Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Alices Totenkopf

Chato, Thursday, 16.08.2007, 19:09 (vor 6098 Tagen) @ roger

Guten Tag Roger!

Aus der Qualität deiner Sinnbilder scheinen mir (mit Verlaub) Schauermärchen, Horrorromane und Ideologien gemacht zu werden.

Mit Verlaub: das ist mein Reden hier seit eh und je. Genau so ist es!

Allein, wenn deine Sicht der Dinge zur Regel oder zum Maßstab wird...

...dieser Fall ist längst eingetreten; bloß ist es eben nicht meine Sicht der Dinge, sondern meine Sicht auf die Sicht der Dinge, sozusagen...

...könnte der eine oder andere wohl ein Problem bekommen.

Das bekommt er nicht später mal, sondern das hat er längst. Bloß weiß er es im Allgemeinen nicht.

Es sind nicht "meine" Sinnbilder, über die du dich aufregst, sondern ich entfalte einfach diejenigen zur Anschaulichkeit, nach denen unsere verrückte Gesellschaft tickt und vor die Wand fährt. Ich konstruiere den gespenstischen Bann doch nicht, sondern ich mache ohne Schnörkel deutlich, daß wir im Bann einer schauerlichen Fata Morgana geistlos vor uns hin vegetieren, was demnächst tödlich ausgeht, wenn wir nicht augenblicklich hellwach werden und diesem Wahn realistische Vernunft entgegensetzen. Leider wirkt in einer Lage, wie wir sie erfahren, für viele die Vernunft verrückt und der Wahnsinn normal und realistisch, aber dafür kann ich nichts.

Die geschilderten Gespenster sind "an sich" irreal. Völlig richtig! Gespenster sind immer irreal. Aber die Gesellschaft lebt leider trotzdem so, als gäbe es sie wirklich. Nicht ich erfinde die Ideologie, der zufolge sie existieren, sondern ich finde diese vor und treibe den allgemeinen Unfug auf die Spitze, damit er erkennbar werde. Von welchem Unfug rede ich? Von dem, zum Beispiel, daß ein jeder ohne Verantwortung für den Nächsten und für die Zukunft in den Tag hinein leben und dabei "seine eigenen Interessen verfolgen" darf, ja ausschließlich soll, und daß das Freiheit sei und zum Glück führe. Kennst du noch besonders viele Leute, die das anders sehen? Eben. Ich auch nicht (jedenfalls nicht hier und in der gottlosen Mehrheitsgesellschaft).

"Meine" Schauermärchen sind inzwischen leider keine mehr, sondern zur lebensbedrohenden Tatsache geworden. Warum? Weil diese egomane Gesellschaft jede realistische Orientierung ablehnt und sie bereits weitgehend verloren hat, da sie felsenfest glaubt, eine solche brauche es überhaupt nicht. "Wahrheit" denkt man sich bei Bedarf einfach selber aus, jeder diejenige, die ihm gerade am besten gefällt. Das Ergebnis ist natürlich nicht Wahrheit, sondern Wahnsinn, und zwar genau der, den ich an die Decke der Gespenstergruft gemalt hatte.

Ich plädiere andauernd vehement für Realismus und für Verantwortung für das Ganze gemäß einer objektiven Ordnung der Welt. Das schreibe ich seit Jahr und Tag. Aber es nutzt genau gar nichts. Da denkt sich meinereiner irgendwann: "Möglicherweise nutzt es ja etwas, wenn ich mal nicht mehr widerspreche und mit vernünftigen Argumenten zu überzeugen versuche, sondern trocken und lakonisch die grausigen Konsequenzen der als wahr geglaubten, aber völlig verkehrten Annahmen über die Welt an ihr absurdes Ende weitertreibe?" An dieses gelangen sie nämlich unweigerlich und ganz von alleine, wenn es so weitergeht, nicht weil ich es gesagt habe oder weil es etwa keine Alternative dazu gäbe, sondern deshalb, weil Wahnsinn zu einer realen Macht in der menschlichen Gesellschaft wird, wenn er nur lange genug von ausreichend vielen Leuten praktiziert wird.

Die Mörderkaste ist inzwischen leider Realität geworden, ich erfinde sie keineswegs. Aber ich sehe eben nicht, das dieses gespenstische Szenario irgend jemanden (von Ausnahmen abgesehen) sonderlich vom Hocker reißen würde. Das Umbringen von etwa 10 Millionen Menschen allein in Deutschland, die, wenn sie nicht ermordet worden wären, heute im Alter zwischen 0 und 30 Jahren unter uns lebten, ist keine Fiktion, sondern eine beinharte und ultrarealistische Tatsache. Die desaströsen Konsequenzen davon auch. An diesen Konsequenzen werden wir unweigerlich in naher Zukunft komplett draufgehen, wenn das nicht sofort aufhört. Das Draufgehen wird sich dann im konkreten Erleben ungefähr so anfühlen, wie "mein Deckengemälde". Ich habe es nicht gemalt, damit es eintritt, sondern damit es vielleicht noch abgewendet oder wenigstens gemildert werden möge.

