Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: Miegel: "Kein Platz für Kinder"

Scipio Africanus, Tuesday, 14.03.2006, 20:48 (vor 6828 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: Re: Miegel: "Kein Platz für Kinder" von Ekki am 14. März 2006 17:17:

Hallo Scipio!

1) Glaubst Du im Ernst, bei Umsetzung dieses Vorschlags würde für jeden Menschen der Ehepartner, der überhaupt erst einmal BEREIT IST, mit ihm eine Familie zu gründen, vom Himmel fallen?

Nein, das glaube ich nicht. Ich glaube im Gegenteil, dass steuerliche Begünstigung nicht unbedingt zu einer höheren Geburtsrate führt.

Anders ausgedrückt:
Bei allen, die derartige Vorschläge machen, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß sie die über das rein Wirtschaftliche hinausgehende Seite von Ehe und Familie völlig ausblenden - was wiederum nicht möglich ist, ohne auf diesem Gebiet massivstens emotional vorgeschädigt zu sein, möglicherweise dadurch, daß diese Personen selbst emotionale Nähe entbehrt haben und nun glauben, mit Denkmodellen wie diesem ließe sie (die emotionale Nähe) sich per staatlich verordnetem Zwang herstellen.

Finanziell bin ich massivst vorgeschädigt, das ist wahr. Ich will hier keine Rechnung aufmachen, wieviel ich nur für die Bedürfnisse meiner Kinder aufgewendet habe, aber kurz gesagt : Mit dem Geld wär ich ohne Kinder Besitzer eines Eigenheims.
Es muss doch erlaubt sein, mal die Frage zu stellen, ob die Lasten gerecht verteilt sind. Und das sind sie eben nicht.
Es ist und bleibt eine Tatsache : Die Kinder von heute sind die Beitragszahler von morgen. Daran ändert auch Arbeitslosigkeit nichts.

In Ländern ohne staatliche Altersfürsorge kümmern sich in der Regel die Kinder um die Alten. Wer keine Kinder hat, der muss sich eben die finanziellen Mittel ansparen, schafft er das nicht, dann lebt er von Almosen, wenn er nicht mehr arbeitsfähig ist.
Im Grunde will ich gar nichts von Kinderlosen, ausser dass sie vollumfänglich ihre Rente selbst finanzieren, soweit ihr Erwerbseinkommen das zulässt. Und genau hier haben wir das Problem.

Und ich setze noch einen drauf:
Ernst genommen, sind solche Modelle nicht mehr weit von den Zuständen entfernt, wie sie aus der Moon-Sekte oder der "Colonia Dignidad" geschildert wurden.

Also das kann nicht dein Ernst sein. Wenn dich das Wort "Kinderlosensteuer" irritiert, dann nennen wir es eben : Pensionskasse oder Riesterrente. Dem Kinderlosen werden seine Beiträge gutgeschrieben, den Eltern ihre Beiträge plus die finanziellen Aufwendungen für die Kinder. Ich plädiere dafür, dass ALLE relevanten Leistungen verrechnet werden.

FAZIT:[/u]
Es besteht kein Grund zur Beunruhigung. Modelle wie das im Bezugsposting beschriebene werden entweder politisch nicht durchsetzbar sein, oder aber binnen Kürzestem scheitern.

Keineswegs. Es kommt viel schlimmer, denn es kann doch kein Mensch ernsthaft glauben, dass die paar Erwerbstätigen, die heute noch Kinder sind, das Heer der Alten ohne zu mucken versorgen werden.

Denn, um es ganz knallhart auszudrücken:
Es würde ein(e) Familienminister(in) keinen Erfolg haben, der/die auf die Straße ginge und den Leuten die Kleider vom Leib risse, um sie zur Kopulation zu nötigen.
Gruß
Ekki

Darum geht es mir nicht. Wie gesagt glaube ich, dass die finanzielle Besserstellung der Familien nicht zwangsläufig zu mehr Geburten führt.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum