Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Miegel: "Kein Platz für Kinder"

Wodan, Tuesday, 14.03.2006, 21:44 (vor 6828 Tagen) @ Scipio Africanus

Als Antwort auf: Re: Miegel: "Kein Platz für Kinder" von Scipio Africanus am 14. März 2006 18:48:

Es muss doch erlaubt sein, mal die Frage zu stellen, ob die Lasten gerecht verteilt sind. Und das sind sie eben nicht.
Es ist und bleibt eine Tatsache : Die Kinder von heute sind die Beitragszahler von morgen. Daran ändert auch Arbeitslosigkeit nichts.
In Ländern ohne staatliche Altersfürsorge kümmern sich in der Regel die Kinder um die Alten. Wer keine Kinder hat, der muss sich eben die finanziellen Mittel ansparen, schafft er das nicht, dann lebt er von Almosen, wenn er nicht mehr arbeitsfähig ist.
Im Grunde will ich gar nichts von Kinderlosen, ausser dass sie vollumfänglich ihre Rente selbst finanzieren, soweit ihr Erwerbseinkommen das zulässt. Und genau hier haben wir das Problem.

Du hast im Grunde vollkommen Recht, und es gibt kein sachliches Argument, welches - auf dem gegebenen System beruhend - Deine Aussage widerlegen könnte.

Das Rentensystem ist auf Bevölkerungswachstum gebaut, d.h. Kinderkriegen ist conditio sine qua non für die Funktion des Systems. ("Kinder kriegen die Leute sowieso.") Kinderlose wurden bislang mitfinanziert, ohne selbst mehr Leistungen eingebracht zu haben. Auch dies beruhte auf die Annahme, daß im Grunde beinah alle Kinder wollen.

Das ist nicht mehr der Fall, und die Konsequenz daraus könnte sein, daß das gebeutelte Rentensystem nur noch dem zugute kommen kann, der es aufrechterhält: durch Kinder.

Aber in Wahrheit ist doch das gegebene System nicht mehr haltbar. Es bedarf über kurz oder lang einer anders finanzierten Rente. Und das bedeutet, daß jeder selbst für dieselbe zu sorgen hat. Auch die Kinderlosen. Und bevor der Staat im Alter etwas dazutut, kommen all die Anschaffungen, die nur getätigt werden konnten, weil kein Geld für Kinder aufgewendet wurde, unter den Hammer. Das ist heute schon so für diejenigen, die pflegebedürftig sind und die horrenden Tagessätze von ihrer Rente nicht bezahlen können.

Aber eins ist völlig richtig: ein Rentensystem, das auf Generationenvertrag beruht, begünstigt einseitig die, die keinen Beitrag zur Existenz der Folgegeneration leisten. Wie denn sonst?

Greuß
Wodan


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