Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Männer und Frauen...

Holger Sulz, Friday, 03.08.2001, 05:57 (vor 8678 Tagen) @ Charlotte

Als Antwort auf: Männer und Frauen... von Charlotte am 02. August 2001 21:23:12:

Hallo ihr Männer hier,
ich habe mich mal durch euer Forum gelesen, und zuerst wollte ich mich gar nicht auf eine Antwort einlassen. Aber nun möchte ich euch doch meinen Standpunkt darlegen.
Ehrlich gesagt wusste ich nicht, nachdem ich das alles gelesen hatte, ob ich lachen oder weinen soll; denn der Ton hier ist zum Teil schon echt grenzwertig.

Ja? Sei keine Mimose, wenn Du wirklich harten Stoff lesen willst (bis hin zu Ausrottungsprogrammen), blättere mal die amerikanischen Feministinnenseiten auf.

Ich selbst würde mich als eine emanzipierte Frau beschreiben, die keine Feministin ist, sondern Antisexistin.

Gibts da einen Unterschied? Girlie läßt auch den Männerschwanz ganz unkonventionell stehen, der Rest ist für den Abdecker.

Ich möchte gleichberechtigt sein, aber nicht überberechtigt. Soviel mal vorne weg.

Löblich.

Die Frauenfeindlichkeit hier finde ich ganz enorm groß.

Verwechselst Du auch Kritik an Frauen mit Frauenfeindlichkeit? Das ist die übliche Tour, mit der heutzutage Kritiker mundtot gemacht werden.

Ihr macht Frauen dafür verantwortlich, dass ihr beim Scheidungsrecht Nachteile habt und dass Frauen nicht zur Bundeswehr müssen, sondern dürfen, dass es die Frauenquote gibt etc. pp. Was soll das bitte? Wir Frauen haben die Gesetze, die euch augenscheinlich diskriminieren, nicht gemacht.

Entweder meinst Du das zynisch, oder Du hast wirklich keine Ahnung von den Machtverhältnissen in diesem Parteienstaat. Der Zeitgeist ist frauenbewegt und jeder männliche Polito, der auch nur ein falsches Wort wider die Frauenposaunen seiner Partei erhebt, hat's auf Jahrtausende verschissen. Bei den Grünen werden Beiträge, die Frauen unter Umständen kritisieren könnten, erst gar nicht zugelassen. Durch die Quote "50%" (will heißen: mehr als 50% Frauen in sämtlichen Gremien und Ausschüssen dürfen sein, weniger aber nicht) ist gewährleistet, daß jeder mißliebige Antrag abgebügelt werden kann. Diese Perversität hat jetzt auch Eingang in das Betriebsverfassungsgesetz gefunden.
Recht gebe ich Dir darin, dass es (sozialdemokratische) Männchen waren, die 1977 bei der "Jahrhundertreform" des Familienrechts Scheidung zur weiblichen Erwerbsquelle machten und das Sorgerecht für Kinder zur lebenslangen Einkommensgarantie für Frauen wurde, nach § 1586 BGB müssen sogar die Erben eines Mannes herhalten für den gehabten ehelichen Lebensstandard einer Exe, auch wenn sie nach fünfjähriger Kurzehe 70 Jahre zuvor als Neunzigjährige alzheimerisch im Pflegeheim vor sich hin dämmert.
Ich wünsche allen Kerlchen, die diese fundamentale Katastrohe mitverbrochen haben, einen qualvollen Tod und allerlei Gebrest ihren Nachkommen.

Frauen haben sich gerade erst das Recht erstritten, überhaupt in allen Bundeswehreinheiten dienen zu DÜRFEN.

Bravo. Heroische Tat. Der Kosovo läßt grüßen (O.-Ton Bismarck: "Der ganze Balkan ist mir nicht die Knochen eines einzigen pommerschen Grenadiers wert..."). Hast Du je gelesen über die Greuel des letzten 30- jährigen Krieges von 1914 - 1945 (mit einer kleinen Kampfpause dazwischen),in dem die Lernunfähigkeit der Generäle neben ungezählten Zivilisten 30 Mio. Soldaten das Leben kostete? Das war eine Massenschlächterei mit Artillerie, Maschinengewehren und Giftgas, die nur dadurch als Krieg getarnt war, daß die eine oder andere Seite hin und wieder einen Matschhügel eroberte und dabei Tausende von Soldaten verlor. Oder in den Weiten Russlands verhungerten. Oder in U- Booten nach tagelanger Verfolgungsjagd endlich durch Wasserbomben den "Gnadenstoß" erhielten. Oder im Amphetaminrausch sich selbstmörderisch den aliierten Bomberflotten entgegenwarfen. Oder von gnadenlosen Partisanen verstümmelt und getötet wurden in einer Weise, die jede Vergewaltigung als als Zuckerschlecken dastehen läßt.

