Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: Quo vadis NRW

Gaetan Dugas, Sunday, 07.08.2005, 04:27 (vor 7041 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Quo vadis NRW von susu am 06. August 2005 16:48:39:

howdy

Vieleicht hat jemand die mit abgewählt. Das Projekt wird so wie es aussieht eingestampft.

erklärung bitte: was genau sind deine kritikpunkte?

Noch wahnsinniger ist jedoch diese Meldung. Wer die "wertenden" Stellen in der Broschüre findet, sage mir bitte Bescheid.
susu

kritikpunkte (beispiele):

1. annahme "homophobie" stimmt nicht - es wird explizit unterstellt, die ablehnung von homosexualität basiere auf furcht und unkenntnis; ablehnung muss aber nicht durch furcht bestimmt sein, sondern kann auch gerade durch kenntnis entstehen (man lernt etwas kennen und möchte dann doch nichts mehr damit zu tun haben); "furcht und unkenntnis" dient nur dazu, den vertretern dieser richtung von sich selbst das bewusstsein des bildes eines aufklärers zu geben, und "homo- und andere sexualitäten" werden damit zum "fortschritt"

2. die ganze offensive ist hochgradig produktiv; die jugendlichen weigern sich, im unterricht über sexualität zu sprechen, sich evtl. bloßzustellen, also müssen sie a) dazu gebracht werden, b) am ende des prozesses muss die programmatisch vorgegebene einsicht stehen, denn solange man sich dieser verweigert , ist man von "furcht und unkenntnis" beherrscht (siehe punkt 1 = legitimation, "aufklärung" auch gegen den wunsch der "aufzuklärenden" durchzuführen); mit dem argument, schüler seien allseitig von der "falschen" ideologie beeinflusst, wird die eigene ideologische beeinflussung im unterricht gerechtfertigt

3. "bis heute sind lesben, schwule und bisexuelle in europa regelmäßig der diskriminierung ausgesetzt" (6) ist so nicht generalisierbar, sondern kommt auf das umfeld an; kreise, die der p.c. mehr bedeutung beimessen, tendieren manchmal auch zu entgegengesetztem verhalten; wie in anderen bereichen gilt auch hier, sich als permanentes "opfer als gruppe" darzustellen, bringt vorteile; es gibt durchaus auch einen "homo-chauvinismus"

4. es geht um "product-placement": heterosexuelle beziehungen werden als (falsche) "norm" vorausgesetzt, die es durch konzentration auf anders-sexuelle beziehungsformen zu "korrigieren" gilt; schwule oder lesbische experteInnen sollen hinzugezogen werden, keine heterosexuellen (vermutlich gibt es keine "experten" für speziell heterosexuelles verhalten?! - warum nur?)

5. reale, substanzielle unterschiede werden nicht beachtet: "familie" ist biologische funktion und option heterosexueller beziehungsformen, "homosexuelle aufklärung" konzentriert sich auf sex als akt und versucht, in dieser hinsicht "gleichheit" mit heterosexuellen beziehungen herauszustellen; "die sexuelle identität, das soziale geschlecht und die sexuelle orientierung sind keine statischen konzepte, sondern können sich ändern" (11) soll a) als legitimation dienen, eine dahingehende beeinflussung selbst vorzunehmen, b) alle beziehungsformen als absolut "gleich" und "gleichwertig" nebeneinanderzustellen und als beliebig zu bestimmen -> a) leugnet oder relativiert zumindest optionen, die sich nur in heterosexuellen partnerschaften ergeben, b) fördert die zersetzung sozialer bindungen, die damit als jederzeit auflöslich und beliebig änderbar gelten

6. homosexuelle provozieren angeblich per se nicht nicht, sondern es liegt immer in der wahrnehmung der heterosexuellen "provozierten" selbst begründet; vermeintliche provokationen sind in wahrheit nur "selbstschutz von minderheiten"

7. der hauptwiderspruch: heterosexualität sei "produziert", abweichungen wie homosexualität entstammen jedoch dem "wesenskern" :-) ; wie kann dasselbe argument dazu benutzt werden, auflösung des einen und förderung des anderen zu rechtfertigen?

8. natürlich fehlt auch die aussage, frauen seien generell diskriminiert, nicht

==============================================

fazit: rechtfertigung und plan ideologischer umerziehung, ziel ist auflösung von normen und strukturen im bereich der sexualität ("alles ist erlaubt & nichts verbindlich") und propagierung gleichgeschlechtlicher sexualbeziehungen unter relativierung der besonderheiten heterosexueller beziehungen; durch die ansicht, sexualität sei produzierbar, offenbart sich der vorwand, "zu befreien" als wunsch "zu schaffen"

appell: diskriminierung und gewalt sind generell zu verurteilen;
augenwischerei und ideologie ohne realitätsbezug aber ebenso

nur, weil alles produziert ist, ist noch längst nicht alles produzierte gleich


gesamter Thread:

 

powered by my little forum