Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

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Hier läuft exakt das, was der Staat will!

Maya, Friday, 31.08.2001, 23:12 (vor 8488 Tagen) @ Sven

Als Antwort auf: Re: Babywunsch: 24% der Frauen würden absichtlich von Sven am 31. August 2001 18:46:54:

Lieber Sven.

Dafür wird sie aber mit dem Sorgerecht mehr als entschädigt.

"mehr als entschädigt"? Wassn das jetzt schon wieder? Was soll bitte sehr daran toll sein, für ein Kind ALLEINE verantwortlich zu sein? Wo ist da das Erstrebenswerte?

Dies dürfte auch wirklich die einzige Benachteiligung der Frau sein, wobei man natürlich auf Fragen muss, warum muss der Ehemann eigentlich wesentlich länger zahlen. Die meisten Städte (auch im Westen) garantieren nun auch schon einen Kindergartenplatz und Frau kann dann eine Beschäftigung aufnehmen.

Mannmannmann, bitte erkundige dich doch mal bei AEs darüber, wie toll das alles aussieht. Klar gibt es jetzt Kiga-Berechtigung ab 3 Jahren, und zwar genau von 9-12. Alles, was darüber hinausgeht, ist persönliches Glück. Zeig mir doch bitte, wie du mit einem 10h/Wochenjob über die Runden kommst. Zudem kosten die Betreuungsplätze ein Heidengeld. Meinst du wirklich, daß ein Viertel der AEs Sozialhilfe beziehen, weil sie zu faul zum arbeiten sind? Schau mal nach Schweden bspw. Da ist bereits seit den 70´er Jahren die Ganztagsbetreuung Realität, genauso, wie damals in der DDR. Und da finden sich 95% Mütter, die berufstätig sind. Ich find es ziemlich rattig, erst die Basis für berufstätige Mütter zurückzuhalten und dann aus der Nicht-Erwerbstätigkeit abzuleiten, daß "deutsche Mütter" schlicht zu faul sind zum arbeiten.
Sorry, Sven, aber ich komm da aus der anderen Ecke und ich weiß, wie hart es ist, alles unter einen Hut zu bringen. Ich bin auch bereit, mich in männerspezifische Benachteiligungen hineinzudenken (s. Sorgerecht etc.), aber ich kann das auch echt langsam nicht mehr hören, daß AEs ja ach so bevorzugt sind, weil sie ja schließlich DAS SORGERECHT haben.

Wenn sie 10 Jahre oder länger aus dem Beruf raus ist, hat sie nur noch wenig Chancen auf einen Job.

Richtig erkannt. Nur, D-Land will doch gar nicht die Bedingungen schaffen, daß auch Mütter Vollzeit arbeiten können. Was meinst du, wie dann die Arbeitslosenstatistik hochgepuscht werden würde. Um dich wenigstens arbeitssuchend beim AA melden zu können (und somit in der Arbeitslosenstatistik aufzutauchen), mußt du als MUTTER (nicht als Vater) nachweisen, daß du dem Arbeitsmarkt auch zur Verfügung stehst, sprich Betreuung für die Kids vorzuweisen hast.

Irgendwie werden wir doch alle vera**. Der Staat hat ein Interesse daran, daß Väter und Mütter sich in den Haaren liegen und sich um ein paar Mark fuffzig streiten. Ist doch dann alles prima, weil Privatsache. Männer werden geschröpft bis zum Anschlag, und den Frauen und Kindern reicht es eh nicht hinten und vorne. Dann hackt man hier auf die geizigen Männer, die sich nicht um ihre Verpflichtungen kümmern, und dort auf die abzockenden Exen, die nicht arbeiten "wollen".

IMO ist die gesamte Familienpolitik überholungsbedürftig.
Und alle, die sich auf das Gehacke zur Zeit einlassen, anstatt den Staat in die Pflicht zu nehmen, leisten eben diesem einen Bärendienst.
Es gibt keinen Grund, auf AEs neidisch zu sein, genauso wenig, wie es Grund gibt, auf UnterhaltszahlerInnen neidisch zu sein.
Durch eine Trennung/Scheidung kann es nur Verlierer geben, und zwar auf zwei Ebenen:
Finanziell und emotional.
Und auf beiden Ebenen besteht großer Verbesserungsbedarf.

Maya

Sven


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