Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Tigresa, Wednesday, 22.10.2008, 18:47 (vor 6271 Tagen) @ chrima

Hallo chrisma,

okay, ich verstehe, worauf Du hinaus willst und gebe Dir auch Recht. Im Buch reflektiert Anonyma durchaus über die Verbrechen der Nazis und angesichts der Tatsache, daß es Tagebuchaufzeichnungen aus dem Frühling 1945 sind, ist das schon eine ganze Menge. Ich habe gehört, daß der Film nur auf den Aufzeichnungen basiert und vieles frei erfunden ist. So hätte man meines Erachtens auf diese Problematik eingehen und etwas reflektierter an die Sache rangehen können (hat man aber wahrscheinlich nicht getan).

Wenn Du jedoch in einem Zweistundenfilm alle Schuldigkeiten klären willst, wo möchtest Du dann aufhören? Müßte, wenn es um den II. Weltkrieg geht, nicht auch der für Deutschland ungerechte Ausgang des I. Weltkrieges und der Versailler Vertrag beleuchtet werden? (Stell mich jetzt bitte nicht in die falsche Ecke. Viele Angehörige meiner Familie (Männer und Frauen) kämpften in Spanien gegen die Legion Condor, ich habe eigentlich noch ein ziemlich großes Huhn mit den Nazis zu rupfen)

Wie ich schon in einem anderen Beitrag sagte, wie soll das Leid irgendwelcher Menschen eigentlich gezeigt werden, wenn immer eine andere Opfergruppe schreit: "Hey, wir haben auch gelitten!"
Irgendwer fehlt doch immer: die Frauen, die Männer, die Juden, die Kinder, die hungernden Menschen in Afrika. Sind denn alle nur so auf ihre eigene Opfer - Selbstdarstellung bedacht, daß sie das Elend anderer nicht mehr wahrnehmen können, ohne auf sich selbst zu zeigen?
Das gilt für Männer und Frauen gleichermaßen.

Gruß Tigresa


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