Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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"Staatsfeminismus"

Ekki, Friday, 23.06.2006, 16:28 (vor 6924 Tagen) @ katja

Hallo Katja!

"Verstaatlichung der Frauenbewegung": "Die Frauen sind verschwunden ...
die Frauenfrage wurde dem Staat überantwortet."

sagt Katharina Rutschky in ihrem Buch Emma und ihre Schwestern.

Ich zitiere das hierher:
novo magazin (45)

weiter:

Die Verbreitung feministischer Ideen spiegelt letztlich den Zustand
unserer in Stagnation, Skeptizismus und Fortschrittsangst verhafteten
Gesellschaft wider, die heroische Heldentaten verabscheut, dem Machbaren
wie dem Riskanten misstraut und sich der Rückbesinnung auf alte
Sicherheiten hingibt.

Mir gefällt das, weil es meinen Eindruck wiederspiegelt, dass es gar nicht
mehr "die Frauen" oder eine Mehrheit aller Frauen sind, die immer noch
aktiv und fordernd feministische Ideen vertreten.

Interessant ist noch, dass sich Frauen UND Männer den gängigen Idealen
unterordnen müssen, um beliebt zu sein. Zielstrebigkeit und Rationalität
ist bei beiden verpönt.

Im Grunde ordnen sich da alle einem System unter, welches keinem Vorteile
bringt.

katja

Unabhängig einmal davon, ob die oben zitierte These stimmt - Schnellschüsse will ich mir hier verkneifen - wurde mir bei einem Ausdruck ganz unwohl:

Gesellschaft ..., die heroische Heldentaten verabscheut,

Zwar habe ich persönlich nichts gegen außerordentliche Anstrengungen - ich sehe mich selbst als Workaholic.

Aber "heroische Heldentaten" ... Ich weiß gar nicht, was mir da als erstes einfällt: Die Nazi-Propaganda im 2. WK oder islamische Selbstmordattentäter.

Wenn ich Beispiele für Situationen nennen sollte, in denen der o.g. Begriff für mich positiv konnotiert ist, dann noch am ehesten das Handeln derer, die sich den diversen Diktaturen nicht beugten, umgebracht wurden, und deren Namen keiner kennt.
Aber ob das wohl das war, was der Autor des Artikels meinte ...

Sehr nachdenklicher Gruß von

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.


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