Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

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Re: doch würde sie

Arne Hoffmann, Monday, 08.10.2001, 20:16 (vor 8450 Tagen) @ Hemmaneddo

Als Antwort auf: Re: doch würde sie von Hemmaneddo am 07. Oktober 2001 10:47:47:

Ich empfinde die Mehrzahl der Beiträge hier als Stimmungsmache mit teilweise faschistoiden Gedankengängen.

Könntest du das ein bisschen ausführen, vor allem das "faschistoide"?

Ursprünglich mal war meine Intention, hier zu schreiben, vielleicht dem einen oder anderen andere Gedankengänge aufzuzeigen, vielleicht zum Nachdenken anzuregen. Meine eigene Ironie, ich denke auch die von 5*Frau und auch anderen kommt wohl daher, dass MIT uns gar nicht ernsthaft diskutiert wird.

Wenn du das so empfindest, dann gebe ich dir Recht, dass das so nicht weitergeht. Die Männerbewegung und die damit verbundenen Gedanken und "Einsichten/Erkenntnisse" sind sehr neu. Ich denke, dass viele von uns zum einen erst noch unsere eigene Stimme finden müssen und zum anderen froh sind, hier endlich einen Ort zu haben, wo überhaupt mal Männerrechte eingefordert und Feminismuskritik geäußert werden darf. Aber das haben wir jetzt seit ein paar Monaten gemacht, und mittlerweile steckt das hier ebenso im Leerlauf wie die Kritik der "Gegenseite". Wenn ihr euch als Diskussionsteilnehmer nicht ernst genommen fühlt, dann sollten wir uns etwas einfallen lassen, weil sonst nur noch diejenigen miteinander diskutieren, die eh schon einer Meinung sind.

Ich finde es nur hanebüchen, pauschal den Mann als Opfer darzustellen, als Ziel einer Verschörung der "Feministinnen" darzustellen.

SO ist das ja auch viel zu vereinfacht. Erstens ist das in weiten Teilen keine bewusste "Verschwörung" (in manchen allerdings durchaus), sondern einfach das Produkt bestimmter herrschender Diskurse und zweitens muss man natürlich auch die Rolle betrachten, die Männer bei der Konstruktion unserer Gesellschaft spielen. Das war ja gerade eine der Idiotien des Feminismus, dass er getan hat, als wäre eine Hälfte der Menschheit in der Lage gewesen, ungefragt ein unterdrückerisches "Patriarchat" aufzuziehen. Den Mann ausschließlich als Opfer wahrzunehmen ist natürlich auch Unfug, aber ich glaube, das tut hier auch kaum jemand. Es geht nur darum, dass "der Mann als Opfer/Benachteiligter" eben Thema dieses Forums ist.

Ich habe in Gesprächen bspw. mit "Wildwasser" festgestellt, dass diese sich sehr wohl auch mit der Gewalt, die von Frauen ausgeht, beschäftigen, legen selbst Informationen zu diesem Thema an Infoständen aus, sie lehnen Gewalt VON Frauen genauso ab wie Gewalt gegen Frauen.

Dann hast du andere Erkenntnisse als ich. Meinen Recherchen nach betreut "Wildwasser" im Gegensatz zu "Zartbitter" nur Mädchen als Opfer (weshalb sie im Gegensatz zu "Zartbitter" auch durch Steuergelder gefördert werden), und ich habe in der "Wildwasser"-Reklame auch immer nur weibliche Opfer thematisiert gefunden. ("Jedes Mädchen hat ein Recht, dass man ihm glaubt" etc.)

Und man wird ja auch mal fragen dürfen, ob sich dieselben Schreiber hier, die sich so lauthals beschweren, sich auch für Frauenrechte, da wo sie beschnitten oder unterdrückt werden, einsetzen würden.

Naja, ich selber komme ja ursprünglich vom Feminismus und der Anti-Missbrauchs-Bewegung her, bevor ich entdeckt habe, dass bei Männerrechtlern noch viel mehr im argen liegt und die Schweigetabus viel größer sind.

Ach, übrigens, so zum Abschluss: Meine vermeintliche Anonymität habe ich hier nur beibehalten, da ich schon gewisse Tendenzen hier entdecken konnte und auch oft genug erleben kommte, wie mit Andersdenkenden umgegangen wird. Ich habe keine Lust, selbst ein eigens eingerichtetes Postfach von Mailbomben, Virenverseuchungen oder darüber hinaus vielleicht Drohmails oder sonstigem zu reinigen.

Ich rechne auch ständig damit, aber bis jetzt ist es ruhig.


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