Und trotz der Frauenquote sind hohe und verantwortungsvolle Posten immer noch hauptsächlich von Männern besetzt.

Du willst doch Kerlchen wie Schröder, Trittin, Fischer u.a. nicht ernsthaft als "MÄNNER" bezeichnen?

Zum Scheidungsrecht möchte ich auch noch was sagen. Ihr beklagt euch, dass meistens Frauen das Sorgerecht für die Kinder erhalten. Vielleich wisst ihr ja, dass gerade mal 2% der Männer den Erziehungsurlaub nehmen, also dass in den ersten Lebensjahren des Kindes sich hauptsächlich die Mütter um das Kleine kümmern, dass viele ihren Job ganz aufgeben oder danach Teilzeitjobs nehmen, um nicht das Gefühl zu haben, ihre Kinder zu vernachlässigen.

Und da wundert ihr euch, dass meistens den Müttern das Sorgerecht zugesprochen wird? Also, mich wundert das nicht.

Leider, leider ist es so, daß Männer keine Kinder säugen können. Eine gewisse Asymetrie der Geschlechter bleibt halt doch, auch wenn es heutzutage staatlich verordnet und als richtig definiert ist, wenn Rosettenliebhaber, anal Fixierte und Möchtegernmänner vorbildlich zur Aufzucht von (Adoptiv-)Kindern geeignet erscheinen.

Was die Gewalt angeht, Gewalt ist immer schlecht, ob sie nun von Männern oder von Frauen ausgeht. Ich denke mal, dass die Gewalt von Frauen oft wesentlich subtiler ist als die von Männern, vor allem auch auf der psychischen Schiene. Frauen sind wahrhaftig keine Engel, Gott behüte

Wie wahr. Obwohl, subtil waren sie nicht gerade, die Mörderinnen der RAF.

Tatsache ist aber auch, dass, wenn es um physische Gewalt geht, die Männer schon allein aufgrund ihrer größeren Stärke im "Vorteil" sind, wenn man das so sagen kann. Ich kenne einige Frauen, die wirklich sichtbar verprügelt wurden, aber keinen einzigen Mann. Ich will damit NICHT sagen, dass es keine körperliche Gewalt gegen Männer gibt; aber man muss das im Verhältnis sehen.

Nach amerikanischen Untersuchungen gleichen Frauen die körperliche Unterlegenheit in aller Regel durch Waffengebrauch aus. Du kannst die betroffenen Männer nicht sehen, da sie mit ihren Einschußlöchern üblicherweise in der Gerichtsmedizin liegen.

Dann wurde hier auch noch Vergewaltigung angesprochen. Da sehe ich das ähnlich wie mit der "normalen" Gewalt. Schon mal allein aufgrund der Anatomie dürfte es einer Frau wesentlich schwerer fallen, einen Mann zu vergewaltigen als umgekehrt.

Da liegst Du richtig.

Ich denke, dass Frauen auch hier subtiler vorgehen, jemanden reizen, dann wieder wegstoßen,... Ja auch das ist grausam,

Clever erkannt. So mancher Tattergreis wurde vom blutjungen Hürchen auf diese Weise ums Vermögen und seine Erben um eine gesicherte Zukunft gebracht.

aber ich finde, es ist kein Vergleich dazu, wenn jemand gewaltsam in dich eindringt, dich festhält und du keine Möglichkeit hast, dich zu wehren, und danach musst du erst mal mit der Angst fertig werden, dass er dich vielleicht geschwängert oder mit irgendeiner Krankheit infiziert hat.

Das gewaltsame Eindringen mag sicher unangenehm sein und gehört sich nicht. Männer, die eine normale Entwicklung durchlaufen durften, kommen auch nicht auf diese Idee. Nur Kerlchen, die aufgrund ihrer indiskutablen Struktur niemals in die Gemeinschaft der Männer aufgenommen wurden, wollen Frauen auf diese Weise für deren Sexualität "bestrafen", verdächtig oft sind sie übrigens die Söhne alleinerziehender Mütter, die keine männlichen "Initiationsriten" erfahren haben.
Die Angst vor ungewollter Schwangerschaft nehme ich Dir übrigens nicht ab.
In einer Zeit allgemeiner Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln incl. "Pille danach" kommen in Deutschland auf 1000 Geburten 400 Abtreibungen, diese großzügige Praxis zeugt nicht gerade von fundamentalen Skrupeln.Für sexuell übertragbare Krankheiten gilt fifty- fifty.

