Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH

SiliKat, Monday, 07.11.2005, 02:10 (vor 6948 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH von susu am 06. November 2005 20:05:47:


Hallo susu !

Du hast mich zwar nicht angesprochen, aber zweimal zitiert und beurteilt. Ich möchte nun auch noch was sagen:

Nach Ingeborg Bachmann ist einer der wichtigsten Literaturpreise in Deutschland benannt. Allein das sollte zu denken geben.

In der Tat, das sollte zu denken geben ! Wenn man nicht denkt, dann denkt man: die Frau war maßgebend. Wenn man denkt, dann denkt man: Gibt's da noch einen anderen möglichen Grund ?

Und letztlich läuft es auf den Gedanken heraus, der bei SiliKat steht:
[quote]"Ich meine: Männer sind nicht "besser" als Frauen, aber auch nicht "schlechter". Sie sind aber prägender, weil sie die größere Streuung haben zum Genie wie zum Schwachsinn; zum Guten wie zum Bösen. Also ist logisch, daß sie die Welt auch mehr geprägt haben und prägen werden."
Und ich halte diesen Gadanken für falsch. Es gibt keine größere Streuung, es gab nur auf den betrachten Gebieten die Tendenz die Taten von Männern stärker zu beachten.
[/quote]

Also susu! Deine fachwissenschaftlichen Kenntnisse in Ehren. Aber ich weiß auch, daß Leute deines Schlages - ich meine das wirklich nicht böse - zuweilen versucht sind, zu blöffen. Und daß es Leute gibt, die sich blöffen lassen, weil sie, nicht ganz unbegründet, befürchten, sich eventuell zu blamieren. Aber was die größere Streuung bei Männern betrifft, von der ich sprach, so bin ich mir sicher, dem wissenschaftlichen Stand zu entsprechen. Ich will aber darüber nicht diskutieren. Das wäre mir - in dem Falle, nicht grundsätzlich - zu blöd.

Insofern würde ich (um mal ein wenig zusammenfassend zu posten) auf SiliKats:
"Aber: wenn du den Frauen gleiche Verdienste zusprechen möchtest wie den Männern - daß es dafür ein Motiv gibt, ist klar -, würdest du dann konsequenterweise den Frauen auch den gleichen Anteil zusprechen an den großen Verbrechen, welche die Welt geprägt haben ?" antworten:
[quote]Weil ich oben nicht den gleichen Anteil annehme, muß ich das konsequenterweise auch hier nicht. Aber in einer Liste von Kriegstreibern, Menschenrechtsverletzern und Faschisten keine Frauen zu finden, ist auch verwunderlich. Das Potential haben sie ebenfalls. Katharina I von Russland, wär so ein Beipiel. Oder Katharina von Medici. Gloria Arroyos Regierung hat nach Angaben von AI 2005 bereits 20 Oppositionelle ermordet... Wo Frauen Macht hatten/haben ist Machtmißbrauch genau so häufig, wie da, wo sie von Männern ausgeübt wird.[/quote]
susu

Dem letzteren Satz stimme ich vorbehaltlos zu. Ich möchte jedoch differenzieren zwischen dem Potenzial zum Bösen und der Effektivität im Bösen. Zu ersterem: Bemerkenswert ist, daß weltweit in den Mythen und in der Literatur (von der neueren abgesehn) Frauen nicht nur schlechter wegkommen als Männer, sondern daß diesbezüglich auch die Bewertung bzw. Selbstbewertung beider Geschlechter übereinstimmt.

Ich war einmal in Berlin auf einem Kongreß kuwaitischer Schriftsteller. Eine Autorin, die, nicht nur auf mich, starken Eindruck machte, wurde durch einen Mann (!) aus dem Publikum gefragt, ob nicht auch ihrer Meinung nach Frauen durch Männer unterdrückt würden; wie ihre Erfahrung sei usw. Zur sichtlichen Enttäuschung anscheinend vor allem der männlichen Anwesenden betonte sie dann aber: die schlimmsten Gestalten, über die sie geschrieben habe, seien Frauen; und das entspreche ihrerm Erleben. - Auch im subsaharischen Afrika (und anderswo) habe ich Frauen grundsätzlich als die entschiedensten advocati diaboli ihrer selbst erfahren. Es dürfte also nichts mit sexistischer Diffamierung zu tun haben, wenn Frauen als böser beschrieben werden. Worauf beruht denn das Böse ? In einem Zurückbleiben und Sich-in-Widerspruch-setzen mit dem was evoluiert. In dem, was dunkel bleibt, wo schon Licht und Logik, also Aufklärung ist.

Zum Zweiten, die Effektivität im Bösen: da sind Männer prominenter, ganz einfach, weil sie in jeder Hinsicht die Konturen setzen. Das ist natürlich nur verständlich unter Voraussetzung der größeren statistischen Streuung.

Im Übrigen vermute ich, daß gegenwärtig eine Angleichung der Geschlechter stattfindet, die auch biologisch begründet ist. Es scheint eine Art Wechselwirkung zu bestehen zwischen kultureller und biologischer Evolution. Auf Ebene dessen, was man früher als Rasse bezeichnete und heute nicht mehr so bezeichnen darf, ist die Rückwirkung kultureller Einflüsse ja insofern wirksam, als infolge Globalisierung, z.B. Migration, die Ethnien sich zunehmend vermischen. (Mein Sohn ist ein sichtbares Beispiel dafür.)

Gruß

SiliKat


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