Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Gibt es Rassen ? Gibt es Geschlechter ?

Bonaventura / Thomas Lentze, Sunday, 21.05.2006, 03:21 (vor 6768 Tagen) @ susu

Hallo Susu !

Geschlecht, egal wie definiert

ist eine Menschengemachte Systematisierung nach typologischen oder
funktionalen Merkmalen.

Einverstanden ! Aber wir brauchen sie. Nicht unbedingt um zu systematisieren, sondern vielmehr zum Handeln und Schwänzeln.

> Ja, was machen wir nun mit dieser Theorie ? Mit "wir" meine ich
diejenigen

unter uns, die eindeutig heterosexuell sind; und die ferner z.B. eine
schwarze oder auch eine gelbe Frau allein deswegen anziehend finden,

weil

sie eben, von ihrer individuellen Attraktivität abgesehn, der schwarzen
bzw. gelben Rasse (stolper, äh...) angehört. Die also abfahren auf die
sognenannten (s.o.) überschätzten phänotypische

Unterschiede.[/i][/i]

Interessante Frage.

Finde ich auch ! Wenn die offensichtlichen, sinnenfälligen Klassen nicht übereinstimmen mit den Erkenntnissen der Wissenschaft, dann antworte ich, frei nach Hegel (oder einem ihm zugeschriebenem Satz): Umso schlimmer für die Wissenschaft.

Wobei ich das Sinnenfällige mit der Wirklichkeit gleichsetze, und das Wissenschaftliche mit dem Konstruierten.

Lösung: wir bleiben dabei, d.h. bei dem, was wir "phänotypisch"
wahrnehmen, sehen, anfassen, evtl. sogar riechen können !

Es gibt z.B. Früchte, die sehen ähnlich aus und schmecken ähnlich, sind aber botanisch gesehen sehr verschieden. Sollte die überraschende wissenschaftliche Erkenntnis nun meine Eßgewohnheiten ändern ?

Gruppeneigenschaften zuzuweisen ist Gleichmacherei. Wer von den
Unterschieden zwischen den Geschlechtern/Rassen, etc. pp. spricht,
nivelliert unterschiede zwischen den Individuen, aus denen diese Gruppen
bestehen.

Nachdem du die Argumentation oben korrekt wiedergegeben hast (Individuelle
Differenzen sind zu groß um Gruppenbegriffe als konstituierend für
Identitäten anzunehmen), wundert mich hier der Umschwung zu dieser
Fehldeutung.

Deinen Einwand verstehe ich nicht.

Ich z.B. bin heterosexuell motiviert, d.h. daß ich u.U. Frauen bumsen möchte, Männer aber niemals. Betreibe ich somit Gleichmacherei ? Allenfalls Gleichseherei. Aber selbst dieses Gleichsehen ist mit konstitutionsbedingt vorgegeben, kein expliziter Akt.

In dem Moment, wo mein hormongesteuertes Begehren erwacht - aber nicht nur das, auch "höhere" Begehren -, gilt für mich eine Klasseneinteilung diesseits jeglichen Konsenses einer Wissenschaftsgesellschaft, die aber keineswegs in Widerspruch steht mit dem omnipräsenten Bewußtsein, daß Menschen auf anderen Ebenen Individuen sind.

> Gleichmacherei wird immer von Denjenigen verlangt, die aufgrund
ihrer

Eigenart benachteiligt worden sind, oder die sich aus persönlichen

Gründen

für Benachteiligte einsetzen. Ist dann Gleichheit aber hergestellt, so

wird

von den Gleichmachern - wir können auch sagen: Egalisten - sogleich

meist

eine neue "Ordnung" hergestellt, und zwar mit totalitären

Strukturen.[/b][/i]

Holla, hier haben wir das grundlegende Mißverständnis mal wieder.

Nein, hier habe ich nur die Blickrichtung gewechselt, hin zur Totalitarismus-Thematik.

Gruß

T.L.


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