Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Beschneidung, Vergewaltigung, Todesstrafe (lang)

Markus, Friday, 29.11.2002, 14:19 (vor 7880 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: Beschneidung, Vergewaltigung, Todesstrafe (lang) von Garfield am 29. November 2002 10:08:47:

Hallo Garfield,

das ist ja lieb wie du dich hier einsetzt. Ich glaube auch nicht, dass Arne hier irgend etwas böse meint - habe ihn auch nicht so verstanden. Ich erwarte auch nicht wirklich, dass sich jeder hier die Mühe macht meine sehr individuelle Denkweise nun erhellen zu wollen ;-).
Ich habe hier vielleicht sowieso eine eher unorthodoxe Einstellung. Weißt du ich tu mich einfach schwer mit solchen Argumentationen. Ich bin sicher mit etwas Recherche könnte ich dir hier 2 Seiten mit Fällen posten, in denen Frauen aus irgendwelchen Stämmen ihren Köper durch "Verstümmelung" verschönern. Wenn das ordentlich recherchiert ist hast du hinterher sicher den Eindruck - ob der Masse an Beispielen - es gäbe auf dieser Welt nur Langohr- oder Tellerlippen-Frauen. Das ist aber eben nicht der Fall - ganz gleich ob ich hier 2 oder 5 Seiten an Beispielen poste. Ich habe auch was die Beschneidungsargumente angeht so meine Mühe. Ich vergleiche das mal mit einem Baumstamm, der über einer Schlucht liegt und über den nun hundert Männer und Frauen drüber getrieben werden. Sicher werden einige runterfallen und sterben. Der Unterschied ist aber, dass man den Frauen am anderen Ende noch ein Bein abschlägt. Genauso sehe ich das mit der Beschneidung. Wenn die Klit herausgeschnitten wurde, dann eineinträchtigt dieser Umstand - wie das abgeschlagene Bein - das ganze Leben. Sicher ist es auch so, dass es jedem von uns beim Gedanken, nun irgendwelche Dinge in den aufgeschnittenen Penis geschoben zu bekommen, eiskalt den Rücken runter läuft. Auf der anderen Seite sollte sich vielleicht jeder Mann das Ding heute abend mal wieder in die Hand nehmen und sich dann die Frage stellen - ob er nicht lieber einen Schnitt in die unempfindlichere Außenhaut einem Schnitt in die Eichel vorziehen würde. Ich denke nämlich, dass die Entfernung der Klit nur mit der Entfernung der Eichel gleichzusetzen ist.Klar kann es auch beim Mann Entzündungen geben, nur diese Erwähnung allein suggeriert, dass bei den Frauen alles viel besser verheilt.
Genauso habe ich mit der Thematik Vergewaltigung meine Probleme. Angenommen meine Schwester oder Freundin würde vergewaltigt werden, hätte ich meine Mühe ihr klar zu machen, dass sie hier weniger Anspuch auch Hilfe hat, weil es immerhin straffällig gewordene Männer gibt, die von anderen Männern im Knast vergewaltigt werden und diese Anzahl so hoch ist, dass Hilfe für sie nach Gender-Betrachtung nicht gerechtfertigt wäre. Soll sie sich nicht so anstellen und das nächste mal eben keinen "Gürtel", sondern nen Rock der bis zu den Knöcheln geht anziehen.
Ich bin auch sicher, würde ich die Kriminalitätsstatistik durchforschen und dann alle Täter die dabei rote Pullover trugen auflisten, könnte ich aufgrund der Masse durchaus den Eindruck suggerieren, dass Träger von roten Pullovern als gewalttätig einzustufen sind. Ich habe gewisse Probleme mit der grundsätzlich differenzierten Betrachtungsweise von Mann und Frau. Aus diesem Grund habe ich mich auch noch nicht an Arnes Buch "gewagt". Mal schauen, vielleicht geh ich das ja irgendwann mal an.
Das ist aber nur meine persönliche Einstellung , die hier sicher viele anders sehen und die ich auch nur vor mir vertreten muss.
Ich habe mal irgendwo einen Satz gelesen, der mich schon etwas geprägt hat. "Keiner kann einen Menschen ändern - ein Mensch kann sich nur selbst ändern". Vielleicht setze ich aus diesem Grund mehr auf die fallbezogene Argumentation, die Verallgemeinerungen ungern benutzt.
Ich persönlich glaube einfach so mehr Überzeugungsarbeit leisten zu können, als wenn ich meine(n) Gegenüber schon im Vorfeld durch Globalbeschuldigungen aufgrund des Geschlechts in die Defensive dränge.

Nochmals danke für deinen "Vermittlungsversuch", aber ich denke dass weder Arne noch ich diese Sache für so elementar nehmen, als dass wir nun schmollen oder wütend aufeinander sind.

Liebe Grüße, Markus


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