Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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"Radikal" heißt "an die Wurzel gehend"

Jan, Friday, 26.05.2006, 02:59 (vor 6555 Tagen) @ Nihilator

Hallo Nihi,

Rainer irrt nicht. Sorry.

Es ist exakt dieses unselige ?Gegenrechnen?, was uns heute zu schaffen macht. Natürlich hast du Recht; auch der Partnermarkt ist letztendlich nur ein ?Markt? mit all seinen Marktgesetzen. Aber es geht hier nicht nur um die Partnerfindung an sich, sondern ums Ganze: Partnersuche, Beziehung, gemeinsame Lebensplanung inkl. oder exkl. Kindern.
Und HIER greift seine Aussage, oder besser sein mitgeliefertes Zitat:
?...Ein derartiges Aufrechnen in engen Beziehungen, etwa in einer Ehe, droht sogar das Vertrauen zu beeinträchtigen.?

Aber genau DAS wird immer und immer wieder gemacht. Denk nur an die vielen ?Studien?, die den Mann zum Haushaltsmuffel, Kinderfeind, Beziehungskrüppel und was weiß ich nicht noch alles deklarieren. Genau DAS sind solche ?Gegenrechnungen? ? Frau verbringt täglich 93 Stunden mit Hausarbeit, der Mann nur 12 Sekunden, Mama beschäftigt sich täglich 112 Stunden mit Junior, Papa nur 2 Minuten (aber auch nur, wenn nicht gerade die Bundesliga läuft) usw.

Das setzt sich fort in der Leyeschen Vorstellung der Belohnung - wenn nämlich der Vater zwei Monate zu Hause bleibt und weiter in der immerwiederkehrenden Diskussion um finanzielle Anreize fürs Kinderkriegen. (Ich bestreite ja nicht, dass das Finanzielle keine Rolle spielt, aber es ist sekundär.)

Überall wird nur noch verglichen; jeder schaut, dass er ja nicht zu viel gibt oder auch nur ein Quäntchen zu wenig bekommt, teilweise tatsächlich sogar schon innerhalb bestehender Partnerschaften. Das ist Gift für JEDE Gesellschaft! Und wer dieses Gift federführend unters Volk gestreut hat, ist wohl klar.

Stell dir vor:
Du lernst ein liebes, nettes Mädel kennen, alles läuft wunderbar und sie ist noch nicht mal Feministin ;-). Tja, aber eines Tages liest sie in der Zeitung, dass sie mehr Hausarbeit leistet als du, 30% weniger verdient, wahrscheinlich demnächst von dir geschlagen oder gar vergewaltigt wird und überhaupt überall benachteiligt ist ? und glaubt den Rotz, weil er ja von einer BVK-Trägerin gesagt wird (und von daher korrekt sein muss).
Von nun an achtet sie auf alles. Jeder Handschlag wird verglichen, jeder ausgegebene Cent bewertet und dein Konsum ?nackter Tatsachen? wird strengstens überwacht. Außerdem fühlt sie sich im Bett benachteiligt.
Das war´s. Mit ihr und der Beziehung. Vom Nihi- Junior ganz zu schweigen.

Und dazu passt auch Odins Beobachtung:

?Ich könnte mir das Elternsein ganz gut vorstellen, wenn mir nicht alle Eltern immer wieder erzählen würden, welche Opfer sie bringen und wie groß die Not ist. Man hat ja den Eindruck, dass die ständig leiden und nur mit viel Mühe und Geldversprechen sich in ihr hartes Schicksal fügen.?

Eben!
Das tun Eltern NICHT weil es tatsächlich so unerträglich ist (das heißt, natürlich gehen mit Kindern persönliche Einschnitte einher ? ist ja logisch), sondern weil auch DAS eine (Be)Rechnung ist:
?Ich tue etwas, was nicht (mehr) selbstverständlich ist - also zollt mir Anerkennung (möglichst monetäre) und widmet mir gefälligst Lobeshymnen!?Mit anderen Worten: ?Ich gebe etwas, also will ich was zurückhaben!?Und weil Presse und Politik in die selbe Kerbe hauen, wird sich dieser Effekt sogar noch verstärken. Achte mal auf das Theater, was heute schon veranstaltet wird, wenn irgendeine C-Prominenz einfach mal das getan hat, wofür wir von Natur nun mal ausgestattet wurden.
?Mein Gott! Frau Schmierlappen hat ein Kind bekommen! Wie heldenhaft! Starke Frau!?

?Dann würde vielleicht auch die eine oder andere deutsche Frau wieder begreifen, daß Männer keine Wegwerfartikel sind.?

Genau SO äußert sich doch die staatliche Einmischung. DAS ist das Ergebnis jahrzehntelanger Scheidungssubventionierung.

?Das Private muss politisch werden!? lautete einst die Devise.
Und heute? Heute ist das Private politisch und die Politik ist (fast schon) privat.

Im Übrigen schließe ich mich ebenso Christines Kommentar an.

Gruß, Jan


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