Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Märchen und Legenden

Nurmalebenso, Saturday, 22.07.2006, 23:27 (vor 6929 Tagen) @ katja

Wenn man mal den unseligen Begriff der Benachteilung weglässt und nur
schaut, woran das liegen könnte, würde ich meinen das das zu einem nicht
unerheblichen Teil an der Erziehung liegt. Ich glaube schon, dass es da
mittlerweile eine Verschiebung gibt. Frauen, die selbst einen technischen
Beruf haben, sind dann eher Vorbilder für ihre Töchter. Und Väter machen
weniger Unterschiede in der Erziehung von Töchtern und Söhnen.

Gender = das anerzogene, soziale Geschlecht, eine urfeministische Theorie ...

Inwieweit kann Erziehung aber tatsächlich auf die Interessenlage eines Menschen hinwirken? Sicher, manche Kinder wählen den Erwartungen der Eltern entsprechend einen bestimmten Beruf oder ein Studium, aber die Quote derer, die sich anschließend neu orientieren (oder im "ungeliebten" Beruf ausbrennen), ist gar nicht mal so gering.

Der feministische Diskurs hat die beruflichen Chancen, die berufliche Ausrichtung monokausal vom Geschlecht abhängig gemacht. Dieser korrelative Dualismus aber (nach dem Motto: Was Männer (inne)haben wird Frauen vorenthalten) ist schlichtweg ein völig unzulängliches und erschreckend einseitiges theoretisches Konstrukt. Vergleichbar könnte man sich auch darüber beschweren, dass es in einem Kühlschrank kalt ist (Zugegeben, bei diesem Beispiel ist ein wenig Abstraktionsfähigkeit gefordert ;-).

Männer und Frauen haben - mehrheitlich, aber nicht absolut - von Natur aus unterschiedliche Interessenlagen und Verhaltensweisen, die sich eben auch in der Berufswahl niederschlagen. Warum bleiben selbst hoch vergeistigte Professoren interessiert stehen, wenn irgendwo ein großer Bagger mordsmäßig tiefe Löcher buddelt? Woher die männliche Faszination für Eisenbahnen? Woher die weibliche Faszination für Schuhe, Kleidung oder "Dekorations-Tinnef"? Ist das alles tatsächlich nur eine Frage der Erziehung? Eher nicht! Das tragische Schicksal des David Reimers hat schließlich deutlich gezeigt, dass Männlich/ Weiblich eben definitiv nicht durch Erziehung beeinflusst werden kann. Und Transsexualität muss den lila Akteurinnen schlaflose Nächte bereiten, da stimmt nämlich keine einzige ihrer Theorien mehr ...

Andererseits kann man sich natürlich fragen, ob das überhaupt so wichtig
ist, dass Frauen in diesem Bereich aufholen. Ich denke, das passiert so
oder so, nur eben nicht so radikal schnell, wie es offensichtlich durch
entsprechende Fördermassnahmen soll. Die eigentlich eh unsinnig sind, wenn
gleichzeitig wieder ein Ausstieg gefördert wird.

Aufholen kann man nur in einem Wettstreit (Wettlauf). Hat denn aber irgendwer (männliches) je zu einem solchen aufgefordert? Männer haben einfach gemacht (weil es notwendig war, oder weil sie Spaß daran hatten) und waren erfolgreich - so wie Frauen ihre Sachen (aus den gleichen Gründen) gemacht haben. Es hat also offenbar - und das widerspricht der feministischen Theorie von der unterdrückten Frau - eine parallele und keine korrelative Entwicklung stattgefunden. Wenn der Feminismus heute beklagt, dass Männer dominieren würden, dann ist das so, als ob kleine Kinder neidisch sind, weil die Sandburg des anderen größer als die eigene ist. Eine Frage, die allerdings ernsthaft gestellt werden muss ist, warum das was Frauen gemacht haben, nicht im gleichem Maße wahrgenommen wurde, wie das was Männer bewerkstelligt haben. Oder aber: Wurde und wird es tatsächlich weniger wahrgenommen?

Zu der so genannten "defacto-Gleichstellung" und der dadurch pseudo-legitimierten Positiv-Diskriminierung kann ich nur eines sagen: Wer das befürwortet, hat keinen Verstand oder bedient sich vorsätzlich antisozialer Methoden! Hier werden die Alterskohorten völlig ausser acht gelassen. Wenn irgendwo ein Frauenanteil von 50% - hier und jetzt sofort - erreicht werden soll, dann wird (vorsätzlich) "vergessen", dass der Frauenanteil in den älteren Berufs-Jahrgängen extrem niedrig ist. Man kann aber diese "alten" Männer nicht einfach entlassen und durch Frauen ersetzen, also werden bei Neueinstellungen einfach vermehrt Frauen eingestellt, um deren Anteil - im Absoluten - zu erhöhen. Die absehbare Folge wird sein, dass es, mit Ausscheiden der "alten" Männer, zu einem Frauenüberschuss - und nicht zum angeblich angestrebten gleichen Anteil kommen wird.

Fein ausgedacht (oder dämlicher Zufall?). Das dadurch gerade die jüngeren männlichen Generationen in einem Ausmaß sexistisch diskriminiert werden, wie es Frauen noch niemals waren, scheint dem lila Politgesocks offenbar nicht aufzufallen - oder aber es gilt 2:1 ist gleichberechtigt.

Wer sich ein bisschen im heutigen Forschungsbereich auskennt, weiss eh,
dass es bei Patenten noch lange nicht heisst, dass der Inhaber das auch
selbst erfunden hat.

Japp, selbst Darwin war nicht der "Erdenker" der gleichnamigen Evolutionstheorie. Womit belegt wäre, dass Ruhm und Macht auch noch von anderen Faktoren abhängig ist, als nur dem Geschlecht ...

Grüße
Numes


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