Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Unfähigkeit vieler, neu zu denken - Denkblockaden

Garfield, Wednesday, 12.07.2006, 13:33 (vor 6653 Tagen) @ Klaus_z

Hallo KlausZ!

Genau das stört mich doch immer so an deinen Beiträgen - daß du eben nicht willens bist, geistiges Neuland zu betreten. Du nimmst dir das im 19./20. Jahrhundert etablierte Hausfrauen-Ideal, gehst einfach davon aus, daß dieses Ideal den Zustand vor Etablierung der feministischen Ideologie darstellt und willst dann dorthin zurück.

Du solltest dich mal gründlicher mit der Vergangenheit und mit den Umständen, unter denen die Menschen früher wirklich gelebt haben, befassen. Und du solltest auch mal darüber nachdenken, wieso der von dir gern und oft zitierte "Leitfaden der guten Ehefrau" überhaupt geschrieben wurde. Für Verhältnisse, die ganz selbstverständlich und in der Gesellschaft fest etabliert sind, braucht man nämlich keinen solchen Leitfaden. So etwas braucht man immer vor allem dann, wenn die realen Verhältnisse ganz anders aussehen als im "Leitfaden" beschrieben.

Wenn nun die realen Verhältnisse dem "Leitfaden" überhaupt nicht entsprechen, dann wird der "Leitfaden" sich wohl kaum durchsetzen. Es ist dann also sinnvoller, mal darüber nachzudenken, wieso die Verhältnisse eigentlich so sind, wie sie sind. Wenn du für die heutigen Verhältnisse allein den Feminismus verantwortlich machst, übersiehst du sehr viel. Der Feminismus wird sowieso sehr überschätzt. Tatsächlich konnte er sich überhaupt nur deshalb so fest etablieren, weil die in Millionen Jahren gewachsenen Verhältnisse ihm dies erlaubten. Er ist also ein Produkt der von dir so heiß zurück ersehnten "guten alten Zeit".

"Weil irgendetwas in einer Form heute so ist (z.B. Abtreibung) heißt das ja
keineswegs, daß es so richtig sein muß..."

Richtig. Das heißt aber auch nicht, daß es früher richtig war. "Abtreibung nach der Geburt" oder illegale Abtreibungen, womöglich noch durch unqualifiziertes Personal wie z.B. Hebammen, kann man wohl kaum als Ideal darstellen, oder?

"- ebenso muß man nicht B sagen, wenn man erkannt hat, daß schon A verkehrt war..."

Wenn A verkehrt ist und B auch, dann will ich eben nicht nach A zurück, sondern suche nach C.

"Wenn man eine Lösung für ein Problem finden will geht es doch erst einmal darum, die Ursachen und was eigentlich falsch ist genau zu analysieren - dabei sollte Ideologie oder "es ist so also ist es so richtig" und "es gibt kein zurück" Denkblockaden gar keine Rolle spielen."

Richtig. Wann fängst du damit an?

"Da meinen dann viele, man müsse sich dem Feminismus anbiedern, da man ihn "akzeptieren müsse"..."

Ich glaube, mit dem Vorwurf bist du hier völlig falsch.

Freundliche Grüße
von Garfield


gesamter Thread:

 

powered by my little forum