Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: taz-Artikel kritisiert "Antidiskriminierungsgesetz" als männerfeindlich

Max, Tuesday, 22.03.2005, 22:30 (vor 7577 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: taz-Artikel kritisiert "Antidiskriminierungsgesetz" als männerfeindlich von Garfield am 22. März 2005 15:07:25:

Hallo Garfield,

so gründlich wie Du hat mich noch nie jemand mißverstanden, glaube ich.

Ich von vorher:
"Und die Deutschen sind nun mal in ihrer Mehrheit Untertanen, risikoscheue, verzagte Kleingeister, die froh um jedes Gesetz sind, das ihnen persönliche Verantwortung abnimmt. Und die größte Schwierigkeit: Jeder dieser Kretins hat eine Meinung und pocht darauf, das die so viel wert sei wie jede andere."

Darauf Du dann:
Hm, aber damit hast du schon eine ganz wesentliche Position der Gutmenschen hierzulande übernommen, Max! Die sehen es nämlich als überaus wichtig an, daß jeder Deutsche stets und ständig mit Asche auf dem Haupt herum läuft und sich für die Verbrechen, die manche Deutschen in früheren Zeiten begangen haben, und natürlich auch für die Unzulänglichkeit der Deutschen allgemein stets und ständig entschuldigt.
[quote]Ich glaube nicht, daß die Deutschen soviel anders sind als beispielsweise Franzosen, Italiener oder sonstwer. Auch in der Geschichte anderer Völker finden sich genauso finstere Kapitel wie in der deutschen Geschichte, inklusive Konzentrationslager (das Wort ist bekanntlich eine britische Erfindung) und von oben geplanten und teilweise auch sehr erfolgreich durchgeführten Völkermorden.
[/quote]

Jetzt aber ich wieder:

Inwiefern hätte ich mit meiner Feststellung, daß unter den Deutschen eine große Zahl verzagter, riskoscheuer Kleingeister zu finden sei, eine wesentliche Position der Gutmenschen übernommen? Und was hat das mit diesem 33/45-Fetisch zu tun, diesem Ladegerät, an dem sich der Gutmensch pausenlos mit Entrüstungsenergie versorgt?
Und ja doch: Es gibt deutliche Unterschiede zwischen Franzosen, Italienern und Deutschen. Sehr pauschal: Der Franzose begreift sich als Citoyen einer (Grande)Nation, der Italiener ist ein anarchisches Schlitzohr, das dem Staat wo immer möglich eine lange Nase dreht (wenn der Staat gerade nicht herschaut) und der Deutsche ist ein Obrigkeitsfetischist wenn´s um die Gesetzestreue des jeweils anderen geht. Die ersten bekannten Konzentrationslager waren in der Tat britisch gewesen und die ersten KZ-Häftlinge südafrikanische Buren.
Es gibt da ein Denkmal in der Nähe von Bloemfontein/Südafrika.
Was die Völkermorde in der Geschichte angeht, so bin ich durchaus derselben Meinung wie viele dieser lästigen Gutmenschen: Den deutschen Völkermord an den Juden unterscheidet von allen vorherigen die bürokratische Pedanterie und die industrielle Durchführung.

Ich von vorher noch:
"Der rot/grüne Obrigkeitsstaat bedient im Grunde nur die Sehnsucht seiner Untertanen nach der grossen Gleichmacherei, der einzig vernünftigen und gerechten."

Darauf Du dann:
Den rot/grünen Obrigkeitsstaat interessieren die Sehnsüchte seiner Untertanen tatsächlich genauso wenig wie sie den schwarz/gelben Obrigkeitsstaat interessiert haben. Da geht es wie immer vor allem um Geld. Die von Kohl wohlweislich gedeckten Schwarzgeld-Spender haben für ihre Investitionen reichlich Gegenleistungen auf unsere Kosten bekommen, und unter Schröder läuft das ganz genauso. Wenn du nun mal darüber nachdenkst, wer wohl dazu in der Lage ist, die Schwarzgeldkonten unserer Parteien und Politiker so reichlich zu füllen, dann kommst du schnell darauf, wessen Interessen hier wirklich zählen.

In Beantwortung dessen nun ich wiederum:
Darum ging´s mir nicht. Mir ging es darum, daß rot/grün (von den Nazis einmal abgesehen) ideologisch Besessene sind, die sich den infantilen Wunsch der deutschen Untertanen nach einem Vater namens Staat zunutze machen, um totalitär ihre Vision vom "Neuen Menschen" durchzudrücken.

Ich von vorher :
Wer als Ausländer zum ersten Mal nach Deutschland kommt und sehr schnell lernen möchte, was die Deutschen für ein Völkchen sind, der sollte sich zunächst zwei Tage lang auf die Autobahn begeben."

Darauf Du dann:
Das ist auch wieder so ein Beispiel. Wieso fahren viele Deutsche denn auf der Autobahn so schnell? In den USA beispielsweise gibt es überall Tempolimits, und deren Mißachtung kann dort sogar mit Haftstrafen geahndet werden. Das könnten wir so in Deutschland auch einführen - dann hätten wir noch ein Gängel-Gesetz mehr, denn sehr hohe Geschwindigkeit ist ohne negative Begleitumstände wie Glatteis, Stau oder Regennässe und ähnliches gar keine so wesentliche Unfallursache wie viele annehmen. Aber diese Gesetzesflut hast du doch gerade so vehement abgelehnt!

Dazu von mir nun Folgendes:
Du trägst Eulen nach Athen! Ich meinte aber was ganz anderes. Nirgends läßt sich so gut, so konzentriert beobachten, wie verblödet dieses Volk ist - ja, wie asozial es ist! - wie eben auf der Autobahn. Die Deutschen begreifen Strassenverkehr ums Verrecken nicht als eine gemeinschaftliche Aufgabe, die man angesichts der damit verbundenen Gefahren sinnvoll angehen kann. Es geht nicht! Es gilt: Ich langsam - ich gut. Du schneller - du böse. Dieses Pack ist einfach bekloppt und tut irrationale Dinge, ständig!
Der Deutsche im Auto - das hat mit Strassenverkehr wenig, mit persönlichen Komplexen und Intelligenzdefiziten dafür umso mehr zu tun.

Freundliche Grüße - Max


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