Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Dafür Mädchen einer, Böse Buben

Altschneider, Friday, 27.08.2004, 17:33 (vor 7385 Tagen) @ Garp

Als Antwort auf: Re: Dafür Mädchen einer, Böse Buben von Garp am 27. August 2004 13:31:27:

Hallo, Garp,

Mir fällt hierzu "Wollen Frauen den neuen Mann?" von Peter Döge ein. Erschienen in der Konrad-Adenauer-Stiftung.<

Ich schaue es mir mal an, klingt spannend.

Im Algemeinen beurteilen Frauen wie Männer "den Mann" schlechter als "die Frau". Wenn man aber nach konkreten Männern oder Frauen fragt: Also eigener Vater/Mutter, eigener Bruder/Schwester, dann beurteilen Frauen Männer wesentlich besser, und Männer Frauen schlechter.
Wenn man also nach konkreten Personen fragt, gleichen sich die Urteile an. Nur bei Fragen nach dem Männer- oder Frauenbild im Allgemeinen, konnte dieser Unterschied in Deutschland festgestellt werden.<

Klingt mir nach dem gängigen Mechanismus für Vorurteile - die Ausländer sind schrecklich, aber mein türkischer Nachbar ist ganz nett - was mich bei dem Männerbild hierzulande nicht wundern würde.
Die Frage ist jedoch, inwieweit dies verinnerlicht wird, also das einzelne Individuum sein Selbstbild so sieht, dass er als Mann schlecht ist oder zumindest schlechter als Frauen. In der Schule läuft die Sozialisierung der Jungen ja mit diesem Ziel ab - aber ob das auch die Generation trifft, die noch nicht davon betroffen war?
Seltsam in diesem Zusammenhang, dass die Gleichberechtigung ja das Frauen- an der Männerbild angleicht, nicht umgekehrt. Der Feminismus hat ja nicht die Frauenrolle erweitert, vertieft oder weiterentwickelt, sondern diese weitgehend dem Männerstandard angepasst und nur die Nachteile vermieden (Erwerbsarbeit, Kleidung, Ausbildung). Wäre seltsam, wenn dies aufgrund einer negativeren Wahrnehmung des Mannes geschähe.
Doch immer wieder erstaunt.
Altschneider


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