Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: Mal ganz ehrlich....

Maesi, Wednesday, 31.10.2001, 22:10 (vor 8424 Tagen) @ Joachim

Als Antwort auf: Mal ganz ehrlich.... von Joachim am 30. Oktober 2001 21:02:40:

Hallo Joachim

lohnt sich für Männer eine Heirat, Partnerschaft und ein Kinderwunsch noch, wenn man die Konsequenzen nach einer Trennung sieht? Tatsache ist, dass fast ausschliesslich Männer die Verlierer nach einer Scheidung/Trennung sind und Pflichten auferlegt werden zu ZAHLEN, aber meistens ohne Rechte sind und Frauen sich über Rechte wie Geld, Kind und Macht freuen können! Tatsache ist, dass die Trennung und Scheidung überwiegend von Frauen (ca. 80%) vorgenommen wird! Warum wohl? Warum wurde die Schuldfrage abgeschafft?
Also ich selbst kann nicht mehr lieben, wenn ich weiss was die Konsequenzen nach einer Trennung/Scheidung sind und ich manche Frauen als Parasiten sehe! Sollte vom Frauenministerium eine Broschüre (Heirat/Partnerschaft und Kinderwunsch und die Konsequenzen für Männer daraus) für Männer herausgegeben werden, damit Männer wissen auf was sie sich da einlassen?

Ob sich eine Heirat, Partnerschaft bzw. Kinder noch lohnen, haengt wohl von den Kriterien ab, mit denen man(n) das beurteilt. Diese Frage sollte sich wohl jeder Mann und jede Frau bei entsprechenden Plaenen stellen, dann aber auch selber beantworten.
Verlierer bei einer Scheidung/Trennung sind nicht nur die Maenner sondern auch die Frauen und Kinder. Allerdings gerade wenn Kinder im Spiel sind, muss sich der Vater ja oftmals auch von den Kindern trennen, da diese von der Mutter haeufig gewissermassen als ihr Eigentum mit der entsprechenden Verfuegungsgewalt angesehen werden. Hier sollte staatlicherseits wesentlich staerker auf die UNO-Kinderrechtskonvention geachtet werden, welche Kindern den Umgang mit ihren Eltern zusichert. D.h. Umgangsvereitler (egal welchen Geschlechts) sollten endlich zur Rechenschaft gezogen werden.
Die Schuldfrage bei Scheidungen wurde IMHO abgeschafft um das sogenannte "Waschen schmutziger Waesche" in Scheidungsprozessen zu vermeiden. Ob das tatsaechlich gelungen ist, und wenn ja zu welchem Preis kann ich nicht beantworten.
Die Idee der von Dir vorgeschlagenen Broschuere mag etwas bizarr klingen, sollte jedoch in die Praxis umgesetzt werden; der Herausgeber sollte aber ganz sicher nicht ein feministisch dominiertes Frauenministerium sein. Vielleicht wuerde sich mancher Mann (bzw. manche Frau) eine Ehe/Partnerschaft oder Kinder nochmals ueberlegen. Im Interesse des Staates kann eine solche Broschuere jedoch nicht sein, denn wo ein dumm gehaltener Unterhaltspflichtiger ist, kann dieser geschroepft werden; ansonsten muessten jeweils staatliche Stellen mit finanziellen Beitraegen einspringen. Deshalb wird es staatlicherseits wohl kaum eine Broschuere geben (schon gar nicht mit Tips fuer Maenner).
Wer nur die finanziellen Folgen in seine Ueberlegungen miteinbezieht, sollte IMHO weder heiraten noch Kinder zeugen (bzw. empfangen). Wer auch die emotionalen Aspekte beruecksichtigt, kann moeglicherweise zu einem voellig anderen Ergebnis kommen. Die Crux ist jedoch, dass fuer den Mann eine solche Beziehung auf sehr wackligen Fuessen steht (zumindest in unserer Gesellschaft); fuer ihn ist die Wahrscheinlichkeit neben der Partnerschaft auch des Glueckes der Kinder verlustig zu gehen wesentlich hoeher als fuer die Frau. Das Risiko eines solchen (auch emotionalen) Totalverlustes ist fuer den Mann in einer festen Beziehung mit Kindern also eindeutig hoeher.
Eine solch berechnende Haltung mag jetzt fuer viele lieblos oder gar zynisch klingen; da aber eine Ehe jederzeit mit ein- bis dreijaehriger Kuendigungsfrist (bei Partnerschaft ohne Trauschein sogar fristlos) gekuendigt werden kann (und mit mind. 40%iger Wahrscheinlichkeit auch gekuendigt wird) sowie angesichts der staatlich gefoerderten oder geduldeten Vater/Kind-Beziehungszertruemmerungen, erscheint eine Abschaetzung der Konsequenzen fuer das "Danach" nicht nur statthaft sondern auch notwendig.
Zum Thema Heirat kann ich uebrigens noch das Buch "Heiraten ist unmoralisch" von Esther Vilar empfehlen. Auch wenn ich nicht all ihren Thesen zustimmen kann, ist viel Ueberlegenswertes darin enthalten.

Gruss

Maesi


gesamter Thread:

 

powered by my little forum