Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Anmerkung zum 'Evolutions'-Thread

Joseph S, Sunday, 12.11.2006, 01:48 (vor 6635 Tagen) @ susu

Hallo Susu und Nick,

Eure Streitereien sind mir zu ausführlich, um sie genau zu lesen und genau darauf einzugehen.
Daß Nick dabei von dem redetet, was ihn zum Glauben brachte, glaube ich ebensowenig wie, daß
Susu dabei von dem redet, was ihn zum Atheisten machte, auch wenn es in Andeutungen bei
beiden vorhanden ist. In diesem Sinne empfinde ich diese Diskussionen als fruchtlos.

Zumindest Nick zeigt hier, daß er sich dessen bewußt sein könnte:

An dieser Stelle endet unvermeidlich jeder Streit über Gott, denn du
kannst mir meine Erfahrung nicht bestreiten und ich sie dir nicht
beweisen. Deshalb sind Aussagen deinerseits über die Vernünftigkeit meiner
Erfahrung von vorn herein überflüssig und ohne Belang, weil wir nunmal
nicht dieselbe Erfahrung teilen. Daß dir das unvernünftig vorkommt, kann
ich sogar begreifen. Es stört mich indes nicht. Aber immerzu und andauernd
dasselbe zu wiederholen, bringt weder Erkenntnisgewinn noch
Erfahrung.

Und in der Antwort kommt Susu, zu dem worüber tatsächlich geredet wird, das Verhältnis von
Vernunft und Christentum.

Eigentlich bedeutet genau das "unvernünftig". Vernunft ist kommunikabel.

Es könnte interessant sein, mit Dir über den Vernunftbegriff zu philosophieren, wenn man Zeit genug dazu hat.

Nick wehrt sich aber gegen die Darstellung des Chistlichen als unvernünftig im gewöhnlichen einfach
abwertenden Sinn, und in diesem Thread ist seine Heftigkeit den Anfangspostings angemessen.
Warum meinen manche hier nur immer wieder unqualifiziert über Christen ablästern zu müssen?
(Du bist hiermit nicht gemeint, obwohl ich gewisse Neigung dazu zu erkennen glaube.)

Darüber das 1+1=2 bei den üblichen Axiomen gilt, kann man nicht streiten, es ist unbestreitbar für alle wahr, die die Axiome kennen und mit ihrer Vernunft darüber sinnieren.

Das hast Du, Susu, schön formuliert, ist aber falsch. Für Mathematiker ist die Nichtexistenz
algebraischer Körper der Charakteristik 2 eben nicht wahr bei den für Mathematiker üblichen Axiomen,
und wer, wenn nicht die Mathematiker, kennt sich mit den Axiomen des Rechnens aus.

Du beeindruckst hier gelegentlich durch Dein vieles Wissen, aber manches davon scheint doch nicht
so tief zu sein. Nicht alles, was Du schreibst, ist wissenschaftlich fundiert.

Die Frage ob es Gott gibt, oder nicht ist in diesem Sinne unvernünftig: Gott kann nicht durch die Vernunft erkannt werden.

Das wäre noch zu begründen. Meine Vernunft reicht dazu zwar nicht aus, aber das kann auch
an mir liegen.

Für die, die an ihn glauben deshalb nicht, weil er über die Vernunft hinausgeht, für die, die nicht glauben, weil er nicht existiert.

Das kann ich so nicht nachvollziehen. Wieso kann die Vernunft nicht erkennen, daß es etwas gibt,
was über sie hinausgeht? Vielleicht liegt das am Problem, daß beim Begriff der Vernunft hier
die Definition nicht einheitlich ist, so daß man munter aneinander vorbei redet. Vielleicht
ist aber bei Deiner Definition von Vernunft, Deine Aussage für mich nur ohne Relevanz.

Gott ist nicht beweisbar und nicht widerlegbar.

Ich kenne einen Mathematikprofessor, der den Gottesbeweis von Thomas von Aquin als mathematisch
korrekt bezeichnete. Ob dieser Professor Christ ist, weiß ich nicht. Es gibt auch einen
Gottesbeweis von Kurt Gödel, den ich allerdings nicht verstanden habe. Wie kannst Du dann
sagen, daß Gott nicht beweisbar ist?

Das Problem bei den Beweisen ist, daß man dazu Axiome braucht. Wer, warum auch immer, nicht
an Gott glauben will, wird bei jedem Gottesbeweis solange an den Axiomen herumdiskutieren,
bis der Gottesbeweis fällt, nur damit er nicht an Gott glauben muß. Darin liegt das Problem
der Gottesbeweise. Auf ähnliche Weise ist Dir auch unmöglich mir Deine Existenz zu beweisen.
Ohne Axiome ist nichts beweisbar.

Gruß
Joseph


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