Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Absichtliche Mißversteherei

Royal Bavarian, St. Rippleitupfing, Friday, 26.08.2011, 12:10 (vor 4891 Tagen) @ Goofos

Wie Geschlechterdebatte so vieles darstellen kann, kann Kulturmarxismus
auch ganz viele Dinge sein, weiß schließlich niemand wer oder was das
jetzt letztendlich sein soll.

... die Geschlechterdebatte stellt überhaupt nichts dar, außer sich selbst. Daß es einer Geschlechterdebatte bedürfe, ist die ursprüngliche Behauptung von Leuten, die vermittels dieser Debatte ein ganz anderes Ziel verfolgen: Lies´ einfach nach: Über die Frankfurter Schule, ihren Einfluß auf das Denken derjenigen, die später Einfluß in Medien und Politik bekommen sollten und speziell über Herbert Marcuse, das philosophische Idol dieser Leute. Er sagte ganz klar, daß die Frauenbewegung (aus der heraus sich diese Geschlechterdebatte entwickelte) einen idealen Träger für den Transport marxistischer Ideen zur Umwandlung der Gesellschaft darstellt. Frauen fungieren sozusagen als Surrogat für jenes Proletariat, das den Linken in der klassenlosen Nachkriegsgesellschaft in seiner eindeutigen Identifizierbarkeit abhanden gekommen ist.

Deshalb ist die Geschlechterdebatte eine kulturmarxistische Veranstaltung. Wer sich auf diese Debatte einläßt, wirkt unabhängig vom Standpunkt, den er dabei einnimmt, daran mit, diese Gesellschaft in eine neomarxistische zu verwandeln. Die Geschlechterdebatte ist in ihrer vordergründigen Thematik eine Debatte, die kein Ende kennt. Wir sind jetzt die zweite/dritte Generation, die diese Debatte führt. Was mit dieser Debatte erreicht worden ist, ist keinesfalls die "Verbesserung" - (eine wahnsinnige Hoffnung sowieso, weil Biologie so ist, wie sie ist: unabänderlich nämlich) - des Geschlechterverhältnisses, sondern die Vergiftung desselben! Die Debatte dient deswegen ganz offensichtlich einem völlig anderen Zweck, als dem, den sie vorgibt.

Hat sich ja auch nur der Breivik irgendwo
raus geschrieben. Wobei meistens der Hinweis zu Breivik nicht fehlt, dass
er trotzdem krank im Kopf ist. Anscheinend Grund genug neuerlich
irgendwelche Leute als Kulturmarxisten zu bezeichnen.

... "irgendwelche Leute" ist gut - *LOL*! Fast Alle sind heutzutage Kulturmarxisten geworden, ohne daß ihnen das eigentlich klar ist. Sie führen Debatten, die in der Sache überflüssig sind, alleine deswegen, weil es diese Debatten gibt, initiiert von Leuten, die ein Interesse an der Existenz dieser Debatten haben, nicht an ihrer Beendigung. Dadurch, daß die Wahrheit per Relativisten-Beschluß abgeschafft worden ist zugunsten relativer Wahrheiten (Plural!), läßt sich jede Debatte endlos weiterführen.
"Zwischenergebnisse" müssen ihrem Gehalt nach nicht mehr der Wahrheit entsprechen, sondern der Mehrheit!
Und etwas anderes - wenn überhaupt - als einen "Mehrheitsbeschluß", wirst du mit der Geschlechterdebatte nicht erreichen. Wahrheit gibt es nämlich, der Interessenlage der Debatteninitiatoren nach, keine. Und das ist die Lüge, der alle Teilnehmer der Geschlechterdebatte zu ihrem Durchbruch verhelfen.

Auch die Zerstörung und Degradierung alles Schöne und Erhabenen in
der Kunst ist ein Teil des Kulturmarxismus. Wenn sie also offen sagen, dass
Sie ein vielgepriesenes modernes Gemälde einfach nur potthässlich und
vulgär finden, brechen Sie auch schon ein Tabu.

