Re: Von wegen
Als Antwort auf: Re: Von wegen von Ernüchtert am 01. April 2005 16:06:
Hallo "Ernüchtert"!
"was du antworten würdest."
Wieso?
"Normalerweise haben aber Berufsanfänger und Leute mit 40 Jahren Berufserfahurng nicht die gleiche Position."
Moment mal - das gilt so für Führungspositionen. Natürlich steigt man da nicht gleich als Spitzenmanager ein.
Interessant ist bei solchen Studien überhaupt, daß sie oft nur Führungsposten und sonstige Berufe mit hohem gesellschaftlichen Ansehen einbeziehen.
Wie kommt das wohl? Wieso interessieren sich Feministinnen nicht für Jobs wie Bauarbeiter, Müllmann, Bergarbeiter oder Fensterputzer? Warum wird da nichts verglichen? Ein paar Frauen arbeiten da vereinzelt auch... Und in diesen Jobs macht ein Berufseinsteiger durchaus dieselbe Arbeit wie jemand mit 40 Jahren Berufserfahrung. Nur macht er sie dann eben nicht so routiniert.
Und wie kommt das wohl, daß noch keine Feministin Frauen-Quoten für solche Jobs gefordert hat? Könnte es sein, daß das damit zusammen hängt, daß die Damen sich dafür zu fein sind? Daß sie der Meinung sind, daß ruhig weiter Männer solche unangenehmen Jobs machen sollen? In den USA hat man übrigens mal eine Umfrage nach den unbeliebtesten Jobs gemacht. 9 von 10 der dabei am meisten genannten Berufe waren Männer-Domänen...
Aber bleiben wir mal bei Führungspositionen. Es gibt ja mittlerweile sehr wohl auch Managerinnen. Da hat man aber schon festgestellt, daß die öfter als ihre männlichen Kollegen einfach aus dem Job aussteigen, um mal etwas ganz anderes zu machen. Nicht nur für Kinder, sondern z.B. um ein Hobby zum Beruf zu machen. Das können sie sich leisten, weil ihre Partner üblicherweise auch sehr gut verdienen. Gerade Frauen in hohen beruflichen Positionen akzeptieren nämlich einen Mann mit niedrigem Gehalt grundsätzlich nicht als Partner, jedenfalls nicht, wenn keine berechtigte Aussicht besteht, daß sich sein Einkommen in naher Zukunft deutlich erhöht. So können sie es sich dann also leisten, einfach mal einem Hobby nachzugehen, während der Partner weiter das Geld zum Leben heranschafft. Er kann dann selbstverständlich nicht einfach so aus dem Job aussteigen, und deshalb tun Männer das auch seltener.
Und so kommt es dann, daß in den ganz hohen Führungspositionen weit überwiegend Männer zu finden sind. Die verdienen dann natürlich sehr gut und ziehen so bei solchen Studien den Gehalts-Durchschnitt für Männer deutlich nach oben. So erklärt sich dann auch die Gehalts-Steigerung für Männer bis 46, für Frauen jedoch nur bis 41.
"Klar, und irgendwie kann man es dann schon immer so drehen, dass die Männer mit mehr Kohle nachhause kommen *müssen*."
Stimmt, sie müssen das! Im Gegensatz zu Frauen. Eine Frau wird kaum von einem Mann verlassen, weil sie zu wenig Geld heran geschafft hat.
Männer bekommen defintiv den größeren Teil der Löhne und Gehälter ausgezahlt. Aber geh mal in ein Kaufhaus und sieh dir an, wie groß da die Abteilungen nur für Frauen und wie groß die Abteilungen nur für Männer sind. Oder blättere mal einen Versandkatalog durch und sie dir an, wieviele Seiten nur für Männer und wieviele Seiten nur für Frauen reserviert sind. Da wird dir auffallen, daß es für Frauen überall weit mehr Produkte gibt als für Männer. Frauen geben mehr Geld aus als Männer und werden deshalb von vielen Unternehmen als hauptsächliche Zielgruppe betrachtet. So wird dann klar, wer am Ende wirklich mehr Geld bekommt.
"Das ist doch auch gängige Praxis bei Tarifeingruppierungen:
Muss ein Lagerarbeiter x kg heben - ist das alle mal gut für eine Erschwerniszulage oder sonst ein goodie.
Muss eine Krankenschwester oder Altenpflegerin das - ist das noch lang nicht der Fall."
Lagerarbeiter und Krankenschwestern werden aber nicht im selben Tarifvertrag in derselbe Tarifgruppe geführt. Du vergleichst schon wieder Äpfel mit Birnen. Außerdem kann so mancher Lagerarbeiter vom Einkommen einer Krankenschwester nur träumen. Und vor allem: Der männliche Altenpfleger bekommt auch keine Zuschläge, wenn er Patienten heben muß. Umgekehrt bekomt die Lagerarbeiterin diese Zuschlage aber sehr wohl, auch dann, wenn sie schwere Gegenstände von männlichen Kollegen heben läßt.
