Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Staatlich subventioniertes Sexualleben

Reik, Wednesday, 02.08.2006, 08:41 (vor 6951 Tagen) @ Nurmalebenso

Der Unterschied aber zwischen einem Behinderten (Mehrfachbehinderten) und
einem Sozialhilfeempfänger ist der, dass der Behinderte keine reelle
Chance hat, jemals eine befriedigende - gleichwertige - Partnerschaft
einzugehen, der sozial Schwache hingegen schon (wesentlichh eher).
Auch wenn dies ein antfeministisches Meckerforum ist, muss ich dennoch
deutlich hervorheben, dass imho bei Weitem nicht alle Frauen geldgierig
und opportunistisch veranlagt sind, es dürften sogar vermutlich eher die
Wenigsten sein (eine andere Geschichte ist die Selbstverständlichkeit, mit
der VIELE Frauen Männer für ihren Lebensunterhalt arbeiten lassen).


Es ist mir ehrlich gesagt Wurscht, wer eine reelle Chance auf Sexualität, eine Partnerschaft oder auch nur auf "Nähe" hat und wer nicht. Erfüllte Sexualität oder Partnerschaft ist jedem zu wünschen - ob behindert oder nicht - aber es gibt kein Anrecht darauf - auch nicht für Behinderte. Es gibt genügend Gruppen die nicht behindert sind und auch auf alles mögliche keine reelle Chance haben - so what, das Leben ist hart.

Ich möchte hier einen Aspekt einbringen, der bislang sehr vernachlässigt
wurde: Während der einsame Sozialhilfeempfänger seine Wohnung verlassen
und unter Menschen gehen, also wenn ihm danach ist aktiv
menschlichen Kontakt aufnehmen kann, ist der Behinderte grundsätzlich auf
die Hilfe anderer angewiesen und häufig räumlich und zeitlich abgekapselt
(ich weiß nicht, ob Du schon mal in einem Pflegeheim warst).

Ja, ich war schon in einem Pflegeheim und kenne auch genügend Behinderte, sowohl geistig als auch psychisch Behinderte. Ich kenne ebenfalls sehr viele einsame, sozial isolierte Menschen, die vielleicht nicht im Rollstuhl sitzen aber trotzdem an ihrem "Schicksal" zu knabbern haben.

Berührungen sind dort zweckorientiert und reduzieren sich auf Waschen und
Ankleiden, ggf. noch auf die Nahrungszufuhr. Ein behinderter Mensch
erhält, zumindest als Erwachsener, keine zärtlichen oder liebevollen
Berührungen, er kommt eben nicht in Situationen, wo durch eine Berührung
so etwas wie ein erotische Anspannung (und Entspannung) entstehen kann.
Dem von einer Behinderung betroffenen Menschen fehlt völlig die
Erfahrung einer Intimität (Gefühl der umweltlosen Geborgenheit), und sei
es hervorgerufen durch Selbstbefriedigung!
Versuch Dich in einen
solchen Menschen mal hinein zu versetzen. Die Tatsache, dass er anders
aussieht, anders redet oder sich "komisch" bewegt, bedeutet nicht, dass er
auch anders fühlt, als Du oder ich!


Danke, brauchst du mir nicht zu erklären.
Zur Wiederholung: Es gibt Millionen von Menschen, die keinerlei Berührung, Zärtlichkeiten, menschliche Zuwendung, o.ä. erhalten/erfahren. Traurig! Aber warum sollten jetzt ausgerechnet Behinderte eine Sonderbehandlung erfahren?

Genau diese intime Erfahrung, diese Selbstwahrnehmung aber - und davon
handelt der Artikel - versuchen die Betreuerinnen dem Behinderten zu
vermitteln: Die Befriedigung eines menschlichen Grundbedürfnisses. Es geht
um Masturbation, um intime Gefühle, um Wahrnehmung und Gefühlsverarbeitung
- und eben nicht ums Ficken!

Übrigens, Prostituierte kommen gegen gutes Geld auch ins Haus, da

braucht

kein Rolli in den Puff zu fahren.


Wenn Du das sagst ;-)

Ich habe jedenfalls noch keine Prostituierte in einem Pflegeheim gesehen,
geschweige denn, den Caritas-Bus vor ´nem Puff! Und woher überhaupt,
sollen die "Spastis" denn die Kohle für die schnelle Nummer haben? Die
bekommen nämlich i.d.R. auch nicht mehr, als der Sozialhilfeempfänger -
eher sogar noch weniger!


Genau da schrieb ich ja. Wer soll das bezahlen, wenn nicht die Krankenkasse oder das "Amt".

Dieser ganze Diskussionsstrang verläuft doch überwiegend nach dem
Neid-Motto: "Was ich nicht kriege, sollst Du auch nicht haben (dürfen)".
Getreten wird bekanntlich nach unten!


Du solltest deine eigenen Vorstellungen nicht gleich auf andere projizieren.

"Diese" Diskussion (Sexualassistenten/-begleiter SENIS - Niederlande, Dänemark und inzwischen auch in Deutschland) über das Thema Behinderung u. Sexualität, läuft darauf hinaus, dass diese Sexualassistenten von irgendjemand bezahlt werden müssen. Möge jeder Mann, jede Frau so viel sexuelle Befriedigung finden, wie er/sie möchte, nur gibt es eben kein Anrecht darauf. Und genau darauf läuft die Argumentation hinaus, ein Recht auf Sex für Behinderte. Nur ist das meines Erachtens wohl nicht die Aufgabe der öffentlichen Hand oder der Krankenkasse. Und "ehrenamtliche" Sexualhelfer werden sich wohl nicht so viele finden.

Behinderte werden hier in die berühmte Opferrolle manövriert oder sehen sich selbst darin und rufen dann nach Hilfe u. Sonderrechten. Ebenso wie Frauen ja in der ewigen Opferrolle sind und nach Privilegien schreien - um mal wieder einen Zusammenhang zum Forumsthema herzustellen. Nicht umsonst werden Frauen und Behinderte ja oft in einem Atemzug genannt.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum
[x]
[*]