Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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DDR reloaded

Narrowitsch, Berlin, Saturday, 17.10.2009, 11:20 (vor 5514 Tagen) @ Joe

Es deutet alles darauf hin, daß er ein lukratives Angebot bekommen hat,
daß er künftig bei diesem Thema die Klappe hält.

Was A. Hoffmann zu dieser Art Engagement bei den " Piraten" treibt, weiß ich nicht, finde es widerlich. Ich werde mich jedoch nicht an Spekulationen über die Gründe hierfür beteiligen. Spätestens seine kritiklose Umarmung des "wichtigsten deutschen Männerrechtlers Walter Hollstein" war mir klar, dass er ebenso wenig zur Galionsfigur der MRB taugt, wie beispielsweise Astrid Friesen zu deren großen Freundin. Zu einer Leitfigur, die kritische Rechte und Linke in dieser einen gesellschaftlichen Angelegenheit versöhnt, schon gar nicht. Offen gestanden, habe ich geraume Zeit diese Option erwogen.Der Mensch lebt, solange irrt...
Dennoch stimme ich ihm in etlichen Punkten seiner Kritik zu. Zum Beispiel, was die epidemisch auftretende Unwissenheit, auch den höheren Blödsinn - beispielsweise - rund um Studenten Lentze betrifft.

Dazu gehört gehört natürlich auch eine Distanzierung.
In der DDR war sowas bei widerborstigen Intellektüllen völlig usus. Das
Muster ist eindeutig wiederzuerkennen.

Wenn Du nur ansatzweise etwas von der Materie verstündest, wüßtest Du, dass seit dem "Prager Frühling", spätestens aber seit der Biermannaffäre, widerborstige Intellektuelle in nennenswerter Zahl opponierten und sich - trotz Bedrohung der eigenen Existenz - sich eben nicht vom "Prager Frühling" und nicht von Biermann distanzierten. Und zwar nicht deshalb, weil sie die Gesänge des Wöfchens für unverzichtbare Kunst hielten. Sondern weil sie in beiden Ereignissen die Diskrepanz zwischen wohlfeilen Reden der SED - Oberen und ihrer Ideologie zur Wirklichkeit erkannten. Sie schufen letztlich das Klima, in welchem die derzeit so gefeierten Ereignisse vor 20 Jahren wuchsen. Wenn sie sich auch in ihren Zielvorstellungen unterschieden, so einte sie eines: die radikale Ablehnung der Machenschaften der damals herrschenden SED - Mafia. Das ist das "Muster", welches vielleicht überdacht werden sollte - auch in diesem Forum. Schwatz also kein dummes Zeug.
Hoffmann erkennt ganz richtig, mit Typen, die nicht klar sehen wollen, ist nichts anzufangen; die Lehren aus der jüngeren Geschichte beherzigen, kommt ihm aber augenscheinlich und bedauernswerterweise nicht in den Sinn.


Das ist eigentlich ein gutes Zeichen, denn sowas passiert natürlich nicht,
wenn WGVDL völlig bedeutungslos wäre. Allerdings müssen hier einige mal von
ihrer Götzenanbetung herunterkommen.

Ja, da stimme ich dir zu. Dragman hat dazu alles Übrige, Wesentliche gesagt.

In pseudointellektuellen akademischen Schutzräumen müssen wir nicht

nach Anerkennung betteln, das ist richtig.

Ebben.

Aber die Jugend müssten wir aufklären.

Sagen wir mal: Auf gewisse Realitäten hinweisen. Und nicht nur die Jugend.
Und allen die meinen, nur wer Bücher schreibt, leistet Bedeutsames für ein Anliegen, denen sei gesagt: Bücher bedeuten nichts, wenn sie nicht gelesen, wenn sie nicht verbreitet werden. Es ist, wie so oft: die eigentlichen Macher sind nicht die Häuptlinge, sondern die Indianer. Die Namenlosen.

Da erkenne ich noch nicht einmal Ansätze. Das sollte uns zu
denken geben.

Unbedingt. Aber Hoffmann hat seinen Teil dazu geleistet. Unabhängig davon, welche Posse er derzeit gibt.

Leute, die nicht wissen, wovon sie schreiben, sind allerdings auch nicht hilfreich- da hat Hoffmann recht.

Narrowitsch

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.


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