Du verkennst die Grünen (Politik)
Hallo zusammen,
ich versuche mich mal an einer Sammelantwort, denn es macht keinen Sinn, jetzt dreimal das Gleiche zu schreiben.
Es hängt davon ab, wie man Kommunismus definiert. Man kann ihn als ein Konstrukt betrachten, um die Menschheit zu unterdrücken. Das ist auch nicht völlig falsch, denn tatsächlich hat es Oligarchen gegeben, die aus exakt diesem Grund Kommunisten unterstützt haben. Anderen ging es einfach nur darum, die Zarendynastie in Rußland zu stürzen - die haben einfach alle Oppositionellen in Rußland unterstützt.
Es gab aber immer auch Kommunisten, die wirklich etwas Gutes für die Menschen bewirken wollten. Das waren nicht nur die kleinen Leute, die sich ganz unten an der Basis der kommunistischen Bewegung engagierten.
Als dann die Kommunisten in Rußland an der Macht waren, waren davon wiederum ganz offensichtlich auch nicht alle maßgeblichen Oligarchen total begeistert. Denn sie haben ja noch bis in die 1920er Jahre hinein die Sowjetunion immer wieder mit Kriegen und Bürgerkriegen überzogen.
Man kann also auch nicht behaupten, daß sämtliche Oligarchen die Sowjetunion als perfekte Verwirklichung ihrer Wunschträume angesehen hätten. Wenn dem so gewesen wäre, dann hätten wir heute wohl weltweit Kommunismus oder etwas, das so bezeichnet wird. Etwa so wie in China - Kommunismus steht drauf und Kapitalismus in Reinkultur ist drin.
Das Problem besteht eben darin, daß es für den Kommunismus unterschiedliche Definitionen gibt, die sich teilweise eklatant widersprechen.
In den Ostblock-Ländern wurde der Begriff natürlich positiv definiert. Man sah den Kommunismus dort nicht als gegenwärtigen Zustand, sondern als ideale Welt der Zukunft, auf die man hinarbeiten müsse. Der gegenwärtige Zustand wurde als Sozialismus bezeichnet. Anfangs, in der Sowjetunion, erzählte man den Menschen noch, daß es in 10-20 Jahren den Kommunismus geben würde. Später rückte dieses Ziel in der Propaganda in immer weitere Ferne. Als ich in den 1970er und 1980er Jahren in der DDR aufgewachsen bin, wurde schon gar keine zeitliche Aussage mehr gemacht - da hieß es immer, das Nahziel wäre der Aufbau der "Entwickelten Sozialistischen Gesellschaft", und die wiederum würde die Basis für den Kommunismus darstellen.
Im Westen dagegen wurde der Kommunismus natürlich negativ definiert. Und man bezeichnete damit den aktuellen Zustand in den Ostblock-Ländern. Damit war also tatsächlich gar nicht dasselbe gemeint.
So hängt es schon mal davon ab, welche Definition man bevorzugt. Und ich bevorzuge eben die Definition, die in den Ostblockstaaten galt, weil DAS eben das war, was man dort unter Kommunismus verstand. Und weil auch die kommunistischen Theoretiker dieses Fernziel meinten, wenn sie von Kommunismus schrieben oder redeten.
Es hat also den Kommunismus tatsächlich nie gegeben, und ich denke auch, daß es ihn so, wie man ihn sich damals vorstellte, zumindest auch heute noch gar nicht geben kann. Möglicherweise wird es irgendwann in der Zukunft Technologien geben, die so etwas tatsächlich ermöglichen, aber aktuell sehe ich das nicht.
Das, was in westlichen Ländern gern als Kommunismus bezeichnet wurde, entwickelte sich tatsächlich in eine ganze andere Richtung, also eher vom Fernziel Kommunismus weg als auf dieses Ziel zu. Das hatte verschiedene Gründe. Zum einen lag es daran, daß die Sowjetunion und später auch die übrigen Ostblock-Staaten von den westlichen Staaten überwiegend blockiert wurden. Ja, es gab immer wieder einzelne Oligarchen, die mit den Sowjets zusammenarbeiteten, aber im Großen und Ganzen gab es jahrzehntelang den Kalten Krieg. Das wirkte sich natürlich negativ auf die Ostblockstaaten aus. Auf die Sowjetunion weniger, auf die DDR aber sehr stark, weil die DDR kein riesiges Land mit Unmengen von Bodenschätzen war. Hinzu kam, daß Stalin sich in der Sowjetunion noch diktatorischer verhielt als Lenin. Die Sowjetbürger wurden von ihm regelrecht terrorisiert, und zwar weniger, um irgendwelche politischen Vorstellungen durchzusetzen, sondern einfach nur deshalb, weil Stalin überall Feinde befürchtete, die ihm möglicherweise gefährlich werden könnten und deshalb frühzeitig ausgeschaltet werden müßten. Deshalb gab es ja zeitweise tatsächlich Planvorgaben für den sowjetischen Inlandsgeheimdienst - es mußte immer eine Mindestzahl an Staatsfeinden gefasst werden. Was natürlich den Effekt hatte, daß wahllos beliebige Menschen als Staatsfeinde verhaftet und verurteilt wurden.
