Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Der "Zentralrat der Guten" mal wieder... :-)

susu, Saturday, 08.01.2005, 13:33 (vor 7106 Tagen) @ Max

Als Antwort auf: Re: Der "Zentralrat der Guten" mal wieder... :-) von Max am 08. Januar 2005 09:06:52:

Hallo Max

...das mag bei rassistisch motivierten Straftaten Einzelner der Fall sein.
Fakt ist aber dennoch, daß seit Ende der Apartheid in Südafrika mehr Schwarze durch die Hand anderer Schwarzer ums Leben gekommen sind, als in vergleichbaren Zeiträumen unter weißer Herrschaft jemals zuvor. Allgemein ist die Kriminalitätsrate in Südafrika in den letzten zehn Jahren explodiert.

Dem würde ich zustimmen.

Fakt ist außerdem, daß sich die Lebensumstände im früheren Rhodesien (heute Zimbabwe) für alle grotesk verschlechtert haben, seit Robert Mugabe diktatorisch das Land "führt". Rhodesien hat früher Lebensmittel exportiert und hängt heute am Tropf der Welthungerhilfe. Rechtssicherheit für Weiße existiert in Zimbabwe so gut wie überhaupt nicht mehr.

Ebensowenig wie für alle anderen auch. Das ist der Kern einer Diktatur - die Willkür.

Mozambique ist eine einzige Katastrophe geworden seitdem die portugiesische Herrschaft zu Ende ist und einstmals blühende Ferienorte wie z.B. Lorenzo Marques sind heute ruiniert. Madagaskar - die Hölle...
Generell darf behauptet werden, daß überall da in Afrika, wo die weißen Kolonialherren abgezogen sind, kurz danach Chaos, Terror, Willkür und wirtschaftlicher Niedergang herrschten.
Tatsache ist außerdem, daß keiner unserer aufrechten Demokraten, die sich Ende der Siebziger Jahre noch gegen den Rassismus der Weißen im südlichen Afrika empört hatten, heute seine Stimme für die in Zimbabwe geborenen Weißen erhebt, die um ihr Hab und Gut, ihr Leben und das ihrer Angehörigen fürchten müssen und die der mörderischen Willkür Mugabes schutzlos ausgeliefert sind.

Frage: Warum ist es Pflicht sich ausgerechnet über die Situation der Weißen zu empören, wenn sie sich nicht von der der restlichen Bevölkerung unterscheidet? Insbesondere würde ich mich bei dieser Betrachtung gegen den Begriff des "Anti-weißen" Rassismus aussprechen. Die Kolonialherrschaft wird durch die Diktatur Mugabes nicht legitimiert, genausowenig wie Mugabe durch die vorhergehende Kolonialherrschaft legitimiert wird.

Die politisch korrekte Empörung in Deutschland muß seit jeher zur herrschenden Ideologie passen, ansonsten findet sie schlicht nicht statt.

Die Empörung gegenüber Unrechtsregimes existiert.

Meine eigene Vermutung geht dahin, daß dieser Vorgang schlicht und einfach profitabel zu sein scheint, und zwar in politischer wie in wirtschaftlicher Hinsicht. Es lebt sich einfach bequem mit einem ewigen Opferstatus - womit die Parallele zur Frauenbewegung der Westlichen Welt offen liegt.

Nun liegt aber die Eröffnung des Threads in einem Holocoust-Vergleich. Und der ist anscheinend ebenso politisch opportun. Was mich wundert ist die Entrüstung über die Kritik durch Spiegel und der vollständige Mangel an Entrüstung über diese Instrumentalisierung durch Meisner.

susu


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