Daß "argumentativ nichts dazwischen oder gar darauf paßt", wie du neulich sagtest, liegt daran, daß es die Wahrheit ist. Daß mir das Unverständnis und Haß einbringt, der inzwischen wohl mehr im Hintergrund vor sich hinköchelt, ist mir bewußt. Das war schon immer so. Aber ich weiß, woher es kommt und kann es deshalb einordnen. Mir geht es einzig darum, daß ich in der Sache vorankomme. Ich argumentiere seit Jahr und Tag vernünftig und überzeugend, rede mir den Mund fuselig und schreibe mir hier die Finger wund: Ergebnis? Null. Es herrscht unablässig Märchenstunde, nichtiges Geschwafel, plappernder Kindergarten und gnadenlose Ignoranz, nicht nur hier (das sind ja bloß ein paar Leute), sondern fast überall. "Meine" Gespenster werden unweigerlich zu monströsen Riesen, wenn das nicht aufhört. Wer diese Gespenster nicht will, muß sich radikal ändern und um 180° umkehren. Sonst gibt es einmal kein Halten mehr.

Ist das Realismus? Oh ja, und wie! Leider will es keiner wahrhaben. Ob die "Deckengemälden", die dich jetzt so aufregen, wohl etwas nutzen werden? Jedenfalls ist mein Realismus das Motiv dafür, nicht eine abgedrehte Gespensterideologie, die ich mir ausdächte. Ich begreife durchaus deine Motive, es in diese Richtung umzudeuten, aber die Feststellung, daß unsere Welt gespenstisch wird und dies zu großen Teilen bereits geworden ist, ist und bleibt einfach realistisch, Roger. Das ist ja das Schlimme. Das noch Schlimmere ist, daß es keiner wahrhaben möchte. Ist etwa irrationales Nichtwahrhabenwollen von unbestreitbaren Tatsachen realistisch?

Du konstruierst hier den Alptraum eines weiblichen Dämons, der/die, versehen mit der
absoluten Macht über Leben und Tod und der Moral von Eichmann, Himmler und Hitler,
ihr mörderisches Regime über dieses Land ausübt.

Leider wird dieser Alptraum Schritt für Schritt wahr. Wir reden hier doch andauernd darüber. Was bedeuten denn Begriffe wie "Feminat" oder "Femifaschismus"? Pillepalle und die Ötterpötter aus der Kinderstunde? Schön wär's. Klar, es wäre viel entspannter und angenehmer für uns alle, wenn man im Fernsehen ganz vernünftig und ruhig darüber redete, wie man das eingetretene Desaster nun möglichst zügig und diszipliniert wieder in Ordnung bringt. Bekanntlich geschieht das aber nicht, sondern das genaue Gegenteil wird bis zum Überschnappen auf die Spitze getrieben. Das ist Realität, Roger!

Warum ist das so? Ich behaupte, daß der entscheidende Grund dafür das kollektive Tabu ist, irgendwie die eigene Schuld zu berühren, insbesondere die, die objektiv zur Ausweglosigkeit unserer heutigen Lage führt: die Tatsache nämlich, daß wir uns über 30 Jahre lang systematisch selber ausgerottet haben und inzwischen sogar dann keine Zukunft mehr entwerfen könnten, wenn wir das noch wollten. Man kann es indes schon gar nicht mehr realistisch wollen, weil es schlicht nicht mehr möglich ist. Also redet man nicht mehr darüber, sondern wird stattdessen verrückt. Das betrifft nicht nur Deutschland, sondern mehr oder weniger die ganze "westliche Welt".

Ein Genozid am eigenen Volk, in diesem monströsen Ausmaß, in dieser wahnwitzig kurzen Zeit, das Ganze öffentlich unter aller Augen, bei allgemeiner Kenntnis der Fakten und nach demokratisch beschlossenen Gesetzen - das hat es noch nie in der Geschichte gegeben! Die Sache mit Eichmann, Himmler und Hitler mußte noch im Geheimen abgehen, weil sie sonst undurchführbar gewesen wäre. Unser Ding hingegen kann jederzeit von jedermann im Jahresbericht des Bundesamtes für Statistik nachgelesen werden. Das sprengt einfach jedes Vorstellungsvermögen, also stellt man es sich lieber gar nicht erst vor. Wirklichkeit ist es aber trotzdem.