Ich mußte in der Schule natürlich auch die Werke von Marx und Engels lesen, und ich erinnere mich nicht daran, daß dort irgendwas davon stand, daß man die Bevölkerung permanent terrorisieren müsse. Diese Praxis wurde in der Sowjetunion wie auch in den anderen Ostblockländern auch immer möglichst geheim gehalten. Selbst nach Stalins Tod, als man manche Fehler, die unter seiner Herrschaft gemacht wurden, eingestand, wurde dieser massive Terror noch unter den Teppich gekehrt. Man wollte nicht offen eingestehen, daß so etwas in sozialistischen Ländern möglich ist, denn solche Praktiken galten offiziell als Merkmal von Unterdrückungsregimes in kapitalistischen Ländern.
Fatalerweise wurde das unter Stalin fortentwickelte System der Sowjetunion ab 1945 auch diversen Ostblockländern aufgezwungen.
Der Ostblock ist dann vor allem daran zugrunde gegangen, daß die Führungspersönlichkeiten in den einzelnen Staaten ihre eigenen Interessen immer über die Interessen der Bevölkerung stellten.
In der DDR war es auch so, allerdings muß man dazu sagen, daß Honecker und Konsorten ja im Vergleich zu den heutigen Bonzen eher bescheiden waren. Ja, sie lebten in Wandlitz besser als der gewöhnliche DDR-Bürger, aber als nach der Wende Honeckers Besitztümer in Fernsehsendungen gezeigt wurden, hagelte es Spott und Hohn aus dem Westen Deutschlands, wo die Reichen und Mächtigen schon damals ganz anders residierten.
Wenn es nun um politische Parteien geht, muß man auch immer differenzieren zwischen dem, was sie offiziell als ihre Beweggründe und Ziele propagieren und dem, was die Führungsriege tatsächlich tut, wenn sie auf Machtpositionen kommt. Ersteres dient nur dazu, die Parteibasis auf Linie zu halten und die Wähler dazu zu bringen, die Partei zu wählen. Letzteres wird eben durch die Oligarchen im Hintergrund bestimmt. Das ist ja der Grund dafür, wieso man nach einer Wahl immer wieder feststellt, daß alles so weiterläuft wie vorher, auch wenn nun andere Parteien an der Macht sind.
Wenn man sich aktuell die Berichterstattung der Massenmedien ansieht, fällt auf, daß die Grünen immer positiv dargestellt werden. Baerbocks geschönter Lebenslauf wird verschwiegen oder verharmlost. Selbst die politischen Gegner verlieren kein negatives Wort über die Grünen. So brabbelte Lascht mal, daß es beim Wahlkampf doch um Inhalte gehen sollte und nicht um einen Lebenslauf. Man stelle sich mal vor, irgendein AfD-Politiker hätte sich die gleichen Fehltritte geleistet wie Baerbock - der wäre von Politikern und Massenmedien lang und breit und genüßlich vorgeführt worden. Da es aber um Baerbock geht, wird kein Wort darüber verloren.
Das allein zeigt schon ganz klar, daß es im Hintergrund ein starkes Interesse daran gibt, die Grünen mit der Bundestagswahl in die Regierung und am allerbesten ins Kanzleramt zu hieven. Vor kurzem riefen gerade wieder einige Prominente Kinder dazu auf, Briefe an ihre Großeltern zu schreiben, um diese dazu zu bringen, zwecks "Klimaschutz" die Grünen zu wählen. Weil man wohl befürchtete, daß viele Kinder gar nicht mehr in der Lage sind, Briefe zu schreiben, hat man auch gleich Briefe zum Herunterladen und Ausdrucken angeboten.
"Klimaschutz" ist natürlich nur ein Vorwand für all die Maßnahmen, die aus ganz anderen Gründen durchgedrückt werden sollen. Und mit den Grünen glaubt man das am besten durchdrücken zu können.
Das, was dann als Endergebnis dabei herauskommt, kann man aber eben nur dann als Kommunismus bezeichnen, wenn man glaubt, daß früher in den Ostblockländern Kommunismus geherrscht hat.
Ich fürchte aber, daß das, was da nun durchgesetzt werden soll, noch viel schlimmer sein wird als die Zustände in den Ostblockländern. Dort bezeichnete man die Gesellschaft ja nicht umsonst als sozialistisch. Und es gibt auch nicht umsonst heute Menschen, die dieser Gesellschaft nachtrauern. Das sind nicht nur ehemalige Partei-Bonzen, die ihre früheren Privilegien vermissen.
In der DDR z.B. hat man eine Ausbildung gemacht, man hat immer irgendwo Arbeit bekommen und konnte jederzeit sicher sein, bis zur Rente zu arbeiten und dann seine Rente auch zu bekommen. Man hat in den meisten Jobs nicht viel verdient, dafür waren lebensnotwendige Sachen aber sehr billig. Existenzprobleme kannte man in der DDR daher im Normalfall nicht.
Das war eben ein ganz klarer Vorteil in der DDR. Diese Vorteile wird es aber in Zukunft so wohl kaum geben. Die Mieten steigen fröhlich immer weiter, die Preise für Strom, Lebensmittel, Benzin oder Diesel, Heizöl oder Gas ebenfalls. Die Realeinkommen dagegen stagnieren oder sinken zeitweise sogar. Jemand im mittleren Alter kann sich auch nicht mehr darauf verlassen, später im Alter eine Rente zu bekommen, von der er dann leben kann. Deshalb verdienen sich ja jetzt schon immer mehr Rentner mit Minijobs etwas dazu.
Man stelle sich die Zustände in der DDR vor und subtrahiere die soziale Komponente - dann hat man in etwa die Zukunft, wie sie anscheinend aktuell geplant ist.
Und zu Stromausfällen: Ich habe ja 20 Jahre in der DDR gelebt, und tatsächlich gab es da ab und zu auch mal Stromausfälle. Das lag aber nie daran, daß es zu wenige Kraftwerke gegeben hätte. Manchmal gab es in harten Wintern Probleme mit dem Kohlennachschub für die Kraftwerke, weil die Kohle dann gefroren war, was Förderung und Transport erschwerte. In den meisten Fällen kam es aber zu Stromausfällen, weil Holzmasten oberirdischer Stromleitungen durch Sturm umgeknickt sind.
Bereits jetzt ist es aber so, daß es zu Stromausfällen kommt, weil wirklich nicht genug Strom da ist. Und das wird in Zukunft immer schlimmer werden. Die EU propagiert als Lösung dafür die Umwandlung des Strommarktes von einem nachfrageorientieren in einen angebotsorientierten Markt. Will heißen: Wenn nicht genügend Strom da ist, kann eben nicht mehr jeder Strom bekommen. Das wird also knallhart so eingeplant.
In der DDR dagegen plante man so, daß genug für alle da sein sollte. Das hat nicht immer funktioniert, aber man hat es zumindest versucht. In Zukunft soll das gar nicht erst versucht werden, sondern Mangel soll zur Normalität werden.
Bisher glauben viele Menschen noch, daß Mangel ein typisches Merkmal "kommunistischer" Länder gewesen wäre. Im Kapitalismus dagegen wäre Mangel ausgeschlossen, weil die Nachfrage am Markt den Mangel quasi automatisch beheben würde.
Tatsächlich ist Mangel aber im Kapitalismus eine gute Sache, zumindest für den Kapitalisten. Denn Mangel treibt die Preise hoch. Deshalb tut man ja auch viel, um künstlich Mangel zu erzeugen. Immer noch werfen Händler unverkaufte Lebensmittel weg und versuchen Menschen daran zu hindern, sie aus Müllcontainern zu sammeln.
Wenn es natürlich viele Anbieter an den Märkten gibt, die tatsächlich zueinander in Konkurrenz stehen, dann wird es keinen Mangel an Produkten geben. Je weniger Anbieter es aber gibt und je mehr Anbieter Kartelle bilden, umso mehr Mangel wird es geben.
Die aktuelle "Pandemie" hat ganz offensichtlich den Zweck, viele Märkte zu bereinigen. Gerade im Lebenmittelsektor drückt man aktuell die Preise hoch, und man hat die "Pandemie" auch genutzt, um Billiganbieter wie Tönnies massiv unter Druck zu setzen.
Das, was aktuell im Hintergrund für die Zukunft geplant wird, kann man nun als "Kommunismus" bezeichnen, es hat aber mit dem Kommunismus, den Marx einst meinte, überhaupt nichts zu tun.
