Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH
Als Antwort auf: Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH von susu am 06. November 2005 20:05:47:
So susu,
Ich war von deinem letzten Posting schon beeindruckt, und zwar ausschließlich durch die Art und nicht durch den Inhalt. Ich mußte schmunzeln, denn das hat mich stark an eine unbekannte Journalistin von n-tv erinnert. Als letzten Monat Statistiken über den niedrigen Prozentanteil von Frauen in den Chefetagen öffentlich wurde, hat diese Dame einen kurzen Beitrag verfasst mit der üblichen Rhetorik und hat auch eine obligatorische Dia-Bilder-Show angelinkt mit dem Sagenhaften Titel "Macherinnen", wo man sich durch Bilder von Führungsfrauen in Deutschland klicken kann. Ich fand die Reaktion der Journalistin sehr niedlich und süß, weil es wie ein instinktives Zucken eines trotzigen kleinen Mädchens im Sandkasten wirkt. Umso erstaunlicher, die Parallelen zwischen dieser kleinen Anekdote und deinem Posting, du hast dir wirklich Mühe gegeben. Da sagt man sich "Hmmm Interessantes Reflex!" Man könnte glatt ein neues Syndrom patentieren lassen, wie wäre es mit "yuppie-female-syndrom" o.ä.
Also Scherz beiseite und mit allem Respekt, ich will hier den Hintergrund meines ersten Postings unterstreichen. Es ging mir bei dem Vergleich Autismus-Männlichkeit nicht primär um statistische und empirische Erkenntnisse, sondern um die zeitgeistliche Deutungshoheit dieser. In einer männerfreundlichen Zeit wäre die Interpretation komplett anders gewesen und deshalb habe ich versucht diese in
"index.php?id=61721"
wiederzugeben. Anscheinend hat Dark-Knight das wörtlich genommen und schlug berechtigterweise in dieser Kerbe rein, was dich prompt zum Eingreifen bewegte um wieder einen "Mensch-Susu-Nicht-Doch"-Beitrag zu posten (also doch ein Reflex?)
Um mal wieder den politisch korrekten raushängen zu lassen: Ich hoffe du denkst nicht, ich hätte behauptet, Genialität würde bei Frauen kaum vorkommen. Nichtsdestotrotz glaube ich, daß die Genie- und Schwachsinn-Häufigkeit bei männlichen Subjekten häufiger vorkommt, und zwar nicht bedingt durch die prägenden Personen der Zeitgeschichte, sondern eher aus empirischen Beobachtungen meiner Mitmenschen über einem leider immer größer werdenden Zeitraum.
Meine Liste beinhaltet keine Person, die ich als drittklassig bezeichnen würde
... und hier geht es eben nicht darum, was susu für erstklassig bezeichnen würde oder wovon susu schwärmen und lange begeistert reden würde. So finde ich wiederum "The Waves" zum Gähnen langweilig, denn ich ziehe in Künsten und Literatur eher die Raw-Power-Variante vor. Narrative Doppelbödigkeit interessiert mich nicht. Ich würde sie nicht mal erkennen, denn sie würde keinen einzigen Nerv bei mir anregen.
Wenn du diese ehrenswerte Damen hoch achtest und ihnen gerne posthum eine höhere Stellung zuweisen möchtest, dann bitte! Du kannst entweder a- über sie reden oder b- ihr Bilder auf Geldscheine drucken. Ich frage mich einfach, was angebrachter wäre: C. Schumann oder Bach auf die Geldscheine zu drucken. Das gleiche frage ich mich, wenn ich mit dem ICE unterwegs bin und die Board-Broschüre lese und dort wieder als Zugsname der einer Dame finde, wo ich meine "Sind ihnen denn die Namen ausgegangen?".
Niemand der für tatsächliche Gleichstellung ist würde es gerne sehen, daß die Leistungen von Frauen prinzipiell geringer einzuschätzen sind als die der Männer. Jedoch ist der Trend heute unverkennbar, Leistungen von Frauen lauter zu posaunen, weil sie eben Frauen sind und es gebietet sich die political-correctness. Das ist der Punkt. Es ist eine Propaganda-Schlacht, wie Eugen es trefflich bezeichnet, und zwar primitivster und dümmster Art. Nur Gruppierungen mit Minderwertigkeitskomplexen haben es nötig, Leistungen von Individuen als Eigen zu stilisieren und es höher zu loben. Bescheidenheit war nie eine weibliche Tugend und erst recht keine feministische. Wo sind wir hingekommen, daß Leistungen nach dem Vorhandensein von Penis und Scheide bewertet werden? Wenn man kurz abschaltet und mit geschlossenen Augen diese Diskussion beurteilt, dann hat man nur ein Wort: "Pervers".
