So wie diese Schmonzette in den Medien angekündigt wird ist die Botschaft klar: böser Mann, arme Frau.
Daß damit zwei Propagandalügen zweier sich nahestehender Idiologien bedient werden (Untermensch Mann, Untermensch Bolschewik) macht diesen Mist der zumindest aus diesem Film gemacht wird und der er wahrscheinlich auch ist noch ekelhafter.

Du magst denken was du willst. Aber wo habe ich Verbrechen gegeneinander
aufgewogen?


"Aber willst du deine Hand dafür ins Feuer legen,
daß sie überhaupt nichts dafür konnten Leidensgenossinnen zu sein?"

" [...] ohne darauf einzugehen welche Rolle diese armen Opferinnen denn
gespielt haben und ob nicht diese Rolle dazu geführt hat, daß sie
vergewaltigt wurde [...]"

Mal ganz konkret gefragt: welche "Rolle" muß denn ein Mensch "spielen",
damit eine Vergewaltigung gerechtfertigt ist?

Wer redet von "gerechtfertigt"? Ich nicht.
Aber geht der Film (oder auch das Tagebuch) darauf ein, daß die Frauen mehrheitlich für Hitler und den Zerstörungs- und Menschenvernichtungskrieg waren und somit die Situation die beklagt wird mitzuverantworten hatten? Nach allem was ich über den Film gelesen habe dieser zumindest nicht. Wie üblich das abgedroschene Bild der armen Opferin, die ja gar nichts dafür kann...

Trotz deiner obigen Denke stimmen wir hier überein.
Allerdings weichst du bezeichnender Weise aus wenn ich anzweifele, daß
ähnliche Reaktionen wie auf diese Schmonzette mit einer Frau als
angeblichen Opfer für die filmische Darstellung der realen Leiden von
Männern im Hier und Jetzt nicht zu erwarten sind.


Es lag mir fern, Dir auszuweichen, dafür diskutiere ich viel zu gern :-)
Ich habe den Film noch nicht gesehen und weiß nicht, ob er gut, schlecht
oder sonstwas ist, deshalb lasse ich mich darüber mal nicht aus.
Ob ein Film über "Das Leiden der Männer" Anerkennung bekommt, hängt sicher
auch von Machart, Schauspielern, Propaganda und nicht zuletzt von den
Männern selbst ab, die ihn sich anschauen oder auch nicht.
Da ich mich um Objektivität bemühe und auch versuche, so gut es geht
hinter die Kulissen der gesellschaftlichen und ideologisch eingefärbten
Vorgaben zu schauen, interessiert mich die öffentliche Meinung über einen
Film nur wenig.

Auf jeden Fall würde ich ihn nicht von vorn herein, ohne ihn angeschaut zu
haben, als "Schmonzette mit einem Mann als angeblichen Opfer" abtun.

Die Erfahrung heutzutage zeigt, daß dieser Film "Anonyma" genau das ist: Eine Schmonzette etwas gehobenerer Klasse mit einer Frau als angeblichem Opfer. Ich lasse mich aber gern widerlegen von jemanden, der diesen Film gesehen hat. Dann erst werde ich in Erwägung ziehen für dieses propagandistisch ausgeschlachtete Machwerk ein paar Euro auszugeben.


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