Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Staatlich subventioniertes Sexualleben

Nurmalebenso, Wednesday, 02.08.2006, 04:55 (vor 6943 Tagen) @ Reik

Tauschen sicherlich nicht ...
... nur, wenn wie der Autor schreibt, Sexuelle Entfaltung ein
Menschenrecht sei, das weder verhindert noch umschlichen werden dürfe
,
müsste gerechterweise auch für Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger
Puffbesuche bezahlt werden oder vom Amt mit Sexualassistenten beschickt
werden.

Ich habe diese Aussage ("Menschenrecht") eher dahingehend verstanden, dass Sexualität ein menschliches Grundbedürfnis ist, so wie Essen, Trinken und Ausscheiden. Nach der Maslowschen Bedürfnispyramide gehört Fortpflanzung sogar zu der primären Ebene. Es ist infolgedessen natürlich auch richtig, dass das für alle anderen Menschen ebenfalls gilt, und zwar unabhängig vom Einkommen.

Der Unterschied aber zwischen einem Behinderten (Mehrfachbehinderten) und einem Sozialhilfeempfänger ist der, dass der Behinderte keine reelle Chance hat, jemals eine befriedigende - gleichwertige - Partnerschaft einzugehen, der sozial Schwache hingegen schon (wesentlichh eher).
Auch wenn dies ein antfeministisches Meckerforum ist, muss ich dennoch deutlich hervorheben, dass imho bei Weitem nicht alle Frauen geldgierig und opportunistisch veranlagt sind, es dürften sogar vermutlich eher die Wenigsten sein (eine andere Geschichte ist die Selbstverständlichkeit, mit der VIELE Frauen Männer für ihren Lebensunterhalt arbeiten lassen).

Ich möchte hier einen Aspekt einbringen, der bislang sehr vernachlässigt wurde: Während der einsame Sozialhilfeempfänger seine Wohnung verlassen und unter Menschen gehen, also wenn ihm danach ist aktiv menschlichen Kontakt aufnehmen kann, ist der Behinderte grundsätzlich auf die Hilfe anderer angewiesen und häufig räumlich und zeitlich abgekapselt (ich weiß nicht, ob Du schon mal in einem Pflegeheim warst).

Berührungen sind dort zweckorientiert und reduzieren sich auf Waschen und Ankleiden, ggf. noch auf die Nahrungszufuhr. Ein behinderter Mensch erhält, zumindest als Erwachsener, keine zärtlichen oder liebevollen Berührungen, er kommt eben nicht in Situationen, wo durch eine Berührung so etwas wie ein erotische Anspannung (und Entspannung) entstehen kann. Dem von einer Behinderung betroffenen Menschen fehlt völlig die Erfahrung einer Intimität (Gefühl der umweltlosen Geborgenheit), und sei es hervorgerufen durch Selbstbefriedigung! Versuch Dich in einen solchen Menschen mal hinein zu versetzen. Die Tatsache, dass er anders aussieht, anders redet oder sich "komisch" bewegt, bedeutet nicht, dass er auch anders fühlt, als Du oder ich!

Genau diese intime Erfahrung, diese Selbstwahrnehmung aber - und davon handelt der Artikel - versuchen die Betreuerinnen dem Behinderten zu vermitteln: Die Befriedigung eines menschlichen Grundbedürfnisses. Es geht um Masturbation, um intime Gefühle, um Wahrnehmung und Gefühlsverarbeitung - und eben nicht ums Ficken!

Übrigens, Prostituierte kommen gegen gutes Geld auch ins Haus, da braucht
kein Rolli in den Puff zu fahren.

Wenn Du das sagst ;-)

Ich habe jedenfalls noch keine Prostituierte in einem Pflegeheim gesehen, geschweige denn, den Caritas-Bus vor ´nem Puff! Und woher überhaupt, sollen die "Spastis" denn die Kohle für die schnelle Nummer haben? Die bekommen nämlich i.d.R. auch nicht mehr, als der Sozialhilfeempfänger - eher sogar noch weniger!

Dieser ganze Diskussionsstrang verläuft doch überwiegend nach dem Neid-Motto: "Was ich nicht kriege, sollst Du auch nicht haben (dürfen)". Getreten wird bekanntlich nach unten!

Gute N8
Numes


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