Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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1/2 OT: Presse zur Papstwahl - ein generelles Problem (Allgemein)

Robert @, München, Thursday, 14.03.2013, 15:50 (vor 4275 Tagen) @ Newman

Ich möchte da auf die "Sokal-Affäre" verweisen.


Ja, das war wirklich spaßig. Nur muss man die Geschichte ganz sehen - diejenigen, die er zum Nachdenken bringen wollte, haben sich davon nämlich überhaupt nicht beeinflussen lassen. NaWis und NaWi-interessierte haben ja gleich gemerkt, dass es Blödsinn war.

Korrekt. Und eigentlich sehr traurig.

Ich gehör hier ja zu den Typen "contra Kirche" (was nicht heisst, daß ich individuelle Religiosität ablehne, sondern nur, daß Kirche als weltanschauliche Gemeinschaft nicht das Recht hat, das Leben von Menschen, die eine andere Weltanschauung haben, zu beeinflussen.


Ja, aber genau da geht die Fehlinformation schon los: Kein Kirchenmann kann mir irgendwas für mein Leben befehlen. Wir haben Religionsfreiheit - und d.h. ebenso das Recht auf Freiheit von Religion (wenn man sowas wie Feminismus nicht darunter fast).

Über politischen Einfluss kann er das sehr wohl.
Das fängt bei so Kleinigkeiten an wie Tanzverbote an besonderen kirchlichen Feiertagen (wie Karfreitag oder Allerheiligen), z.B. in Bayern.
Hier fängt die allgegenwärtige ideologische Einflussnahme auf des Lebens der Menschen an (das machen ja nicht nur Kirchen so, sondern alle totalitären Ideologien).

PS: wenn der Islam hier mal das Christentum verdrängt hat, dann wird das natürlich nicht besser. Dann machen die Imame die Gesetze (und heutzutage die Feministen).

Die Wünsche der Sondergruppen sind Unsinn, weil das, was sie da als Rechte einklagen, ihnen überhaupt nicht genommen wird - nur eben nicht in der Institution selbst. Schwullesbische Ehen, Scheidung, Wiederheirat und Konkubinat - bei den Protestanten alles kein Problem, außerhalb der Religion auch. Aber es geht nicht um das Recht an sich, es geht um die Umgestaltung der Institution, die das für sich ausschließt. Kein echtes Argument also.

Nun ja, wenn sich die kath. Kirche in ihre Interna dreinreden lässt, ist sie m.M.n. selber schuld. Wie sie mit ihren Mitgliedern umgeht, ist aber eben auch ihre eigene Angelegenheit (solange das "Schäfchen" die Möglichkeit hat, aus diesem Verein auch auszutreten!)

Genau das gleiche gilt auch für den "Staatsfeminismus"!


Die Situation ist aber eine andere. Die Regeln und Werte der katholischen Kirche sind für mich als Nicht-Katholik nicht verbindlich oder in irgendeinerweise relevant (als wieweit ich sie mir zu eigen mache). Der Staatsfeminismus (sollten wir da nicht lieber ein neues Wort finden - schließlich ist er doch international) beeinflusst das Leben aller aber sehr wohl, Regeln, Gesetzte (deren parteiische Auslegung), Diskriminierungen, Redezensur etc.

S.o. Gleiches gilt für die Kirche (in bestimmten Staaten oder Bundesländern) ebenfalls. In Bayern z.B. entkommst du (katholischem) kirchlichem Einfluss nicht wirklich.

Ein Blick auch auf die dunkle Seite der christlich geprägten Geschichte muss möglich sein.


Bist du Historiker? Die Archive der Inquisition sind für Wissenschaftler geöffnet, die dunklen Seiten können erforscht und diskutiert werden.(Das war im Übrigen Ratzinger.)

Ich habe eher darauf angespielt, daß hier im Forum die christliche Geschichte Europas öfters eher glorifiziert wird (und der Niedergang schon seit der Aufklärung beschworen wird).

Die Masse der Menschen jedenfalls wähnt sich noch immer informiert (statt desinformiert) und denkt niemals selbst über die ihnen präsentierte "Wirklichkeit" nach.


Das war aber quasi schon immer so. Die alten Römer haben die Masse der Menschen mit "Brot und Spiele" ruhiggestellt. Der einzige Fehler, den "die Mächtigen" machen können, ist, den Leuten zuviel von ihrem Eigentum (Geld oder so) wegzunehmen. Die aktuell Mächtigen sind grad dabei, genau diesen Fehler zu machen ;-))


Dass es diese Tendenzen immer gab und geben wird, ist aber kein Argument, die Hände in den Schoß zu legen.

Es ist kein Argument, nur ein Hinweis, Menschen nicht zu idealisieren.

Die Menschheit entwickelt sich auch.

Man darf nur nicht zuviel von dieser Entwicklung erwarten. Man muss halt immer die menschliche Natur berücksichtigen.
(Um wieder halb on-topic zu werden: die Tendenz, die "Weibchen" zu behüten und die (insbesonderen jungen) Männchen zu verheizen, ist wohl im Menschen biologisch angelegt. Was es m.M.n. jeder Männerrechtsbewegung recht schwer macht, sich zu etablieren)

Der Punkt, an dem ich mich mit dem Christentum solidarisiere, ohne selbst gläubig zu sein, ist, dass die christlichen Gedanken die Menschheit ethisch einen Riesenschritt weiter gebracht haben.

Nun ja, im Christentum gibts fast nichts Originäres (noch nicht mal die "Jungfrauengeburt" ist Alleinstellungsmerkmal). Kirche war aber schon immer gut darin, sich positive Seiten anzueignen und als "rein christlich" zu etablieren ;-) Das wurde so mit hohen Festen gemacht (Weihnachten, Ostern), und eben auch mit der Ethik (m.W. z.B. Nächstenliebe).
Was ich persönlich den Kirchen ankreide, ist ihre Scheinheiligkeit (menschlich natürlich absolut verständlich, aber trotzdem m.M.n. nicht akzeptabel!), das was in der Bibel vom Splitter und Balken im Auge erzählt wird.

Die berechtigte sowie unberechtigte Kritik an der Institution "katholische Kirche" wird aber heute auch dazu benutzt, die christliche Ethik zu desavouieren.

Zur "Christlichkeit" dieser Ethik s.o. Du hast aber recht. Und das ist eine Sauerei.

Ob Sachen wie im alten Rom bald wieder möglich sind? Ein Dschungelcamp auf Leben und Tod, wenn die Mitspieler einwilligen (ist doch ihre Freiheit, dies zu tun)?

Man muss nicht bis zum alten Rom gehen. Öffentliche Hinrichtungen waren z.B.Tradition im christlichen Europa. Die Idee, daß z.B. Todesstrafe was Unzivilisiertes ist, ist keine christliche. Da möchte ich z.B. auch nicht zurück.

--
Wolfgang Gogolin "Diese Hymnen für Frauen erinnern an das Lob, das einem vierjährigen Kind zuteil wird, weil es endlich nicht mehr in die Hose kackt, sondern von allein aufs Töpfchen geht."


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