Es mag auch sein, daß manche Grünen tatsächlich Kommunisten waren oder noch sind. Es gab bekanntlich auch Nazis unter den Gründern der Grünen. Das spielt aber überhaupt keine Rolle. Die grüne Führungsriege tut exakt das, was auch die Führungspolitiker anderer etablierter Parteien tun: Die führen Anweisungen aus dem Hintergrund aus. Die haben entweder keinerlei politische Überzeugungen oder sie stellen sie zurück.
Und für die Gestalten im Hintergrund zählt nur ihr Reibach. Natürlich stellen sie das sich selbst und anderen gegenüber gern anders da. Sie präsentieren sich gern als Wohltäter der Menschheit und schieben dann auch mal irgendwelche ideologischen Begründungen vor, die für manche vielleicht nach Kommunismus klingen. Aber es geht nur um Reibach.
Wir gehen jetzt in die Endphase des Kapitalismus über. Interessant wird nun sein, wie die Menschen darauf reagieren. Ich denke auch, daß die Schattenwirtschaft immer mehr zunehmen wird. Wenn das Bargeld abgeschafft ist, wird sich das noch beschleunigen. Handwerker werden dann gut dastehen, und Bauern sowieso. Problematisch wird es für Menschen werden, die in Berufen arbeiten, die für den Normalbürger uninteressant sind.
Freundliche Grüße
von Garfield
gesamter Thread:
- Schreck in der Abendstunde -
WulfGäng,
20.09.2021, 18:28
- Wer genau nochmal sind "die Grünen"? Muss man die kennen? -
Alfonso,
20.09.2021, 18:43
- Das ist die Pädophilenpartei - Klaus, 21.09.2021, 05:37
- Am 26.09. wird der Schreck noch größer: Der Umfrage-Durchschnitt ergibt Ü100 statt bisher 67 Abgeordnete der Grünen. -
LibSozKon,
20.09.2021, 18:57
- Frauenwahlrecht - Thomas2, 21.09.2021, 05:44
- Wenn die Linksgrünen regieren würden ... also Sozialimus herrscht. -
El Hotzo,
20.09.2021, 23:45
- Die permanente Revolution... -
Anti-S,
21.09.2021, 12:41
- Die permanente Revolution... -
Garfield,
21.09.2021, 18:19
- Tststststs .... - Alfonso, 21.09.2021, 19:00
- Marx und Engels sind das beste Beispiel ... - Anti-S, 21.09.2021, 22:00
- Du verkennst die Grünen -
Nihilator,
22.09.2021, 00:09
- Du verkennst die Grünen -
Garfield,
22.09.2021, 10:28
- Kleine Korrekturen/Einwände Nachtrag -
Anti-S,
22.09.2021, 11:58
- Kleine Korrekturen/Einwände Nachtrag -
Garfield,
22.09.2021, 15:09
- Die DDR war finanziell am Ende! -
Maß aller Maße,
22.09.2021, 16:17
- Die DDR war finanziell am Ende! -
Garfield,
23.09.2021, 23:03
- Die DDR war finanziell am Ende! Nachtrag -
Maß aller Maße,
24.09.2021, 00:09
- Die DDR war finanziell am Ende! Nachtrag -
Nikos,
24.09.2021, 08:54
- Das ist die BRD schon lange! - Aldimaier, 24.09.2021, 09:04
- Das Menschliche in Marx und Engels -
Rainer,
24.09.2021, 12:01
- Sehr schön, das sind die Begründer des Kommunismus! - Maß aller Maße, 24.09.2021, 14:11
- Die DDR war finanziell am Ende! Nachtrag -
Nikos,
24.09.2021, 08:54
- Die DDR war finanziell am Ende! Nachtrag -
Maß aller Maße,
24.09.2021, 00:09
- Die DDR war finanziell am Ende! -
Garfield,
23.09.2021, 23:03
- Die DDR war finanziell am Ende! -
Maß aller Maße,
22.09.2021, 16:17
- Kleine Korrekturen/Einwände Nachtrag -
Garfield,
22.09.2021, 15:09
- Kleine Korrekturen/Einwände Nachtrag -
Anti-S,
22.09.2021, 11:58
- Du verkennst die Grünen -
Garfield,
22.09.2021, 10:28
- Die permanente Revolution... -
Garfield,
21.09.2021, 18:19
- Die permanente Revolution... -
Anti-S,
21.09.2021, 12:41
- Wer genau nochmal sind "die Grünen"? Muss man die kennen? -
Alfonso,
20.09.2021, 18:43