Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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die Krux mit der "Genderpolitik"

Eugen, Monday, 13.04.2009, 00:28 (vor 5707 Tagen) @ JensH

Quotenregelungen d.h. der Versuch, Gleichverteilung in einem elitären
Beruf (also möglichst weit "oben") zu erreichen, basiert auf
"Gendergedanken".
Erst neulich war die Rede von Quotierungen in Aufsichtsräten. "Gender"
liegt der Gedanke der "Gleichheit" zugrunde was wiederum bedeutet dass
Menschen (hier Gruppen von Menschen) das Gleiche wollen.
Evolutionssoziologisch ist diese Annahme jedoch blanker Unsinn. Kein
vernünftiger Mensch wird mir das bestreiten wollen. Nun haben wir in den
meisten Bereichen keine gleiche Verteilung. Was macht also die
"Genderpolitik"? Sie mischt sich ein, denn es kann nicht sein, was nicht
sein darf. Gibt es nicht eine annähernd gleiche Verteilung, dann muss man
eben künstlich eine gleiche Verteilung herstellen. Das Individuum bleibt
auf der Strecke. Ich hoffe, das war jetzt klar ausgedrückt.

Die Quotenreglung (im öffentlichen Dienst, d.h. an Unis, in der Justiz, in der politischen Administration usw.) wird gerechtfertigt als Anwendung des Art. 3 Abs. 2 GG – "Männer und Frauen sind gleich-berechtigt" und der Ergänzung von 1994: "Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin." Sehr zum Leidwesen der Feministinnen hat das für die Privatwirtschaft (noch) keine Bedutung. Von "Gender" ist dort keine Rede. Auch die Verfechterinnen dieses Unsinns berufen sich nicht darauf. Sie definieren einfach willkürlich irgend welche Benachteiligungen (z.B.: "Frauen sind dadurch benachteiligt, dass sie Kinder kriegen!" Claire Marienfeld, ehemalige Wehrbeauftragte(!) des Bundestags) und fordern dann aufgrund dieses Paragraphen staatliche Eingriffe. Das ist schon alles.

Du kennst ja selbst Gender-Mainstreaming. Von Gendertrainern hast Du
sicher auch gehört. Genderprogramme kommen bald auch in Schulen zum Einsatz
z.B. in Freiburg oder die "Gender und Medien"-Konferenz des
Goethe-Instituts. Dass es dabei fast ausschliesslich um weibliche Belange
geht, dürfte zumindest hier eh jedem klar sein. Alle anderen werden auch
noch aufwachen.
Als weiteres Beispiel sei die "Gendersensitivität bei
Ingenieursausbildungen" genannt. Es sei auf folgende Veröffentlichung
verwiesen.
http://www.wissenistmanz.at/wissenplus/zeitschrift/archiv/heft-4-2007-08/wp04-0708_insidetechnische.pdf

Wie Gender in die Ausbildung kommt, kann hier ersehen werden:
http://www.bwu-bremen.de/iwp/multiqua/TRANSFER/STYBEL.PDF

Gendertrainer und Diversity-Trainer werden in den Schulen Einzug halten.

Das Genderkompetenzzentrum wird vom Bundesministerium für alle ausser
Männer unterstützt.
http://www.genderkompetenz.info/genderkompetenz/handlungsfelder/personalentwicklung/fortbildung/

Ihr werdet euch noch wundern.


Mein Reden! Aber mit dem Begriff "Gender" wird mehr vernebelt als erklärt. "Gendersensitivität" bedeutet vordergründig nichts anderes, als darüber zu wachen, dass Frauen nicht zu kurz kommen. Tatsächlich ist es, wie du schon andeutest, hauptsächlich ein Beschäftigungsprogramm für Gender-Subventionsritter, für Handlungsreisende in Frauenfragen.

Ich denke, wir sind uns völlig einig. Ich bin nur sehr dafür, die Dinge beim richtigen Namen zu nennen. Wenn man den "Missbrauch eines Gesetzes" bekämpft, dann hat man evtl. größere Chancen, als wenn man eine öminöse "Gender-Theorie" bekämpft. Die braucht man nicht zu bekämpfen. Sie hat keine Gesetzeskraft. Sie ist im Grunde bedeutungslos.


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