Ich bin ganz nüchtern und realistisch, Roger, wenn ich furztrocken konstatiere, daß ein derart monströses Großverbrechen eine Gesellschaft zwangsläufig in den kollektiven Wahnsinn treibt. Wenn überhaupt noch irgendwas gegen diesen Wahnsinn etwas auszurichten vermag, dann das entschlossene Brechen des Tabus, also das schonungslose Aussprechen der Wahrheit. Weiterlügen führt nie zur Einsicht und zur Umkehr. Nicht umkehren aber und so weitermachen wie bisher bedeutet definitiv den kollektiven Exitus. Ohne Alternative. Punktum. Es ist keine "Eigenart von Nick", wenn ich das ausspreche, sondern die Wirklichkeit, wenn sie nicht mit einer rosa Brille betrachtet wird. Nicht ich spinne, sondern die Brillenträger spinnen.

Ich behaupte, der Feminismus wird niemals zu erledigen sein, ohne dieses Tabu zu knacken und einzureißen. Mir geht es dabei nicht um Rache und Vergeltung, sondern ganz im Gegenteil um Wahrheit, Vergebung und Versöhnung. Aber ein solcher Prozeß beginnt nun mal mit der Wahrheit. Diese wird indes eisern verweigert. Das nimmt regelmäßig hanebüchene Formen an, zum Beispiel in der haarsträubend rabulistischen Wortakrobatik von Abtreibungsapologeten oder solchen durchgeknallten Indizierungsbegründungen gegen babycaust.de.

Woher kommt sowas? Was sind das für Geisteszustände, die sich da austoben? Wie kommt es eigentlich, daß Feministinnen ihr Geschlecht immerzu als "Opfer" inszenieren und ständig auf haßerfüllter Tätersuche sind? Wie kommt es dazu, daß dies Gesetzesform annimmt und mittlerweile ein höchst reales Absurdistan inszeniert hat, das einem die Schädeldecke vom Hirn reißen möchte? Warum steht man derart fassungslos vor der Tatsache der schulterzuckenden Akzeptanz dieses Absurdistans und nimmt verzweifelt zur Kenntnis, daß es immer nur noch verrückter und verrückter wird und einfach kein Ende nimmt? Oder bilde ich mir deiner Meinung nach bloß ein, daß dies die Realität ist, weswegen das Problem dadurch zu lösen sei, daß man ganz entspannt und locker draufbleibt und belastende Beunruhigungen vermeidet?

Die Erklärung für unsere Realität ist ziemlich einfach. Die Sucht, Frauen als unablässige Opfer von Unrecht und Verfolgung zu inszenieren, liegt daran, daß man es einfach nicht erträgt wahrzuhaben, daß sie massenhaft zu grausigen Täterinnen gemacht wurden. Dieser psychologische Zusammenhang ist einfach zu erkennen, wenn man Abstand dazu hat, aber wer drinsteckt in der Lüge, erkennt gar nichts, sondern hält lieber den evidentesten Widersinn für völlig normal.

Wenn es irgendwo erst einmal das erste Judenpogrom gegeben hatte, dann war eben dies der Grund dafür, daß hernach immer weitere folgten. Warum? Weil man das Unrecht, das man kollektiv begangen hatte, dadurch zu bewältigen versuchte, daß man die fiktiven Gründe dafür immer weiter verstärkte. Die eigene Schuld hatte unbedingt die der Juden selbst zu sein, was dann je und je die innere Berechtigung schuf, desto brutaler gegen sie vorzugehen. Das ist jener "Fluch der bösen Tat, die fortzeugend Böses muß gebären".

Derselbe seelische Vorgang wirkt sich heute so aus, daß sich die Ideologie des Feminismus immer weiter mit irrationalem Haß auflädt, je verheerender sich die Konsequenzen des kollektiven Tabus auswirken. Am Anfang steht die massenhafte Verwicklung von Frauen in das Großverbrechen des Autogenozids durch Ermordung der eigenen Kinder. Es wurde als große Befreiung erlebt und rauschhaft abgefeiert. Das war die Initialzündung des Siegeszuges des Feminismus - eine empirische und logische Wahrheit. Weil der Staat es "erlaubt", gilt es den Leuten nicht als ein Verbrechen, ist aber trotzdem eines und das weiß das Gewissen auch. Die Entlastung von diesem Druck geschieht dann durch "Unschuldigmachen" der Täterinnen durch Verwandlung in ein unterdrücktes Opfer, was inzwischen ebenfalls vom selben Staat in Gesetze gegossen wurde, sowie im pauschalen Beschuldigen einer greifbaren Tätergruppe für jegliches Unrecht auf der Welt. Das sind die Männer: "das Patriarchat". Diese "Tätergruppe" muß derart groß sein, weil die "Opfergruppe" so groß und das tabuisierte Verbrechen so sagenhaft monströs ist.

