Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH

susu, Saturday, 05.11.2005, 04:45 (vor 6950 Tagen) @ Lucius I. Brutus

Als Antwort auf: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH von Lucius I. Brutus am 04. November 2005 17:01:

Ohne Worte

http://www.kingdom-of-cologne.de/seiten/dkui.html
Ausgabe 5.

Und nur weil es so typisch für die Berichterstattung über Wissenschaft ist: "Sex Differences in the Brain: Implications for Explaining Autism" ist keineswegs eine wissenschaftliche Arbeit, wie der Spiegel Artikel impliziert, sondern steht in der Kategorie "Viewpoints". Bislang hat Baron-Cohen es nicht geschafft, diesen Unfug in einem vernünftigen Magazin als Research-Artikel unterzubringen. "Mit einer provozierenden Theorie sind britische Wissenschaftler an die Öffentlichkeit getreten." steht da. Jo, aber schon 2001. Und während jeder Wissenschaftler, der sich die Papers angesehen hat abwinkt, taucht das Teil regelmäßig in der populären Presse auf.

Baron-Cohen hat da eine fixe Idee und passt seine Ergebnisse dementsprechend an. Das ist hart gesagt, aber anders kann ich mir folgendes nicht erklären:
Baron-Cohen findet heraus, daß das Verhältnis zwischen Zeige- und Ringfinger bei Autisten kleiner ist als bei nicht-Autisten. Weil Autisten die Extrem-Männer sind, müssen Frauen hier einen größeren Wert als Männer haben. Baron-Cohen: Männer: 0,98, Frauen: 0,98, der Wert für Frauen ist also deutlich größer...
Baron-Cohen findet heraus, daß Autisten seltener die Emotionen einer Person anhand deren Augen richtig erkennen können. Weil Autisten...
Männer: 6,6 von 10, Frauen 6,6 von 10, der Wert für Frauen ist also deutlich größer...

Beim ersten Mal hielt ich es ja noch für möglich, daß es sich um reine Schusseligkeit handelt. Man kann sich ja schon mal vertun. Aber zwei mal?

Außerdem zeigt sich Baron-Cohen resistent gegenüber Kritik und wieß den Hinweis, daß 6,6 und 6,6 gleich seien mit der Erklärung zurück, es ginge dem Kritiker nur um politische Korrektheit und Wissenschaft müsse unabhängig von bla bla bla. Auf den Einwand, es gehe hier vor allem um mathematische Korrektheit ging er dann nicht mehr ein.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag habe ich auf eine mail geantwortet, die mir eine Gender-Studies Studentin schrieb. Ihr Thema: Neo-biologismus und ihre Frage, ob ich aus Sicht der Biologie etwas zu Baron-Cohen sagen könne (auf mich war sie gekommen, weil ich zu dem Thema Anfang Oktober einen Workshop in Zagreb gegeben hatte. Sie hatte wie die Mehrheit der Teilnehmer der Konferenz in deren Kontext das stattfand die parallelveranstaltung zu BDSM besucht). Deshalb recht frisch und schon wieder veraltert, der Artikel erschien am darauffolgenden Tag.

susu


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