Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Im Kreml brennt noch Licht

Chato, Saturday, 16.01.2010, 19:19 (vor 5414 Tagen) @ Marloway

Ich kann nur dringendst dazu aufrufen, daß die hier Angesprochenen
diesen Scheiß einstellen und stattdessen irgendwas Sinnvolles machen
(z.B. 'n paar Stunden in der Woche im Kinderhospiz arbeiten, damit
sie mal wieder klarkommen mit der Welt und kapier'n worum's eigentlich
geht).

Ich bin tief gerührt, zumal über deine selbstlose Sorge, daß aus mir noch etwas werden möge. *gg*

Du liebe Güte! Was für ein abgeschmackter Kokolores! Was für eine windelweiche, charakterlose Posse! Ich schlage vor, du bittest den Gen. Andrei Wyschinski jetzt demütig um deine härtestmögliche Bestrafung wegen bürgerlichem Abweichlertum, antikommunistischen Umtrieben und Trotzkismus. Mindestens. So viel sollte dir die Partei und deren genialer Genosse Generalsekretär schon wert sein, oder etwa nicht?

Nimm dir doch mal ein Beispiel an Erich Weinert. Der hat's gleich richtig gemacht:

IM KREML IST NOCH LICHT

Wenn du die Augen schließt, und jedes Glied
und jede Faser deines Leibes ruht -
dein Herz bleibt wach; dein Herz wird niemals müd;
und auch im tiefsten Schlafe rauscht dein Blut.

Ich schau’ aus meinem Fenster in der Nacht;
zum nahen Kreml wend ich mein Gesicht.
Die Stadt hat alle Augen zugemacht.
Und nur im Kreml drüben ist noch Licht.

Und wieder schau’ ich weit nach Mitternacht
zum Kreml hin. Es schläft die ganze Welt.
Und Licht um Licht wird drüben ausgemacht.
Ein einz’ges Fenster nur ist noch erhellt.

Spät leg’ ich meine Feder aus der Hand,
als schon die Dämmrung aus den Wolken bricht.
Ich schau’ zum Kreml. Ruhig schläft das Land.
Sein Herz blieb wach: Im Kreml ist noch Licht.

Und weil solche barmenden, ideologischen Kotaus so erheiternd sind, noch etwas von deutschen Linkspoeten Bertold Brecht über dieselbe Person:

"Den Unterdrückten von fünf Erdteilen, denen, die sich schon befreit haben, und allen, die für den Weltfrieden kämpfen, muß der Herzschlag gestockt haben, als sie hörten, Stalin ist tot. Er war die Verkörperung ihrer Hoffnungen. Aber die geistigen und materiellen Waffen, die er herstellte, sind da, und da ist die Lehre, neue herzustellen."

Stalin lebt. Und seine Untertanen auch. Nur wegen denen lebt er ja überhaupt noch.

Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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