Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Mehrheitlich Normal

Rüdiger, Wednesday, 10.08.2005, 01:44 (vor 7038 Tagen) @ Paul

Als Antwort auf: Mehrheitlich Normal von Paul am 09. August 2005 15:25:

Hi Max&Moni-Kollektiv,
in vielem habt ihr ja recht, Zustimmung im Einzelfall spare ich mir deswegen. Allerdings:
...Brockhaus? Suserl mit Vornamen? Suserl Brockhaus? Ich rede mit susu, nicht mit dem Brockhaus. Du hast mich schon verstanden und brauchst gar nicht so tun, als müssten wir jetzt wieder Begriffsklärung betreiben. "Das müssen wir erstmal klären...." - *gaehn* - der Lieblinbssatz aller Korinthenkacker.
Suserl, normal, ganz einfach normal, so wie das jeder Mensch versteht. Normal im Sinne von "die Norm" - also automatisch "mehrheitlich".

"Normal" durch "mehrheitlich" zu definieren ist natürlich ziemlich gefährlich. Genauswenig, wie etwas richtig sein muss, weil es Mehrheitsmeinung ist, sowenig muss etwas normal sein, nur weil es auf die Mehrheit zutrifft.
Zu Zeiten Maos waren sicher die meisten Chinesen glühende Kommunisten, siehe der durchschlagende "Erfolg" der Kulturrevolution. Nicht nur das, sie haben auch mit Leidenschaft alles niedergemetzelt, was irgendwie den Anschein von "bürgerlich" oder gar "intellektuell" hatte. Nach eurer Definition ist dieses Verhalten also normal, einfach deswegen, weil sich die Mehrheit so verhalten hat.
Ich dagegen würde es eher als abnorm bezeichnen.

Sehr richtig. "Abnorm" nach Maßstäben, die überall sonst in der zivilisierten Welt gelten, wo sich dann hoffentlich die Mehrzahl der Menschen an diese Normen hält ...

"Normal" kann zweierlei bedeuten:

a) Erstens das, was die Mehrheit macht (selbst wenn es völlig meschugge ist)

b) Das, was einer von wem auch immer gesetzten Norm entspricht. Etwa: "Das normale menschliche Gebiß hat 32 Zähne" (auch wenn sich vielleicht längst die Mehrheit der Menschen die Weisheitszähne rausmachen läßt); "die normale Sehstärke beträgt 1,0" (auch wenn vielleicht irgendwann die Mehrzahl der Menschen mit Brille rumrennt).

Im Falle der Homo-/Heterosexualität fallen, wie relativ oft, beide Normalitätsbegriffe zusammen: Die Heteros stellen nicht nur weit überwiegend die Mehrheit, sie entsprechen der auch der "Norm". Da die Sexualität nun mal der Fortpflanzung dient, muß Heterosexualität die Norm sein. (Das bitte ich nun nicht in dem päpstlichen Sinne zu verstehen, daß man nur vögeln darf, um zu zeugen, und auch Homos dürfen selbstverständlich tun, wonach ihnen der Sinn steht, aber grundsätzlich ist der Sinn und Zweck der Sexualität eben die Fortpflanzung, und die ist gleichgeschlechtlich nicht möglich, also macht es Sinn, die Heterosexualität als Norm zu betrachten und die Homosexualität als Ausnahme).

Gruß, Rüdiger


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