Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Einige hilfreiche Bemerkungen zum "Geschlechterhierarchismus" (Manifold) (Allgemein)

Robert ⌂, München, Monday, 14.05.2012, 12:30 (vor 4578 Tagen) @ MannPassAuf

Zunächst einmal: Hierarchien sind als natürliche Gegebenheiten
unbestreitbar.

...

Nun die entscheidende Frage: Inwiefern stehen Mann und Frau in einem
hierarchischen Verhältnis?

...

Unbestreitbar ist nur, daß Mann und Frau (im Durchschnitt) verschieden sind. Unbestreitbar ist aber auch, daß nicht alle Männer untereinander gleich sind, ebensowenig wie alle Frauen untereinander gleich sind (in Eigenschaften, Wesen, Fähigkeiten etc.).

Eine Hierarchie ist immer eine Bewertung eines Unterschieds (die durch eine Vielzahl von Menschen erfolgt, aber so gut wie nie von allen gleichermassen!).
Eine Hierarchie kann deshalb nie "natürlich" sein, denn die Natur kennt keine Bewertungen!

Wenn man sich die realen Menschen ansieht, dann kann man (im Bereich der sogenannten "Durchschnittsmenschen", dem wohl wir alle angehören) sehr schnell feststellen, daß es in so gut wie jedem Gebiet, zu jeder Frau Männer gibt, die sehr viel besser als sie sind, aber eben auch Männer, die sehr viel schlechter als diese Frau sind. (Mein Gerechtigkeitsempfinden lässt es deshalb nicht zu, per default jeden Mann besser als jede Frau zu bewerten, ich schaue lieber auf das jeweilige Individuum. Aber das nur nebenbei).

Aber unabhängig davon, ob Hierarchien nun natürlich sind, oder nicht, wir Menschen leben (und denken) in Hierarchien. Die wichtigste Frage ist deshalb: welche politischen Folgerungen ziehst du aus deiner Hierarchiebetrachtung? Wie willst du sicherstellen, daß deine Hierarchievorstellungen eingehalten werden? Was passiert mit Menschen, die bessere oder schlechtere Leistungen zeigen, als sie nach ihrer Stellung innerhalb der Hierachie haben sollen oder dürfen? Nach welchen Rechtsvorstellungen behandelt dein Staat jeden Menschen?

(Für mich wäre die Beantwortung dieser Frage wichtig, um zu entscheiden, ob ich in deiner Welt leben wollte. Unabhängig davon, ob ich deinen Voraussetzungen zustimme oder nicht. Ich vermute aber, daß ich in einer Gesellschaft, wie sie dir vorschwebt, eher nicht leben will).

--
Wolfgang Gogolin "Diese Hymnen für Frauen erinnern an das Lob, das einem vierjährigen Kind zuteil wird, weil es endlich nicht mehr in die Hose kackt, sondern von allein aufs Töpfchen geht."


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