Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Alltägliche Rechtsbeugung?

Paul, Tuesday, 02.08.2005, 17:42 (vor 7045 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Und wieder fehlen uns die Worte, bleibt uns die Spucke weg: von Jolanda am 02. August 2005 14:16:34:

Hallo Altschneider
Mich erstaunt auch, dass hier von "Totschlag" geredet wird. In meinen Augen waren das eiskalt geplante Morde.
Wenn ich neun Monate ein Kind in mir trage und genau weiss, dass ich es nicht haben will und nach der Geburt gleich umbringen werde, dann ist das doch geplanter Mord.
Verstehe nicht, wie man hier von "Totschlag" reden kann. So etwas geschieht ja nicht im Affekt. Neun mal hat diese Frau also im Affekt entschlossen, das Neugeborene zu töten oder wie kommen die auf Totschlag?
Das ist krank, einfach nur krank.
Gruss
Jolanda


Hi Jolanda,

es kann sein, dass es in der Schweiz anders ist, aber in in Deutschland hat die Differenzierung zwischen Mord/Totschlag nichts (bzw. nicht unbedingt) etwas damit zu tun, ob die Tat im Affekt geschah. Vielmehr ist es so, dass jede Tötung ein Totschlag ist, sofern die "Mordmerkmale" (keines davon!) nicht gegeben sind. Diese sind aus folgendem Paragraphen ersichtlich:

§ 211. Mord. (1) Der Mörder wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.
(2) Mörder ist wer,
aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,
einen Menschen tötet.

Soweit ich weiss, ist "Heimtücke" dabei unter anderem dadurch definiert, dass die "Arg- und Wehrlosigkeit" des Opfers ausgenutzt wird. Es ist mir daher vollkommen unverständlich, wie Kindstötung NICHT als Mord angesehen werden kann. Vollkommen unabhängig von der Motivation der Täterin ist bei einem Säugling ja wohl mit absoluter Sicherheit davon auszugehen, dass dieser arg- und wehrlos ist - und dies ist in jedem Fall so! Dass Kindsmörderinnen i.d.R. trotzdem nicht als Mörderinnen verurteilt werden, heisst demnach, dass hier schon seit Ewigkeiten immer und immer wieder das Recht gebeugt wird.

Allerdings sollte einen das anbetrachts täglich zu beobachtender Realitätsverdrehnungen durch die feministische Gehirnwäsche auch nicht weiter wundern.

Gruss,
Paul


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