Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Prinzipien existieren nicht in ungemischter Reinheit.

Roslin, Wednesday, 14.10.2009, 04:35 (vor 5523 Tagen) @ Chato
bearbeitet von Roslin, Wednesday, 14.10.2009, 04:49

Mann und Weib
sind keine "graduellen Variationen des Menschen", sondern die
naturnotwendige, wechselseitige, polare Ergänzung, die den Menschen
überhaupt erst zum "ganzen Menschen" macht, weil er ohne sie, unmittelbar
einsehbar, nicht sein kann in der Zeit

Dem männlichen und weibliche Prinzip, als aus seiner jeweiligen Konkretion in den Individuuen herausdestillierte Abstraktion, eignet sich ergänzende Polarität.
Diese Abstraktionen kann ich auch distinkt einander gegenüber stellen.
Aber NUR diese Idealbilder von Männlichkeit-Weiblichkeit.
In der Realität gibt es den idealtypischen Mann, die idealtypische Frau nicht.
DAS IST SICHTBAR, IN DER REALITÄT.
In der verteilen sich Männer und Frauen auf einer Skala, an deren einem Ende der ideale Mann, an deren anderem Ende die ideale Frau zu finden wären, wenn es sie denn gäbe.
Die Masse der Männer ist dabei mit ihrer normalverteilten Merkmalsausprägungskurve mehr in Richtung Idealmann verschoben, die der Frauen mehr in Richtung Idealfrau.
Aber immer zeigen Männer Wesenszüge, die man als "weiblich" einordnen könnte und Frauen Wesenszüge, die man als "männlich" qualifizieren könnte, weil sie häufiger und stärker bei dem jeweiligen Geschlecht ausgeprägt sind, IM SCHNITT.
Die männlichen. weiblichen Normalverteilungen ÜBERLAPPEN, so dass es Minderheiten von vorrangig "weiblichen" Männern und "männlichen" Frauen gibt.

Warum, das ist noch unklar. Sicher spielt der Testosteronspiegel der Mutter während der Schwangerschaft eine Rolle, die hormonelle Situation des Individuums selbst während seiner nachgburtlichen Entwicklung, auch genetische Gründe muss man vermuten.
Auf diesen natürlichen Gegebenheiten sattelt dann die Sozialisation auf und trägt ihren Teil bei.

Aber Chato, ich bestreite die sich ergänzende Polarität des Männlich-Weiblichen keineswegs.
Sie stellt sich natürlich ein, in Freiheit. Das muss ich gar nicht erzwingen. Man muss Männer und Frauen nur SEIN lassen.
Ich bestreite nicht die Polarität, ich bestreite nur, dass sich aus dieser Polarität eine natürliche Hierarchie der Geschlechter ableiten lässt.
Es gibt nun einmal Frauen, die das männliche Prinzip deutlicher verkörpern als viele Männer, es gibt Männer, die das weibliche Prinzip reiner verkörpern als viele Frauen.
Das bedeutet KEINE Aufhebung/Ableugnung der Polarität der Geschlechter, denn diese "männlichen" Frauen-"weiblichen" Männer besetzen die Randgebiete der jeweiligen Normalverteilungen ihrer Geschlechter, ragen sozusagen in die benachbarte Normalverteilung des anderen Geschlechtes hinein.
Ihr Vorhandensein festzustellen, bedeutet nicht, zu übersehen, dass die Geschlechtermehrheiten sich in ergänzender Polarität gegenüberstehen.
Der Anteil "männlicher" Frauen, "weiblicher" Männer - ca. 1/3 des jeweiligen Bestandes - ist stabil, stabil auch über die Zeit.
Das "männliche" Prinzip drängt wesensmäßig zur Führung, zur Dominanz, ist in diesem Sinne zur Führung bestimmt.
ABER ES MUSS NICHT IMMER DER Mann sein, der DIESES PRINZIP in jedem Falle reiner verkörpert.
Es kann auch eine Frau sein, die dann die Führung übernehmen muss/kann.
Es gibt heute nicht mehr "weibliche" Männer-"männliche" Frauen als vor 100 oder 1000 oder 10000 Jahren.
Sie werden nur heute sichtbarer, weil die Kultur Eindeutigkeit nicht mehr erzwingt, im Gegenteil.
Sie drängt heute eher zur Uneindeutigkeit, was mir genau so wenig behagt wie eine Eindeutigkeit erzwingende Kultur.
Ich möchte den Menschen idealerweise unbeeinflusst sehen, ihm ermöglichend, in weitgehender Freiheit sein eigenes Wesen zu entdecken und zur Geltung zu bringen, damit er mit sich selbst im Einklang existieren kann.
Wer führt, wer folgt, kann sich dann in Freiheit selbst regulierend einstellen.

Es sind die "männlichen" Frauen, die die Frauenbewegung als Minderheit beherrschen, eben wegen ihrer männlichen Prägung, die dort die Wortführerschaft errungen haben und das "weibliche" Frausein, das ihnen NATÜRLICH widerstrebt, nun bei allen Frauen als Unterdrückung analysieren, weil sie es in einer Eindeutigkeit erzwingenden Kultur als Unterdrückung erlebten und so dazu gelangen, selbst weibliche Frauen zu diffamieren und ihrerseits, sehr "männlich", in ihrem weiblichen Frausein zu unterdrücken.


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