Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: taz-Artikel kritisiert "Antidiskriminierungsgesetz" als männerfeindlich

Max, Tuesday, 22.03.2005, 09:44 (vor 7577 Tagen) @ Maesi

Als Antwort auf: Re: taz-Artikel kritisiert "Antidiskriminierungsgesetz" als männerfeindlich von Maesi am 21. März 2005 22:49:33:

Hallo Maesi,

Mit dem ADG (ebenso wie mit dem auf europaeischer und nationaler Ebene zu installierenden Gender-Mainstreaming-Ansatz) werden wir wohl noch das 'Blaue Wunder' erleben. Besonders problematisch ist IMHO der obrigkeitliche Anspruch in jedwedes Verhaeltnis regelnd einzugreifen. Die konsequente Suspendierung des Privaten aufgrund der Vermutung, dass dort Boeses und Schaedliches geschaehe, ist eines der wichtigsten Merkmale von totalitaeren Regimen; die immer weitergehende Gaengelung des Individuums ist der wichtigste Indikator von Unemanzipiertheit. Europa, quo vadis?

...mein Reden seit langem. Es ist reichlich blauäugig, erstens im ADG "neue Perspektiven" für Männer und ihre Rechte zu sehen und zweitens anzunehmen, daß GM Ansätze böte, gegen die herrschende Männerdiskriminierung anzugehen.
Unser Problem ist tatsächlich allgemeinerer Natur - du hast es oben recht treffend zusammengefasst. Gegen den gutmenschlichen Obrigkeitsstaat mit seiner Flut an Entmündigungsverordnungen müssen wir angehen! Der ungehemmte Frauenlobbyismus würde dabei quasi automatisch ein Ende finden.
Das Kardinalproblem dabei ist und bleibt aber: Den Obrigkeitsstaat gibt es nicht ohne die dazugehörigen Untertanen. Und die Deutschen sind nun mal in ihrer Mehrheit Untertanen, risikoscheue, verzagte Kleingeister, die froh um jedes Gesetz sind, das ihnen persönliche Verantwortung abnimmt. Und die größte Schwierigkeit: Jeder dieser Kretins hat eine Meinung und pocht darauf, das die so viel wert sei wie jede andere. Nicht umsonst gibt es so viele Phrasen, die denjenigen, der sie hervorholt, mit der Aura von staatstragender Übersicht zum Wohle Aller, quasi einem "Besserbewußtsein" versehen: Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder...Der hält sich wohl für was Besseres...Ja gibt es jetzt da noch ein Gesetz?...schneller, dümmer, schlauer als die Polizei erlaubt...usw.usf.
Der rot/grüne Obrigkeitsstaat bedient im Grunde nur die Sehnsucht seiner Untertanen nach der grossen Gleichmacherei, der einzig vernünftigen und gerechten.
Wer als Ausländer zum ersten Mal nach Deutschland kommt und sehr schnell lernen möchte, was die Deutschen für ein Völkchen sind, der sollte sich zunächst zwei Tage lang auf die Autobahn begeben. Danach weiß er dann Bescheid und reist wieder ab - auf Nimmerwiedersehen, wenn er schlau ist.

Freundlicher Gruß - Max


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