Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

Homepage - Archiv 1 - Archiv 2 -- Hilfe - Regeln für dieses Forum - Kontakt - Über uns

126275 Einträge in 30968 Threads, 293 registrierte Benutzer, 240 Benutzer online (1 registrierte, 239 Gäste)

Entweder bist Du ein aktiver Teil der Lösung, oder ein Teil des Problems.
Es gibt keine unbeteiligten Zuschauer!

    WikiMANNia
    Femokratieblog

1/2 OT: Presse zur Papstwahl - ein generelles Problem (Allgemein)

Newman, Thursday, 14.03.2013, 14:18 (vor 4084 Tagen) @ Robert

Was mir das Messer in der Tasche aufgehen lässt, sind offensichtlich verlogene, manipulative wie dämliche Argumentation (und dass diese Argumentation nicht mehr als dämlich erkannt wird,


Das ist "Zeitgeist" und hat mit dem Thema "religiös/kirchlich oder nicht" nichts zu tun.

Ja. Darum "1/2 OT" und der versuchte Bogen zum allgemeinen Thema. Die "Berichterstattung" heute morgen ging nur wieder auf keine Kuhhaut.

Es fängt damit an, wenn man anfängt, mehr zu "fühlen" als zu denken, wenn man anfängt, Urteile über "wahr/falsch" per Gefühle zu fällen, wenn Logik, Mathematik und Naturwissenschaften nichts mehr gelten, wenn man klare Sprache durch Geschwurbel ersetzt (wenn man also in undefinierten Begriffen "spricht").

Ein generelles Problem, nicht nur der Wissenschaft. Es gibt keine Argumente mehr, die man gegeneinander abwägen und das stärkere herausnehmen könnte. Heute gibt es Meinungen, und jeder hat ein Recht auf seine. Darum führen Argumentationen in der Regel nirgendwo hin, bzw. "überzeugen" nur die, die es ohnehin bereits sind. (*Nicken zu Sciencefiles)

Ich möchte da auf die "Sokal-Affäre" verweisen.

Ja, das war wirklich spaßig. Nur muss man die Geschichte ganz sehen - diejenigen, die er zum Nachdenken bringen wollte, haben sich davon nämlich überhaupt nicht beeinflussen lassen. NaWis und NaWi-interessierte haben ja gleich gemerkt, dass es Blödsinn war.

Ich gehör hier ja zu den Typen "contra Kirche" (was nicht heisst, daß ich individuelle Religiosität ablehne, sondern nur, daß Kirche als weltanschauliche Gemeinschaft nicht das Recht hat, das Leben von Menschen, die eine andere Weltanschauung haben, zu beeinflussen.

Ja, aber genau da geht die Fehlinformation schon los: Kein Kirchenmann kann mir irgendwas für mein Leben befehlen. Wir haben Religionsfreiheit - und d.h. ebenso das Recht auf Freiheit von Religion (wenn man sowas wie Feminismus nicht darunter fast). Die Wünsche der Sondergruppen sind Unsinn, weil das, was sie da als Rechte einklagen, ihnen überhaupt nicht genommen wird - nur eben nicht in der Institution selbst. Schwullesbische Ehen, Scheidung, Wiederheirat und Konkubinat - bei den Protestanten alles kein Problem, außerhalb der Religion auch. Aber es geht nicht um das Recht an sich, es geht um die Umgestaltung der Institution, die das für sich ausschließt. Kein echtes Argument also.

Genau das gleiche gilt auch für den "Staatsfeminismus"!

Die Situation ist aber eine andere. Die Regeln und Werte der katholischen Kirche sind für mich als Nicht-Katholik nicht verbindlich oder in irgendeinerweise relevant (als wieweit ich sie mir zu eigen mache). Der Staatsfeminismus (sollten wir da nicht lieber ein neues Wort finden - schließlich ist er doch international) beeinflusst das Leben aller aber sehr wohl, Regeln, Gesetzte (deren parteiische Auslegung), Diskriminierungen, Redezensur etc.

Ein Blick auch auf die dunkle Seite der christlich geprägten Geschichte muss möglich sein.

Bist du Historiker? Die Archive der Inquisition sind für Wissenschaftler geöffnet, die dunklen Seiten können erforscht und diskutiert werden.(Das war im Übrigen Ratzinger.)

Die Masse der Menschen jedenfalls wähnt sich noch immer informiert (statt desinformiert) und denkt niemals selbst über die ihnen präsentierte "Wirklichkeit" nach.


Das war aber quasi schon immer so. Die alten Römer haben die Masse der Menschen mit "Brot und Spiele" ruhiggestellt. Der einzige Fehler, den "die Mächtigen" machen können, ist, den Leuten zuviel von ihrem Eigentum (Geld oder so) wegzunehmen. Die aktuell Mächtigen sind grad dabei, genau diesen Fehler zu machen ;-))

Dass es diese Tendenzen immer gab und geben wird, ist aber kein Argument, die Hände in den Schoß zu legen. Die Menschheit entwickelt sich auch. Vieles, was unter den Römern als normal galt, ist es heute zum Glück nicht mehr. Ich würe auch sagen, dass es eindeutig Zeiten gab, in denen es ein tieferes politisches Bewusstsein bei der Masse der Leute gab, als heute, bspw. die erste Hälfte des letzten Jahrhunderts. Aber menschliche Errungenschaften können auch wieder "vergessen" werden - und dieses Vergessen kann von interessierter Seite forciert werden. Der Punkt, an dem ich mich mit dem Christentum solidarisiere, ohne selbst gläubig zu sein, ist, dass die christlichen Gedanken die Menschheit ethisch einen Riesenschritt weiter gebracht haben. Die berechtigte sowie unberechtigte Kritik an der Institution "katholische Kirche" wird aber heute auch dazu benutzt, die christliche Ethik zu desavouieren. Ob Sachen wie im alten Rom bald wieder möglich sind? Ein Dschungelcamp auf Leben und Tod, wenn die Mitspieler einwilligen (ist doch ihre Freiheit, dies zu tun)? Oder vielleicht zahlungssäumige Väter nicht nur den Hyänen in ihren schwarzen Roben, sondern echten Raubkatzen vorwerfen? Unmöglich? :-|


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum