Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Zustimmung, ajk

Chato, Tuesday, 13.10.2009, 18:03 (vor 5523 Tagen) @ ajk

Genau so lautet auch meine Kritik an Roslin in dieser Frage. Mann und Weib sind keine "graduellen Variationen des Menschen", sondern die naturnotwendige, wechselseitige, polare Ergänzung, die den Menschen überhaupt erst zum "ganzen Menschen" macht, weil er ohne sie, unmittelbar einsehbar, nicht sein kann in der Zeit: Er bekommt dann keine Kinder mehr, sondern verdämmert im Siechenheim – fraglos in einer großen Zahl gradueller Variationen. Aus der Ergänzung ergibt sich selbstverständlich auch der Ausschluß des entgegengesetzten Poles: ein Mann ist ein solcher, weil er kein Weib ist und umgekehrt.

Roslin nähert sich hier bedenklich nah dem Denkfehler der Genderisten, die nur "Menschliches" in allen möglichen Variationen anerkennen, ausdrücklich nicht aber die Tatsache zweier diskreter Geschlechter. Für das "allgemein Menschliche", das beiden Geschlechtern gemeinsam ist und das selbstverständlich real existiert, stimmt das, was Roslin darlegt bis zu einem gewissen Grade, zumal dann, wenn die subtilen Zusammenhänge bei der kulturellen Entfaltung dieser elementaren Polarität nicht beachtet (resp. eben vernichtet) werden, und zeigt dabei die von ihm angeführten statistischen Variationen. Aber daran, daß der Mensch nur ist, weil er es polar als Mann und Weib ist, ändert das alles natürlich genau gar nichts.

Selbstverständlich lassen sich alle Polaritäten im Prinzip einebnen und gewaltsam "gleichstellen". Aber das ist dann eben gleichbedeutend mit dem Tod. Ein Brei von Biomasse aus dem Mixer wäre wahrscheinlich der Idealzustand der totalen Gleichstellung. Aber das ist halt unnatürlich und aus Prinzip nicht lebendig. Umgekehrt muß man sagen, daß Lebendigkeit immer eine Funktion der Stärke der polaren Gegensätzlichkeit ist, auf der sie beruht.

Das alle Menschen verbindende ist nicht die "Gleichheit", sondern die Liebe, also das hingebende "Sein für den Anderen", und die Liebe wächst nun einmal mit dem Grad der Andersartigkeit. In einem tieferen Sinne bedeutet Genderideologie die Leugnung resp. die Abschaffung der Liebe. Die Liebe erkaltet natürlich im Permafrost, wenn der Mensch bloß noch aus "graduellen Variationen" besteht, und der Genderismus ist die ideologische Form dieser Lieblosigkeit und des epidemischen Narzißmus, der ihr seelisch zugrundeliegt.

Herrn Lentze stimme ich gleichwohl nicht zu. Nicht, weil er etwa nichts Richtiges sagte, sondern weil er ständig Richtiges mit Falschem vermischt, woraus dann einseitige Zuspitzungen ableitet werden, die als solche nicht bloß völlig verkehrt sind, sondern auch menschlich bewußt polarisieren. Mit alledem widerspricht er im Tun seiner Behauptung, er wolle eine reine "Sachdiskussion" führen. Wer sich darauf einließe, der hätte in Nullkommanix eine Diskussion über Herrn Lentze an der Backe, wie jede Erfahrung aus der Vergangenheit lehrt, und die will sich eben keiner mehr reinziehen. Ich jedenfalls nicht. Das ist schade insofern, als er die Beiträge, die er andernfalls durchaus leisten könnte, damit selbst entwertet und aufhebt.

Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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