Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Du bist Genderist!

Garfield, Monday, 19.10.2009, 20:27 (vor 5514 Tagen) @ T.R.E.Lentze
bearbeitet von Garfield, Monday, 19.10.2009, 20:41

Hallo Thomas!

"Tatsächlich gibt es einen Unterschied zwischen Pferd und Reiter. Der besteht einfach darin, daß das Pferd trägt und der Reiter getragen wird." Sind wir nun klüger?

Dieser Vergleich paßt auch. Für den Reiter ist es selbstverständlich, daß er sich auf das Pferd setzen und sich von ihm tragen lassen kann. Für das Pferd wiederum ist es genauso selbstverständlich, daß es den Reiter trägt.

Warum ist das so? Weil beide sich daran gewöhnt haben und es als normal empfinden.

So normal ist es aber gar nicht: Versuche mal, ein wildes Pferd zu reiten. Oder setze dich mal, wenn du noch nie vorher auf einem Pferd gesessen hast, auf eins drauf!

So ist das eben auch zwischen Menschen: Es kann sich eine gewisse Routine ergeben, die als normal empfunden wird.

Ja, ich kenne deine Antwort: Ist alles anerzogen. Könnte also auch umgepolt werden.

Nein! Roslin hat dazu gerade einen sehr guten Text über Instinkte geschrieben. Ich sehe es durchaus auch so, daß Frauen auch instinktiv dazu neigen, von Männern Unterstützung zu erwarten, und daß Männer instinktiv bestrebt sind, Frauen zu unterstützen. Sogar Frauen neigen instinktiv dazu, andere Frauen zu unterstützen, weshalb viele Promi-Frauen Hilfsprojekte fördern, die nur Mädchen oder Frauen zugute kommen.

Die Instinkte sind aber eben nicht alles: Wenn die Mehrheit der Menschen in eine bestimmte Richtung tendiert, dann ergeben sich daraus automatisch Normen. Diese Normen werden dann teilweise in Gesetze gegossen. Und das alles stützt und stärkt die instinktiven Neigungen und ihre Auswirkungen dann noch. Letztendlich ist es eine Mischung aus erblicher Veranlagung und Erziehung, die unser Handeln bestimmt.

Nun sind wir aber keine willenlosen Sklaven unserer Instinkte. Außerdem machen manche dieser Instinkte in der modernen Welt gar keinen Sinn mehr!

Man muß sich mal vor Augen halten, welchen Zweck sie eigentlich haben:

Es geht darum, eine möglichst hohe Zahl von Nachkommen zu erzeugen. Früher war das bitter nötig, denn viele Kinder starben, bevor sie erwachsen wurden, und immer wieder starben auch Mütter schon bei der Geburt des ersten Kindes, oder danach.

Heute brauchen wir aber nicht mehr so viele Nachkommen. Die medizinischen Bedingungen sind viel besser, und die Welt ist ohnehin überbevölkert.

Dumm ist nun, daß unsere Instinkte dadurch aber nicht von heute auf morgen verschwinden. Wenn sich die Verhältnisse nicht drastisch ändern, werden sie sich allmählich zurück bilden, aber das wird noch viele Generationen dauern. Wir werden das ganz sicher nicht mehr erleben.

Wir müssen uns unsere uralten Instinkte bewußt machen und sie eben auch mal unterdrücken, wenn es sein muß. Aber auch nur dann.

Am besten ist eben, wenn man den Menschen nicht reinredet. Wenn man nicht versucht, ihnen irgendwelche Rollenmuster vorzugeben. Dann pendelt sich alles so ein, wie es für die Menschen am besten ist.

Das ist aber eben von oben her nicht gewollt.

Wer hat denn diese Entscheidung getroffen, und warum wurde er dazu bestimmt, solche schwerwiegenden Entscheidungen treffen zu dürfen? Erst dann kann man vermeiden, daß dasselbe Problem wieder eintreten wird.

Oh, das sind sehr interessante Fragen! Und auch sehr wesentliche!

Was meinst denn du - wer hat entschieden, daß der Feminismus fest in der Gesellschaft etabliert wird?

Freundliche Grüße
von Garfield


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