Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Zahlen zu Krebserkrankungen

Odin, Monday, 19.04.2004, 03:07 (vor 7522 Tagen) @ Frank

Als Antwort auf: Zahlen zu Krebserkrankungen von Frank am 18. April 2004 16:55:17:

Als Ergänzung noch einige Antworten von Bruno auf Fragen meinerseits:

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ich weiß nicht, ob der Vergleich Brustkrebsforschung/Prostatakrebsforschung zu glücklich gewählt ist. Bei dem einen handelt es sich um eine Krebsform, die beinahe ausschließlich Frauen trifft, bei dem anderen um Krebs, der ausschließlich Männer betrifft.


...deshalb habe ich ja diese beiden gewählt, gerade weil sie relativ geschlechtsspezifisch sind (wobei auch Männer an Brustkrebs erkranken können, aber sie natürlich nicht schon ab 20 Krebsvorsorge bezahlt bekommen).

Trotzdem ist ersterer Krebs wesentlich häufiger und macht die Argumentation leicht, daß von daher mehr Forschung betrieben werden muß.

...Aus dem Krebsatlas des Krebsforschungszentrums Heidelberg resultieren folgende Zahlen für 2002:
Mortalitätsrate Prostata: 14,0 pro 100.000
Mortalitätsrate Brustkrebs: 18,9 pro 100.000
So einen großen Unterschied finde ich das nicht, dass es 0 Prostatakrebszentren gegenüber 12 Brustkrebszentren rechtfertigen würde.
Außerdem setzt bei Brustkrebs die gesetzl. Früherkennung schon ab einem Alter mit einer Fallzahl von 9 je 100.000 ein, bei Prostatakrebs bei Männern erst ab 81 pro 100.000. Wollte man hier von Gleichberechtigung reden, müsste die Prostatafrühkrebserkennung schon ab etwa 35 einsetzten, wenn die Fallzahlen der Männer 8 pro 100.000 beträgt. Man kann also überspitzt sagen, dass für die gesundheitspolitisch Verantwortlichen ein Frauenleben 9mal soviel zählt wie ein Männerleben.
Zudem muss man eines beachten. Bei Prostatakrebs gibt es ja die PSA-Bestimmung, die als mögliche Früherkennung für Prostata genutzt werden könnte (PSA-Bestimmung wird zur Zeit nicht von der Krankenkasse bezahlt). Das wäre im Gegensatz zur reinen Tastuntersuchung eine echte Früherkennung. Allerdings hat dies PSA-Bestimmung den Nachteil, dass vermeintlich auch „gutartige“ vergrößerungen der Prostata einen erhöhten PSA-Wert zeigen. Allerdings sind diese Aussagen relativ schwammig und nicht eindetig. Deshlab wäre es sinnvoll, hier verstärkt zu forschen.


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