"Und du befasst dich mit dem, was du hier Ungerechtigkeit gegenüber Männern nennst. Wieviel Objektivität hab ich also von dir zu erwarten?
"
Ich habe keinen einkömmlichen Job als Berufsmaskulist, den ich krampfhaft rechtfertigen muß. Somit habe ich keinen Grund, dafür irgendwelchen Unsinn an den Haaren herbeizuziehen.
"Hoffentlich argumentierst du auch so, wenn mal eine STudie genannt wird, die deine Auffassungen stützt."
Die wurde hier doch schon genannt. Aber es gibt eben keine Berufsmaskulisten, die jährlich Steuergelder in Milliarden-Höhe verplempern dürfen und es deshalb nötig haben, das durch ihnen genehme Studien zu rechtfertigen. DAS macht den Unterschied aus.
"Nach dieser Logik dürfte ein Artikel wie der in der taz, den jemand anderss hier gerade zitiert hat, ja eh nicht erscheinen. Wie kommt's, dass er das doch tut - wie passt das in die Verschwörungstheorie?"
Wieso Verschwörungstheorie? Es gibt keine feministische Verschwörung, sondern das läuft nach dem Grundsatz "man zockt ab, wo man kann". In früheren Zeiten wäre so ein Artikel auch kaum erschienen. Weil viele Redakteure nicht das Rückgrat hatten, um so gegen den Strom des Zeitgeistes zu rudern. Das ändert sich jetzt langsam, aber von Feministinnen wird diese Entwicklung natürlich wütend bekämpft. (Siehe die Beiträge über diese "Reportage" auf 3sat zur Väterbewegung.)
Freundliche Grüße
von Garfield
gesamter Thread:
- Von wegen "Selber schuld, wenn sie nicht entschlossen fordern..." -
Ernuechtert,
01.04.2005, 13:44
- Re: Von wegen "Selber schuld, wenn sie nicht entschlossen fordern..." -
Garfield,
01.04.2005, 14:16
- Re: Von wegen "Selber schuld, wenn sie nicht entschlossen fordern..." -
Ernüchtert,
01.04.2005, 14:54
- Re: Von wegen "Selber schuld, wenn sie nicht entschlossen fordern..." -
Garfield,
01.04.2005, 16:50
- Manipulation per Statistik -
Paul,
01.04.2005, 17:34
- Re: Manipulation per Statistik -
Nikos,
01.04.2005, 18:56
- Re: Manipulation per Statistik - Odin, 02.04.2005, 03:40
- Re: Manipulation per Statistik -
Nikos,
01.04.2005, 18:56
- Re: Von wegen -
Ernüchtert,
01.04.2005, 19:06
- Re: Von wegen - Nikos, 01.04.2005, 19:53
- Re: Von wegen - Garfield, 01.04.2005, 20:13
- Re: Von wegen "Selber schuld, wenn sie nicht entschlossen fordern..." - Maesi, 03.04.2005, 12:56
- Manipulation per Statistik -
Paul,
01.04.2005, 17:34
- Re: Von wegen "Selber schuld, wenn sie nicht entschlossen fordern..." -
Nils,
01.04.2005, 17:17
- Aussage gegen Aussage -
Ernüchtert,
01.04.2005, 18:59
- Re: Aussage gegen Aussage -
Nikos,
01.04.2005, 19:16
- Re: Aussage gegen Aussage - Wodan, 01.04.2005, 19:55
- Re: Aussage gegen Aussage -
Nils,
01.04.2005, 19:58
- Re: Aussage gegen Aussage -
Ernüchtert,
01.04.2005, 20:32
- Re: Aussage gegen Aussage - Naismith, 01.04.2005, 21:08
- Re: Aussage gegen Aussage - Nils, 01.04.2005, 22:06
- Re: Aussage gegen Aussage -
Ernüchtert,
01.04.2005, 20:32
- Re: Aussage gegen Aussage - Maesi, 03.04.2005, 13:01
- Re: Aussage gegen Aussage -
Nikos,
01.04.2005, 19:16
- Aussage gegen Aussage -
Ernüchtert,
01.04.2005, 18:59
- Re: Von wegen "Selber schuld, wenn sie nicht entschlossen fordern..." -
Garfield,
01.04.2005, 16:50
- Re: Von wegen "Selber schuld, wenn sie nicht entschlossen fordern..." -
Ernüchtert,
01.04.2005, 14:54
- Re: Von wegen "Selber schuld, wenn sie nicht entschlossen fordern..." - Naismith, 01.04.2005, 21:15
- Re: Von wegen "Selber schuld, wenn sie nicht entschlossen fordern..." - susu, 01.04.2005, 21:20
- ..noch 'ne Studie -
BerndausMünster,
01.04.2005, 23:10
- Re: ..noch 'ne Studie - Odin, 02.04.2005, 03:55
- Re: Von wegen "Selber schuld, wenn sie nicht entschlossen fordern..." - Maesi, 03.04.2005, 13:21
- Re: Von wegen "Selber schuld, wenn sie nicht entschlossen fordern..." -
Garfield,
01.04.2005, 14:16