... das ist wahr! Hierzulande sind viele Bücher veröffentlicht worden - von Ephraim Kishon eigentlich alle. Nur eines von ihm ist mehr oder weniger totgeschwiegen worden: Picassos süße Rache. Kishon war nicht nur Schriftsteller, sondern auch ausgebildeter Metallbildhauer. Was er in seinem Buch an Einblicken liefert in die Gesetzmäßigkeiten des sog. Kunstbetriebes, bestätigt das obige Zitat eindrucksvoll. Picasso selbst hat zu Lebzeiten zugegeben, daß er absichtlich "Scheiße" produziert, mit der er denjenigen den Bauch pinselt, die ihre Interpretationsfreiheit von Kunst höher ansiedeln, als die "Kunst" selbst - und ihn dafür, daß er ihnen das gestattet, mit Geld und Ehrungen überschütten. Seinen Ruf als großer Künstler freilich, den hat sich Picasso in seine Anfangsjahren tatsächlich mit Kunst erarbeitet. Als er den Ruf aber hatte, wurde er durch Pseudointellektuellenverarschung reich. Und das behaupte nicht ich, sondern das gab Picasso selbst freimütig so zu.

Joseph Beuys und Anselm Kiefer sind zwei weitere Beispiele dafür, daß man mit Scheiße reich werden konnte, wenn es einem gelang, eine "kulturpolitisch relevante Ignorantenmafia" für Scheiße zu begeistern. Daß der frühere Anspruch der Kunst, dem Wahren (siehe oben), Guten und Schönen zu dienen, dabei den Bach runterging, war dasjenige, was den Förderern von "Scheiße als Kunst" dabei das wichtigste gewesen ist. Die Zerstörung der Werte eben - und ihre Ersetzung durch die eigenen ... äh ... "Werte".
Kulturmarxismus in Reinkultur, sozusagen.

sollte man eigentlich merken, welch ein dehnbarer Begriff Kulturmarxismus
ist.

... dehnbar ist dieser Begriff nicht. Aber er umfaßt viel. Deswegen ist er ein genialer Begriff. Ich kenne keinen anderen, der so viel so konzentriert zusammenfaßt. Das Wort des Jahrhunderts!

Es ist eigentlich nicht überraschend, dass ein Amokläufer den
Begriff benutzt um noch ein paar wahllose Begründungen für seinen
Amoklauf zusammen zu suchen.

... es lief aber nicht so, daß Breivik grundlos einen Amoklauf starten wollte und deswegen dachte, es sei vielleicht besser, sich eine Begründung aus den Fingern zu saugen. Breivik hatte den Lauf der Dinge schon zutreffend analysiert, soweit ich das anhand dessen, was in den Meldungen über ihn zu lesen war, beurteilen kann. Ich habe sein Manifest zwar, aber ich habe es noch nicht gelesen. Interessant ist doch, daß dieses Manifest landlauf, landab als ein Sammelsurium "kruder Thesen" bezeichnet worden ist, daß sich aber - ebenfalls landauf,landab - noch keiner daran gewagt hat, das Krude an seinen Thesen eindeutig zu benennen und diese Benennung auch unwiderlegbar zu begründen. Warum wohl? Vielleicht, weil sie so krude gar nicht sind?
Breivik hat viel von Fjordman gelesen und beruft sich oft auf ihn. Haben wir schon jemanden davon reden hören, Fjordman verträte "krude Thesen"? - Nein.
Was wir zu hören bekommen haben, war, daß Fjordman ein Rechter sei. Das ist schon krude genug. Genauer gesagt: Das ist die Krudität ansich. Und daß das so ist - das spricht dafür, daß es eine Herrschaft der Kulturmarxisten gibt.

Gab sich Mühe - Royal Bavarian


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