Jedem!
Der Gott, den Moses uns brachte, kann nicht wirklich Gott sein, denn Gott, der angeblich
den Menschen erschaffen hat, muß ihn lieben. Was macht aber dieser Gott von Moses? Er
ängstigt, er schüchtert ein und das kann nicht Sinn eines Schöpfers sein. Wenn ich meinem
Kind als dessen irgendwo auch Schöpfers ständig Angst mache, so wie das der Gott, der
Moses uns gab, wird aus meinem Kind ein unmündiges, ängstliches etwas, aber kein
Mensch, der mündig ist und seine eigenen Entscheidungen treffen kann. Er wird vieles
einfach hinnehmen wie es ist und das als Gott gegeben betrachten und das ehrfürchtig
achten.
Am Sinai offenbart Gott sich dem Mose nach dem Maß des Fassungsvermögens, das Mose und die Israeliten seinerzeit hatten. Das waren Menschen, die noch halb in der Steinzeit drinsteckten, "ängstliche Etwasse" also von vorn herein, was die Wüste, durch die sie hindurchmaschierten, und die Naturmächte an sich anging. Die konnten noch nicht mehr von Gott verstehen, als zum Beispiel ein Kind von seines Vaters Strenge begreift, der ihm sagt: "Fummel nicht in den Löchern von Steckdosen herum, sonst kommt ein gefährlicher, vernichtender Blitz herausgeschossen, der dich umhaut und töten kann!" Dem Vater geht es dabei weder darum, seinem 3-jährigen Kind den elektrischen Stromkreis zu erklären, auch nicht darum, es fix und fertig zu machen, sondern darum, es davor zu bewahren, an diesem Strom zugrunde zu gehen, bevor es überhaupt ein Alter erreicht hat, in dem es beginnen würde, von der Sache selbst etwas wenigstens Vorläufiges zu begreifen. Die Angst, die der Vater seinem Kind bewußt macht, kommt also aus der Liebe, auch wenn das Kind das noch nicht verstehen, sondern allenfalls blind darauf vertrauen kann - und dies in dem Alter unbedingt tun sollte! - daß die Liebe seines Vaters unverbrüchlich ist, was auch geschehe, auch wenn es diese Liebe nicht versteht.
Das Alte Testament enthält freilich nicht nur diese drastischen "Warnungen vor den Steckdosen", sondern ist voller zärtlichster Liebeserklärungen Gottes an "sein Volk"! Nur im Gesamtzusammenhang erschließt sich die Bedeutung der alten Texte, die ja (meistens) nicht "Mitschriften von Gottes Durchsagen" sind, sondern menschliche (gewissermaßen noch kindliche) Erfahrungen des Autors im Dialog mit Gott, dem Vater. Wenn deine Oma das nicht genau verstanden hat und dir ein verkehrtes, unreifes Gottesbild vermittelt hat, dann bedeutet das für dich, nun selbst als erwachsener Mann den Weg des Menschen zu gehen und begreifen zu lernen, was dir als Kind noch unbegreiflich war und auch kaum anders als unbegreiflich sein konnte. Ich denke mal, deine Oma war selber auf der Suche und mitten auf diesem Weg. Wir sind alle mitten auf diesem Weg und mehr oder wenig unvollkommen. Deshalb soll man grundsätzlich seinen eigenen Weg gehen, wenn man kein Kind mehr ist, aber sich dabei bewußt bleiben, daß man den "Bergführer" braucht, wenn man in unbekanntem Gebirge gefährliche Pässe zu überqueren hat. Wer Gott ernsthaft fragt, erhält garantiert Antwort, und zwar nach dem Maß dessen, was er fassen kann. Nach welchem Maß denn auch sonst?
Es gibt einen Gott und das ist der Geist, der in uns allen schlummert.
So einfach ist das leider nicht. In uns schlummern, wie jeder weiß, auch noch ganz andere Geister. Die muß man erstmal unterscheiden lernen. Nicht alles, was unser Geist sich mal eben so vorstellt, ist bekanntlich auch wahr.
Wenn aber der Gott zum Feind des Individuums wird und davon ist der Gott von Moses
nicht weit entfernt, wird eigentlich Hass und Angst geschürt.
Es muß, wie gesagt, erst einmal ein Individuum herangewachsen sein, damit es eines ist. Bevor dies nicht geschehen ist, ist es sinnlos, bewußte Individualität vorauszusetzen. Reifung braucht Zeit! Viel Zeit. Ein ganzes Leben, um genau zu sein.
Conny der die Bibel noch nie gelesen hat, aber wohl mal besser die Bücher des alten
Testaments ließt, die man den Christen vorenthält. Vielleicht liefert Jesus auch Zeichen, die
den Gott Moses, an den wir glauben, in Frage stellt?
Es gibt keine "Bücher des Alten Testaments" die man "den Christen vorenthalten" könnte. In der Einheitsübersetzung findest du mehr Texte aus dem AT, als bei Luther, der weniger davon für kanonisch hielt. Aber selbst wenn irgend ein Depp tatsächlich auf die Schnapsidee käme, "einem Christen etwas vorenthalten" zu wollen, würde er, falls er es bislang noch nicht wußte, feststellen, daß auch Christen sich in jeder beliebigen Buchhandlung jedes beliebige Buch kaufen können - und dies auch tun, gerade so, wie sie es für richtig halten.
Jesus stellt nicht Mose in Frage, sondern er erfüllt, was Mose gesagt wurde, als er nach Gottes Namen fragte: "Ich bin, der ich sein werde!"; was freilich Mose noch nicht begreifen konnte, von dem wilden, chaotischen und gewalttätigen Sauhaufen, dem er vorstand, ganz zu schweigen. Was Mose jedoch klipp und klar verstanden hatte war, daß das, was auf jenen zwei Tafeln mit den 10 Geboten draufstand, tiptop glaubwürdig und vernünftig war, auch wenn praktisch kaum einer seiner Rabauken auf Anhieb bereit und fähig war, sich umstandslos und aus purer Einsicht daran zu halten. Bekanntlich hat er die Dinger bei seiner ersten Rückkehr vom Berg Sinai in einem Tobsuchtsanfall wegen dem Chaos, das während seiner Abwesenheit ausgebrochen war, erstmal zertrümmert und mußte deshalb anderntags noch mal hoch, um sich eine zweite Kopie anfertigen zu lassen
Alles braucht halt seine Zeit - im Leben jedes Menschen, wie im Leben der Menschheit als ganzer. Ohne Geduld und Vertrauen kommt man da freilich nicht voran. Wenn das fehlt, muß eben erst das Vertrauen vorsichtig erprobt und erlernt werden. Das kostet! Und das dauert! Aber es lohnt sich. Denn alles andere, was darauf aufbaut, auf diesem Vertrauen meine ich, kann logischerweise erst danach kommen. Deshalb geht es immer nur so herum, und nie anders herum. Und deshalb dauert es so lange. Und deshalb weiß man vorher immer weniger, als nachher
Gruß vom
Nick
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- Und eben DAS ist das Schlimme am "Glauben"! -
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