Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Eva Hermann: EMMA ruft zum Mobbing auf...

susu, Saturday, 29.04.2006, 23:49 (vor 6570 Tagen) @ Ralf

Als Antwort auf: Re: Eva Hermann: EMMA ruft zum Mobbing auf... von Ralf am 29. April 2006 03:00:

Das ist ein ganz anderes Kaliber. Im Grundgesetz ist die "Gleichberechtigung von Frauen und Männern" gefordert - "Gleichstellung" ist eine Emanzenideologie. Die Forderung, dass Kritiker dieser Ideologie keine Nachrichten verlesen dürfen, ist schlichtweg totalitär.

Aus Wikipedia:
"Der Begriff der Gleichstellung grenzt sich ab gegen denjenigen der Gleichberechtigung. Während die Gleichberechtigung die juristische Gleichbehandlung zum Ziel hat, geht die Diskussion um Gleichstellung davon aus, dass die juristische Gleichbehandlung nicht automatisch zu einer faktischen Gleichbehandlung führt."

Die Frage, ob sich die Tagesschau von Herrmann distanziert, sie zeitweilig beurlaubt, etc. ist kein juristisches Problem. Meines Wissens existiert kein Gesetz für diesen Sachbestand (aber ich bin kein Jurist, kann mich also irren). Das Grundgesetz sagt zwar in Art.3 Abs.2 "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" fügt aber und das ist ein Gleichstellungs(!)gebot in Absatz 3 hinzu: "Niemand darf wegen seines Geschlechtes [..] benachteiligt oder bevorzugt werden." Das ist eine Aufforderung zur Gleichstellung, weil sie sich im Gegensatz zu Abs.2 auf eine Faktuelle Gleichbehandlung bezieht.

Dass Du ihren Vorstellungen nicht zustimmst, wundert mich nicht weiter. Habe ich auch kein Problem mit. Dass das allerdings ein Grund sein soll, keine Nachrichten mehr verlesen zu dürfen, sehe ich absolut nicht. Ehrlich gesagt, ich will keine "Tagesschau, die derart Ideologiebehaftet ist", dass Kritik am Feminismus ein Kündigungsgrund und Linientreue erste Bürgerpflicht ist.

Ist der Artikel von Herrmann "Feminismuskritisch"? Ich sehe das nicht zwingend als gegeben an. Zum einen, weil es den Differenzfeminismus gibt, der mit diesem Artikel wenig Probleme haben dürfte, ich erinnere an Maria Mies oder Antje Schrupp. Zum anderen weil der Artikel eben nicht nur andere Feminismen kritisieren Würde. "In den zurückliegenden Jahrtausenden richtete die Menschheit ihre Lebensform nach dieser Aufteilung aus, die Rollen waren klar definiert." ist eben faktisch falsch und wenn das eine Kritik darstellt, so bezieht sie sich auf weite Teile der Geschichts und Sozialwissenschaften, sowie der Lebenswissenschaften.

susu


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