Im Ergebnis führt das dazu, daß die Menschen in zwei gleichgroße Hälften geteilt und in den gegenseitigen Haß getrieben werden. Das ist eine enorme Steigerung gegenüber früher, als immer "nur" irgendeine Minderheit der Mehrheit als Haßobjekt diente. Fifty-fifty ist das theoretische Maximum an Diversion. Daran wird sich nichts ändern, solange nicht die Wahrheit durch die Spatzen von den Dächern gepfiffen wird. Danach ist nicht "alles gut", aber danach kann begonnen werden, die Trümmer wegzuräumen und von vorne anzufangen - vorausgesetzt, daß nicht alles in einem Morast aus Lüge und Wahnsinn zugrundegegangen ist.

Klar geworden jetzt, wie realistisch ich das alles sehe?

Meinst Du nicht, dass Du der Dame damit etwas zuviel negative Ehre antust? Ist das nicht einfach
eine potthässliche Tante, die ihre psychischen und physischen Probleme zum Lebensthema gemacht hat?
Ich versuche mal, die Spannung aufzulösen: Stell' dir einfach vor, die Alte wäre nackend auf der
Toilette und würde gerade die Knie krummmachen.

Kein Problem damit, Roger. Leider berührt es nicht die Frage, um die es hier geht. Alice Schwarzer ist so wenig das eigentliche Problem, wie es seinerzeit Adolf Hitler gewesen ist. Das hatte ich freilich bereits zum Ausdruck gebracht. Solche Kollektiv-Megaphone zeichnen sich ja gerade dadurch aus, daß sie selber als Person totale Nullen sind, völlig leere Projektionsflächen für kollektive Wahnwellen, die dann wie besessen und mit Energie bis zum Bersten aufgeladen all das in die Tat umsetzen, was den Pöbel reitet. Hitlers Biographie von Joachim Fest solltest du mal lesen, dann dürfte klar werden, was ich meine. Oder lies meinetwegen die Protokolle des Eichmann-Prozesses.

Hannah Arendt schrieb unter dem Eindruck dieses Prozesses, an dem sie als Beobachterin teilnahm, ein Buch mit dem Titel: "Eichmann in Jerusalem. Die Banalität des Bösen". Das hat seinerzeit (1964) zu einer riesigen Skandaldebatte geführt. Sie erlebte und beschrieb Eichmann nicht als grausames Ungeheuer und krankhaften Judenhasser, sondern als einen Mann ohne Grundsätze, der gewissenhaft seine Pflicht getan hatte, aber unfähig war zu denken und somit Recht von Unrecht zu trennen. Für sie war er ein schwacher und feiger Trottel, eine "Allerweltsexistenz", die völlig die Fähigkeit verloren hatte, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, und die immer noch sichtlich stolz war, ein so treuer Diener Hitlers und der anderen Nazigrößen gewesen zu sein. Ich halte diese Einsicht in die "Banalität des Bösen" für sehr wesentlich in Hinblick auf das Verständnis solcher Phänomene.

Charly Chaplin hatte Hitler seinerzeit im "Großen Diktator" genau so veräppelt, wie du es bei Alice Schwarzer vorschlägst. Die Spannung hat er damit bei den Zuschauern natürlich aufgelöst und den banalen Charakter dieses Nobody wahrscheinlich ganz gut getroffen. Aber das "Phänomen Hitler" erklärt sich nun mal nicht durch Hitlers Persönlichkeit, die es ja fast gar nicht gab. Das Naziphänomen hat gewissermaßen nichts mit Hitler zu tun, sondern damit, daß Hitler so sehr nichts war, daß er zur Kollektivstimme "von allen" werden konnte.

Das ist bei Alice Schwarzer nicht anders. Wenn ihr Energiefaden abreißt, dann sieht sie augenblicklich aus wie irgendein einfältiges, minderbemitteltes Trampel, das nicht mal halbwegs klar denken kann. Nicht "trotzdem", sondern deshalb war und ist sie die Ikone der "Frauenbewegung" in Deutschland. So meine Sicht dazu.

Na, wie ist es? Hat die Realität nicht auch ihre teuflischen Seiten?

Genau darüber habe ich hier die ganze Zeit geschrieben.

Gruß vom
Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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