Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wer ist "wir"?

Beelzebub, Friday, 17.08.2007, 02:37 (vor 6097 Tagen) @ Flint
bearbeitet von Beelzebub, Friday, 17.08.2007, 02:46

Es sind enorme (um nicht zu sagen unsterbliche) Kräfte am Werk, die
unerschütterlich daran sägen: die gute Grundnatur des Menschen (!)
(ausgenommen die Minderheit der Kranken die in der
entgegengesetzeten Richtung unterwegs ist) garantiert uns, daß dieser
Kampf siegreich für uns und gegen den Feminismus enden muß! Es
kommen ewig Menschen nach, und der Mensch ist im Grunde gut.

Klar doch, das wußte schon Erich Kästner:

Der Mensch ist gut*

Der Mensch ist gut! Da gibt es nichts zu lachen!
In Lesebüchern schmeckt das wie Kompott.
Der Mensch ist gut. Da kann man gar nichts machen.
Er hat das, wie man hört, vom lieben Gott.

Einschränkungsweise spricht man zwar von Kriegen,
wohl weil der letzte Krieg erst neulich war.
Doch: ließ man denn die Krüppel draußen liegen?
Die Witwen kriegten sogar Honorar!

Der Mensch ist gut! Wenn er noch besser wäre,
wär' er zu gut für die bescheid 'ne Welt.
Auch die Moral hat ihr Gesetz der Schwere:
Der schlechte Kerl kommt hoch - der Gute fällt.

Das ist so, wie es ist, geschickt gemacht.
Gott will es so. Not lehrt bekanntlich beten.
Er hat sich das nicht übel ausgedacht.
Und lässt uns um des Himmels Willen treten.

Der Mensch ist gut! Drum betet: Herr Direktor quäl' uns recht,
Gott will es so. Und sein System hat Größe.
Der Mensch ist gut. Drum haut ihn in die Fresse
Und seid so gut und seid so schlecht wie's geht.
Drückt Löhne, zelebriert die Leipziger Messe.
Der Himmel hat für so was immer Interesse;
Der Mensch bleibt gut, weil ihr den Kram versteht.

Wir brauchen -um es mit denselben Worten und konservativ zu sagen- 'eine
erneute Diskussion in Richtung auf eine Gesetzesänderung des
entscheidenden §218 StGB'!!!

Wer ist "wir"?

Ich brauche jedenfalls keinen aufgewärmten kalten Kaffee von vorgestern. Und der § 218 in der Fassung von 1871 ist weg und kommt nicht wieder, verlaß dich drauf. Kannst dir damit eine Menge unnötiger Aufregung sparen.

Gruß

Beelzebub


*Das Gedicht ist von 1928 - kein Urheberrecht mehr da, das verletzt sein könnte

--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)


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