Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Opus Dei steuert Anti-Krippen-Kampagne

Ekki, Wednesday, 16.05.2007, 19:02 (vor 6579 Tagen) @ Nihilator
bearbeitet von Ekki, Wednesday, 16.05.2007, 19:07

Hallo Nihi!

Hallo Ekki!

Jürgen Liminski ist übrigens Redakteur beim Deutschlandfunk und

war

mir als solcher seit vielen Jahren als durchaus angenehmer, keinerlei
extremistische Ansichten absondernder Moderator bekannt. Bis er das

erste

Mal bei Sabine Christiansen aufkreuzte ...


Jürgen Liminski kenne und schätze ich auch sehr, und ich halte ihn
ebenfalls für einen sehr ausgewogenen Redakteur. Wenn also einer immer
ausgewogen argumentiert und in EINER EINZIGEN Angelegenheit so
argumentiert, daß Du ihn fast als Extremisten wahrnimmst, was könnte man
daraus schließen? Vielleicht, daß Liminski auch in dieser Angelegenheit
richtig liegt und moderat argumentiert und Du der extrem Denkende
bist?

Nee, keineswegs.

Wenn ein Mensch, den ich bisher geschätzt habe, durch sein Reden - oder Handeln - in einer bestimmten Angelegenheit so "aus dem Rahmen fällt", daß ich ihn nicht mehr wiederzuerkennen glaube, dann kann das sehr wohl Einfluß auf mein Gesamturteil über ihn haben.

Und dasselbe gilt natürlich auch für die Wahrnehmung meiner Person durch andere.

Was jetzt im Einzelnen der Anlaß für eine grundsätzliche Revision der Wahrnehmung ist, ist von Fall zu Fall verschieden.

Um es - zwecks Veranschaulichung - knallhart zu überspitzen:

Es hat in der Nachkriegszeit nicht wenige Fälle gegeben, in denen der sprichwörtliche nette Nachbar von nebenan sich auf einmal als KZ-Scherge entpuppte.

Umgekehrt war es während des Dritten Reichs[/u]: Wenn ein Nazi erfuhr, daß ein Mensch, den er bisher schätzte, Kommunist, Jude oder irgendetwas anderes für besagten Nazi Inakzeptables war, konnte es sehr wohl geschehen, daß der Nazi sich von diesem Menschen abwandte und sogar gegen ihn vorging.

Nein, ich halte Herrn Liminski nicht für einen KZ-Schergen, ich habe nur zum Zwecke der Veranschaulichung zugespitzt.

Der Kern der Sache - ohne Zuspitzung:

Wenn jemand sich als Anhänger anti-aufklärerischer, fundamentalistischer Ansichten - religiöser, atheistischer oder sonstwelcher Art - zu erkennen gibt, dann ändert das meine Grundeinstellung gegenüber diesem Menschen zum Negativen (und vice versa die Einstellung dieses Menschen mir gegenüber möglicherweise auch).


Das Krippenprogrammm ist ein Psycho- und Soziopathenzuchtprogramm, soviel
kann man nach den vorliegenden Erkenntnissen sagen. Die Sowjetunion ist an
dem originär marxistischen Irrsinn, die Frau von der Kinderaufzucht zu
"befreien", letztlich gescheitert. Am Ende sank die Bevölkerungszahl
jährlich um eine Million -und da sind die sich munter vermehrenden
Musels im Süden mit eingerechnet!-, Verrohung und Verwahrlosung überall,
nicht zuletzt auch vollkommen kaputte Frauen. Ich kann es ums Verrecken
nicht fassen, daß verbohrte Stalinisten in der Lage waren, diese Fehler zu
erkennen -selbst schon in den schlimmen 20ern- und umzusteuern (wenn auch
zu spät), aber wir uns anschicken, verblödet wie Lemminge gut zwanzig
Jahre später den gleichen Mist zu wiederholen.
Hier
diese Geschichte nochmal zum Nachlesen
.

Wir können dasselbe auch in Bezug auf die Erziehung im Dritten Reich feststellen.

Es ist jedoch in meinen Augen mehr als an den Haaren herbeigezogen, wenn man behauptet, weil in den beiden genannten Fällen - Kommunismus und Nationalsozialismus - die aushäusige Erziehung der Kinder mit massiver Indoktrinierung einhergegangen sei, müsse dasselbe bei Kinderkrippen immer der Fall sein.

