Re: Der Mythos von der ukrainischen Zwangsprostituierten
Als Antwort auf: Re: Der Mythos von der ukrainischen Zwangsprostituierten von Salvatore am 12. April 2005 16:29:
Hallo Salvatore!
"Als armer Mann muss man geradezu FDP wählen."
Wie um alles in der Welt kommst du denn nur darauf?
Na ja, aber im Prinzip ist das eh alles eine Soße. Es geht in allen etablierten Parteien nur um Geld, alles andere ist nur Fassade, um trotzdem noch möglichst viele Menschen zu den Wahlurnen zu kriegen.
Wenn eine Partei verspricht, irgendeine Diskriminierung von Männern zu beseitigen, sollte man sich fragen, ob das nach einem Wahlsieg der Partei irgendwie Geld kosten könnte. Wenn es irgendwelche Kosten mit sich bringt, dann kann man sicher sein, daß nach der Wahl keine Rede mehr davon sein wird. So einfach ist das. Das gilt so für FDP und CDU/CSU genauso wie für SPD oder Grüne. (Wobei die Grünen ja kaum in Versuchung kommen werden, sich gegen Diskriminierung von Männern auszusprechen.)
Übrigens bilden Bürgerrechte durchaus keine Einheit mit den Interessen der Wirtschaft. Die Wirtschaft würde es beispielsweise sehr begrüßen, wenn unsere DNA-Daten komplett in einer zentralen Datenbank gespeichert wären, mit denen dann Versicherungen ganz legal und offiziell das Risiko für einen potenziellen Kunden ermitteln und mit denen Unternehmen auch Stellenbewerber auf ihre Eignung für den jeweiligen Job prüfen könnten (daß so umfassende Gen-Analysen momentan noch gar nicht möglich sind, wäre dabei kein Hindernis).
Diverse Unternehmen im Computerbereich arbeiten auch darauf hin, daß künftig in jedem PC ein Chip steckt, der prüft, welche Software du auf diesem PC installieren darfst und welche nicht. Tatsächlich stecken diese Chips schon lange in mittlerweile wohl jedem PC drin. Dabei geht es keineswegs nur um Verhinderung der Installation von Raubkopien, sondern auch um Verdrängung lästiger Konkurrenz, vor allem aus dem Open-Source-Bereich. Wenn der Unsinn nämlich voll durchgezogen wird, muß sich in Zukunft jedes Unternehmen, das Software für Windows anbietet, in einer zentralen Datenbank registrieren lassen, was natürlich hohe Gebühren kosten wird. Das können sich dann nur Großunternehmen leisten und alle anderen sehen in die Röhre. So nebenbei könnten diese Chips auch noch als Trojaner für Behörden, Geheimdienste und durchaus auch Kriminelle dienen, die dann über heimliche Hintertüren jeden PC ausspionieren könnten.
Nun könnte man meinen, daß es ja noch Linux und diverse andere Open-Source-Produkte als Alternative gibt. Aber zusätzlich arbeitet man auch noch an Software-Patenten. Damit ich jetzt nicht falsch verstanden werde: Es geht dabei nicht darum, Software urheberrechtlich zu schützen. Das ist selbstverständlich schon lange möglich. Es geht darum, ganz allgemeine Methoden patentieren zu können, um so richtig abzuzocken. In den USA gibt es schon Unternehmen, die nichts anderes tun, als sich alles Mögliche patentieren zu lassen. Die erfinden oder entwickeln nichts, sondern suchen nur nach irgendwelchen Ideen, für die sie noch ein Patent anmelden könnten. Wenn sie das durch kriegen, suchen sie nach Unternehmen, die so etwas ähnliches irgendwie einsetzen und verklagen die auf Patentgebühren. Das kostet in den USA jetzt schon Unsummen, und ich kenne ein deutsches Unternehmen, das sich auch gerade mit so einer Patentfirma in den USA herumschlägt. Der Prozeß wird diese Firma auf jeden Fall eine siebenstellige Summe kosten. Für nichts und wieder nichts.
Das will man nun auch hierzulande im Software-Bereich durchdrücken, und große Software-Unternehmen unterstützen das, weil sie hoffen, damit die Open-Source-Entwickler endgültig vom Markt zu verdrängen. Zwar ist dieses Vorhaben erst einmal teilweise gescheitert, aber das neue Gesetz dazu weist einige Unklarheiten auf, die durch solche unseriösen Geschäftemacher in Zukunft ausgenutzt werden könnten. Und natürlich werden die weiter am Ball bleiben.
Ich weiß nicht, ob du eine private Internetseite hast. Wenn ja, kann es dir dann in Zukunft durchaus passieren, daß du plötzlich Post bekommst, in der du aufgefordert wirst, entweder sofort eine monatliche Lizenzgebühr in Höhe von 12.457,86 Euro für 123 JPG-Bilder auf deiner Internetseite abzudrücken, die ein bestimmtes Kompressionsverfahren verwenden, das nun aber durch ein Softwarepatent geschützt ist oder aber diese 123 JPG-Bilder sofort von deiner Internetseite zu entfernen. Und ein paar Tage später kommt dann ein ähnliches Schreiben, weil du außerdem noch 45 animierte GIFs auf deiner Internetseite hast...
Das nur mal als Beispiel dafür, daß die Wirtschaft durchaus nicht immer daran interessiert ist, daß die Bürger ihre Freiheiten behalten.
Freundliche Grüße
von Garfield
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