Es ist müßig, darüber zu diskutieren, wer die Welt meist prägt: Männer oder Frauen. Hier bin ich der Meinung, daß beide Geschlechter quantitativ 50-50 prägend waren. Qualitativ sieht es eben anders aus, da der öffentliche Bereich meistens männergeprägt war. Der private Bereich war hingegen immer Frauendomäne und zwar bis heute und fast bei allen Kulturen (und da behaupte ich nicht, sondern rede aus Erfahrung). Was heutzutage als Emanzipation verkauft wird, ist lediglich das Portieren des privaten Bereiches in das öffentliche. Frauen haben sich nicht aus der "ewig-nörgelt-das-Weib"-Hausfrau und -Mutter befreit, im Gegenteil, sie haben diese Rolle gerade zu "immanentisiert" und noch mit dem Mädchenhaften gewürzt. Neidig blicken sie auf die bisherigen historisch belegten Leistungen von Männern. Einige diffamieren diese und andere suchen krampfhaft nach dem gleichen bei den verstorbenen Geschlechtsgenossinnen und widerlegen wieder mal die These des vernetzten Denkens durch eben diese eindimensionale und monokulare Betrachtung der Historie. Wenn man einigermaßen bei Sinnen ist, so muß man erkennen, daß die historische Leistungen allen gehört. Es ist ein Erbe der Menschheit. Es ist die Leistung von allen, auch wenn sie punktuell durch Individuen zum Ausdruck gebracht wurde. Genauso ist das Verfehlen einzelner auch das Verfehlen aller.
Was mich noch mehr erstaunt hat, ist, daß du auf meinem Satz mit den berühmten 10% der ProfessorInnen eingegangen bist, obwohl ich den verhassten smily benutzt habe, um zu betonen, daß es bei solchen Worthülsen erst auf die Interpretation ankommt.... und im übrigen die Habilitation ist heutzutage praktisch überflüssig :)
Ich halte die Frage schon für interessant, warum den Leuten Einstein ein Begriff ist, Lise Meitner jedoch nicht. Unter Physikern zählen beide gleichermaßen zu den wichtigsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts und haben zudem ähnliche Biographien.
... Nun die meisten Leute die über berühmte Physiker erzählen und wissen sind kein Physiker. Ich habe selbst u.a. Physik studiert und ich kann mich kaum daran erinnern, daß Professoren großartig und während der Vorlesung auf einzelnen Wissenschaftler eingingen. Wir kannten die Leute eher unter ihren relevanten Pseudonymen wie "Allgemeine Relativitätstheorie", "Unschärferelation" und solche Späße.
Ich finde es nur traurig und das macht mich manchmal wütend, daß einige hoch gebildete und intelligente Frauen heute in die Welt verkünden, daß die Geschichte doch noch umzuschreiben sei und sie setzen sich tatsächlich durch. In diesem Sinne muß ich leider den alten Sokrates widersprechen "Wissen ist lange nicht weise". Schade!
Gruß
Lucius.
PS: Paläoichti-whatta?
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Lucius I. Brutus,
04.11.2005, 19:01
- Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH -
Wodan,
04.11.2005, 22:30
- Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH -
Lucius I. Brutus,
05.11.2005, 03:22
- Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH -
Dark Knight,
05.11.2005, 21:34
- jedem das seine, aber - noname, 05.11.2005, 22:17
- Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH - Lucius I. Brutus, 05.11.2005, 22:41
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susu,
05.11.2005, 22:51
- Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH -
Hannelore,
06.11.2005, 00:31
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SiliKat,
06.11.2005, 02:39
- Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH - Dark Knight, 07.11.2005, 20:41
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Eugen,
06.11.2005, 03:11
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Lucius I. Brutus,
06.11.2005, 15:49
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Wodan,
07.11.2005, 15:39
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XRay,
07.11.2005, 18:29
- Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH - Wodan, 07.11.2005, 21:29
- Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH - Nikos, 08.11.2005, 09:46
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XRay,
07.11.2005, 18:29
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Wodan,
07.11.2005, 15:39
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Lucius I. Brutus,
06.11.2005, 15:49
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SiliKat,
06.11.2005, 02:39
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Lucius I. Brutus,
06.11.2005, 15:48
- Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH -
susu,
06.11.2005, 22:05
- Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH - noname, 06.11.2005, 23:20
- Re: nicht Biologismus sondern Feminismus schlägt wieder ... -
Eugen,
07.11.2005, 00:26
- Re: nicht Biologismus sondern Feminismus schlägt wieder ... - Rüdiger, 07.11.2005, 01:32
- Re: nicht Biologismus sondern Feminismus schlägt wieder ... -
susu,
07.11.2005, 01:42
- Welche Wahrheit? - Pilatus, 07.11.2005, 14:20
- Re: nicht Biologismus sondern Feminismus schlägt wieder ... - Eugen, 07.11.2005, 15:42
- Re: nicht Biologismus sondern Feminismus schlägt wieder ... - Dark Knight, 07.11.2005, 20:34
- Es ist der feministische Biologismus! oT - Wodan, 07.11.2005, 15:30
- Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH - SiliKat, 07.11.2005, 02:10
- Oh Oh .Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH - Lucius I. Brutus, 07.11.2005, 03:44
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Wodan,
07.11.2005, 15:29
- Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH - Lucius I. Brutus, 07.11.2005, 17:39
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susu,
06.11.2005, 22:05
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Hannelore,
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Dark Knight,
05.11.2005, 21:34
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05.11.2005, 03:22
- Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH - Joseph S, 04.11.2005, 23:53
- Doch ein Paar Wörter und Syndrome - Lucius I. Brutus, 05.11.2005, 03:38
- Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH - susu, 05.11.2005, 04:45
- Re: Bilogismus schlägt wieder: Autismus ist MÄNNLICH - Ekki, 07.11.2005, 20:02
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Wodan,
04.11.2005, 22:30