Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Aussage gegen Aussage

Nils, Friday, 01.04.2005, 22:06 (vor 7567 Tagen) @ Ernüchtert

Als Antwort auf: Re: Aussage gegen Aussage von Ernüchtert am 01. April 2005 17:32:

Frage: Wenn Frauen bei gleicher Leistung weniger verdienen, warum sollte ein Unternehmer dann nicht einfach nur Frauen einstellen bzw. auch Männern weniger zahlen?

Die Antwort ist die gleiche wie auf die Frage, wieso manche Leute ein Produkt stärker nachfragen, wenn es teurer ist (-> Snob-Effekt) oder wieso manche Leute für ein Produkt das Doppelte zahlen, wenn es bis auf das Marken-Label identisch ist mit einem anderen Produkt, das halb so teuer ist:
der homo oeconomicus ist kein rein rational handelndes Wesen

Ich verstehe jetzt nicht so recht, was du mit dem fettgedruckten Satz meinst, denn der homo oeconomicus ist ja per Definition ein rational handelndes Wesen. Falls du darauf anspielst, dass in der BWL das Modell des uneingeschränkt rational handelnden Menschen als überholt gilt, so liegt das doch daran, dass niemand immer über alle relevanten Informationen verfügt, um absolut rational handeln zu können, und nicht daran, dass der Mensch irrational ist.

Auch deine beiden Beispiele zeigen kein irrationales Handeln auf, denn die von dir beschriebenen Konsumenten wollen nicht nur das Gut an sich, sondern auch das damit verbundene Image zur eigenen Statussteigerung, und diese Kaufentscheidungen sind somit in dieser Hinsicht völlig rational.

Und gerade Unternehmer haben ja ein rational sehr einfach zu begreifendes Ziel (möglichst hoher Gewinn zu möglichst niedrigen Kosten), da schreit ein angenommener Verdienstunterschied von 14-20 Prozent doch förmlich danach, diesem Ziel entsprechend genutzt zu werden. Warum geschieht dies also nicht?


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