Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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@T.R.E.Lentze

Mus Lim ⌂, Tuesday, 13.10.2009, 03:55 (vor 5519 Tagen) @ T.R.E.Lentze

Mütter über Alles. Das Vater-Feindbild der Christa Mulack.

"Faschismus, Bolschewismus und andere Massenbewegungen zeigen uns, daß gerade unauffällig agierende Ideologen viel bewirken können, so abstrus ihre Ideen im Nachhinein auch erscheinen."

Also Faschisten agierten nicht unauffällig, und Feministinnen tun es heute auch nicht. Also diese These des "unauffälligen" Wirkens kann ich so nicht nachvollziehen. Was mir aber auffällt ist, dass diese Ideologien nicht abstrus sind. Zumindest glaube ich, dass das nicht objektivierbar ist. Denn ist fällt doch auf, dass der Faschismus in seiner Zeit von großen Bevölkerungsteilen nicht als abstrus gesehen wurde, die Wahlerfolge Hitlers wären wohl kaum möglich gewesen, wenn man seine Ideen und Reden für abstrus gehalten hätte. Auch der Feminismus heute wird von breiten Bevölkerungskreisen gestützt und getragen. Das wäre wohl kaum der Fall, wenn der Feminismus heute für abstrus gehalten würde.
Welche Ideologie für abstrus gehalten wird, scheint mir stark von gesellschaftlichen Randbedinungen und dem herrschenden Zeitgeist abzuhängen. Demokratische Ideologien wiederum wurden lange Zeit für abstrus gehalten, heute schwören wir drauf.
Wie viel eine Ideologie bewirken konnte hängt IMHO nicht davon ab, wie abstrus ihre Ideen (im Nachhinein) beurteilt werden, auch nicht, ob ihre Aktivisten "unauffällig" oder nicht agierten, sondern von der Akzeptanz großer Bevölkerungskreise in ihrer Zeit. Hitler hätte in unserer Zeit keine Chance mehr und in monarchistischen Zeiten zuvor hätte er auch keine Wirkung gehabt. Der Faschismus Hitlerischer Prägung konnte offenbar nur in einem kleinen Zeitfenster sich entfalten. In diesem Sinne würde mich interessieren, was in 100 Jahren noch vom Feminismus übrig geblieben ist oder mehr als eine Randnotiz der Geschichte sein wird.


"Mutterschaft bedeutet vielmehr, sterbliche Ableger aus der unsterblichen Lebenskontinuität herauszusetzen, also voraussehbare Todesfälle grundzulegen."

Na, diese Definition von Mutterschaft finde ich nun abstrus und abwegig.
Was soll denn damit besagt werden!???

Heimatlos wegen Ausbreitung der Männer. Über Christa Mulack.

Aus einer solchen Position der Stärke heraus lehnen viele Frauen
es inzwischen ab, ihre Energien weiterhin in einem Kampf um
Gleichberechtigung zu verschleißen, die ihnen letztlich doch nur
Rechte bieten kann, die sie gar nicht mehr wollen. (S.49ff.)

"Ist dieses Selbstbewußtsein nicht erfrischend ? Ich wünschte es auch einmal in der Männerbewegung anzutreffen, etwa bei MANNdat, wo bis jetzt lediglich die Aufhebung von Benachteiligungen gefordert wird!"

Eine interessante Äußerung über die Männerbewegung! ;-)

Sexismus als Steigerung des Rassismus.

"Angesichts derartiger Dimensionen ist das Rasseprogramm der Nationalsozialisten beinahe als harmlos zu bezeichnen."

Diese Einschätzung halte ich auch für sehr daneben. Mal abgesehen davon, dass Sie zu häufig Nazivergleiche gebrauchten (eben auch dort, wo sie unpassend sind), hat sich das Rasseprogramm der Nationalsozialisten ja nicht nur gegen die Juden gerichtet, sondern im Prinzip gegen jede nicht-arische Rasse. Und das dürfte dann sogar mehr als die von Ihnen genannten 52% betragen.
Der Nazivergleich ist hier also nicht nur abwegig sondern geradezu falsch.

"... der Sexismus ... dürfte ... erheblich weiter verbreitet sein als der Rechtsextremismus. Ein Vergleich des Schrifttums und der Internetpräsenzen läßt dies klar erkennen. Zudem ist der Sexismus, anders als der Rechtsextremismus, weitgehend verstaatlicht und institutionalisiert."

Diese Einschätzung wiederum dürfte zutreffend sein, im Gegensatz zu der zuvor benannten.

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