Es werden nun mal auf dieser Welt mehr Frauen als Männer vergewaltigt, das ist eine Tatsache. Und deswegen finde ich Frauenparkplätze und Frauentaxis gar keine so blöde Idee.

Ersteres glaubst Du nur. Für letzteres müßte noch der Beweis erbracht werden, daß durch krasse Bevorzugung bei Parkraum oder Transport Vergewaltigungswahrscheinlichkeit tatsächlich zurückgeht. Ich jedenfalls erlebe diese spektakulären Bevorzugungen als überflüssig und parke gerne auf diesen weiblichen Reservaten ein.

Ich möchte nicht, dass ihr denkt, ich würde Gewalt gegen Männer und Ungerechtigkeiten an ihnen verleugnen. Das ist ganz und gar nicht meine Absicht. Aber ihr sucht hier Fälle zusammen, in denen Männer über den Tisch gezogen werden oder in denen ihnen Gewalt angetan wird und scheint dabei aus den Augen zu verlieren, dass es eben auch vielen Frauen so geht.

Sicher richtig. Gewalt ist eben nicht geschlechterspezifisch.
Aber bei Frauen ist nun mal der Vorwurf der Gewalttätigkeit weniger glaubhaft. Die aufgedeckten Rohheiten weiblichen Pflegepersonals gegenüber Opfern z.B. in Pflegeheimen sprechen allerdings für sich.

Und unser Staat wird als männerverachtend bezeichnet... Ich finde, das trifft nicht zu.

Ich schon. Niemals in der Geschichte konnten Männer so als überflüssig, kriminell, asozial und gendefekt (so jüngst eine Grüne anlässlich des rot- grünen Putsches in Berlin) verlacht werden wie heute, niemals zuvor sind sie als Väter derartig diskreditiert und ausgebeutet worden.

Sehen wir mal vom Scheidungsrecht und dem Wehrdienst ab,

Warum nur? Ist diese existentielle Bedrohung nur eine Lappalie?

dann finde ich immer noch, dass es Männer oft wesentlich einfacher haben als Männer. Und Frauen schwerer als Männer. Ich habe eine Freundin, die hat angefangen, Maschinenbau zu studieren; außer ihr sind fast nur Männer in ihrem Jahrgang. Sie wurde dann gleich mal gefragt, warum sie das studiert, ob sie denn jemanden sucht, der sie mal "so richtig durchfickt". Das waren die Worte. Und sowas passiert ihr immer wieder.

Ist denn der Wunsch einer Frau, "mal richtig durchgefickt zu werden" verwerflich? Oder die Frage danach? Ficken wird meiner Erfahrung nach auch von Frauen durchaus als angenehm empfunden, warum kapriziiert sich die maschinenbaustudierende Freundin über(eigentlich erhoffte) Angebote? Es ist in Studentenkreisen seit altersher allgemein üblich, eine mitunter auch keck erscheinende Aufrichtigkeit an den Tag zu legen und wenn sich die maschinenbaustudierende Mme. darüber künstlich aufregen will, ist es ihr Bier. Auf jeden Fall wird sie im späteren Leben nicht mehr eine derartige Dichte an durchaus leckeren Buben antreffen wie in Ihrem Studium.

Aber sie hat mir gesagt, sie würde sich davon nicht abschrecken lassen, sondern es denen zeigen, jetzt erst recht. Un diese Einstellung finde ich sehr gut. Wenn einem was nicht passt, dann soll man dagegen ankämpfen, und nicht rumjammern und anderen die Schuld geben.

Wieder Volltreffer!

Ich hoffe, ihr seid nicht böse weil das hier jetzt etwas lang war, und ich habe das auch nicht geschrieben, um irgendjemanden persönlich anzugreifen.

Ham wer auch nicht so aufgefasst. Blos nachdenken solltest Du schon noch mal.

Aber hier wird dermaßen polarisiert, dass ich mich schon frage, was für ein Verhältnis ihr zu Frauen habt.

Du darfst durchaus mitunter ein gestörtes Verhältnis vermuten. Allein solltest Du die Schuld daran nicht nur den Männern zuschieben.

Grüße,
Charlotte, die die Männer mag, sich mit den meisten sogar ganz gut versteht aber trotzdem emanzipiert und stolz darauf ist.

Könnt man sich schon mit vertragen
MfG
Holger Sulz


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