Mit der gleichen "Logik" könnte man behaupten, weil eine nicht unbeträchtliche Zahl von Christen im Namen ihrer Religion Greueltaten begangen habe, sei jeder Christ automatisch ein Schwerverbrecher.

Dieser Argumentation würde nicht einmal ich[/u] mich anschließen, sondern sie im Gegenteil als hirnverbrannt bezeichnen.


Ich bin selbst wegen meiner Erziehung nicht religiös, aber
erkenntnisfähig. Und eines ist mir klargeworden: die Entreligiosisierung
schafft einen Leerplatz in der Persönlichkeit eines Menschen, der
ausgefüllt sein will; Religion ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Was
aber kann diesen Platz ausfüllen? Im besten Falle fanatischer Glaube an
"Demokratie und Menschenrechte"

"Demokratie und Menschenrechte" einerseits und "Fanatismus" andererseits stehen in unversöhnlichem Gegensatz zueinander:

Ein Fanatiker läßt nur die eigene Meinung gelten, ohne jede Abstufungen. Und ist damit ein geschworener Feind von Demokratie und Menschenrechten.

(muß aber auch nicht immer gutgehen, siehe
USA),

Wer - bei aller berechtigten Kritik! - die USA in die Nähe von menschenverachtenden Regimen rückt, dem täte vielleicht ein Abenteuerurlaub in wirklichen Diktaturen ganz gut.

im übleren diverse Ideologien. Ob Nationalsozialismus, Feminismus,
Kommunismus - stets wird ein Bedürfnis gestillt, das der Mensch eben
einfach hat. Ideologien sind Religionsersatz.

"Sie hat uns alles gegeben,
Sonne und Licht, und sie geizte nie.
Wo sie war, war das Leben,
was wir sind, sind wir durch sie.
Sie hat uns niemals verlassen,
fror auch die Welt, uns war warm.
Uns schützt die Mutter der Massen,
uns trägt ihr mächtiger Arm.

Die Partei, die Partei, die hat immer recht..."
(Anhören)

Dieses enddebile Lied ist originäre Göttinnenverehrung und nichts anderes.
So macht man Menschen zu Fanatikern, die zu allem bereit sind. Genauso zu
finden bei Kim Il Sung, W.I.Lenin, Adolf Hitler, Nicolae Ceausescu
u.v.a.m.

> Ich bin der Letzte, der abstreiten würde, daß so etwas auch religiös
[quote]unterfüttert geschah und geschieht.
[/quote]

In der Tat.

Allerdings halte ich eine -und sei es
eine fiktive, der Glaube zählt- moralische Instanz, vor der man sich zu
rechtfertigen hat, für den besten Schutz. Den kann eine atheistische
Ideologie niemals bieten.

In meinen Augen hat die Sache nur folgende Haken:

(1)
Kein Gott existiert außerhalb des Mundes derjenigen, die ihn verkünden.

(2)
Verschiedene Götter verlangen Verschiedenes - und bekämpfen einander.

Der verblüffende Glaube, Aufgeklärtheit, Bildung
und Wohlstand mache Menschen zu besseren Menschen, hat sich als Irrglaube
erwiesen.

Für einen so beschriebenen Glauben würde ich allerdings auch nicht in Anspruch genommen werden wollen.

Mir fehlt nämlich in der Aufzählung das, was mir am Wichtigsten ist:

Die Zuwendung zum Mitmenschen.

Und die schließt agressiven Atheismus ebenso aus wie die Haltung, nur die eigenen Glaubensbrüder/Gesinnungsgenossen seien wirklich Mitmenschen, während die Haltung gegenüber allen anderen sich zwischen liebevollem Bekehrungswillen und knallharter Mordlust bewegt.

Mein Fazit: eine Gesellschaft ohne Religion wird untergehen, ohne Wenn und
Aber. Sie mag die Kraft für (auch schwere) Rückzugsgefechte haben, aber sie
kann niemals bestehen.

Meine Lebenserfahrung: Echte, uneigennützige Hinwendung zum Mitmenschen ist immer möglich, unabhängig von jeder Ideologie, Religion, Weltanschauung usw. - es sei denn, diese würden den Wert der Mitmenschlichkeit erklärtermaßen verneinen.

Gruß

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.


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