Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Welche Rolle spielen eigentlich Frauen in eurem realen Leben

Silvain, Sunday, 19.06.2005, 23:46 (vor 7096 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Welche Rolle spielen eigentlich Frauen in eurem realen Leben von Markus am 19. Juni 2005 18:28:15:

Hallo Markus,

Ich meine damit nicht nur in der Partnerschaft, ich meine hier auch den Freundeskreis. Ich habe heute einiges an Verallgemeinerungen gelesen, die ich persönlich so nicht nachvollziehen kann. Darum frage ich mich ernsthaft, welche Rolle Frauen in eurem Leben spielen. Gibt es unter den Menschen in eurem Freundeskreis,die euch reflektieren und euch wichtig sind, deren Rat ihr einholt, nur Männer?

Nein, in meinem Freundeskreis gibt es auch viele Frauen, obgleich der Anteil der Männer etwas höher ist.

Wenn das Umfeld dann aber tatsächlich so Männerlastig ist, müsste doch automatisch auch die Gefahr größer sein, von einem Freund (Mann) enttäuscht zu werden undgerade das müsste dann doch wieder zur Relativierung der Sichtweise beitragen, die dann weniger pauschal ausfällt.

Auch das kann ich nur verneinen. Von Männern wurde ich weitaus weniger enttäuscht als von Frauen. Allerdings lässt das keine eindeutigen Schlüsse zu. Freundschaften mit Frauen stehen ständig in der Gefahr, dass einer von beiden dem Glauben verfallen könnte, dass der andere an mehr interessiert wäre und deswegen abweisend reagiert. Richtig tiefgehende Freundschaften sind deshalb auch schwer möglich. Ausserdem ist es für mich als Mann natürlich sehr viel einfacher, bei den Männern die ehrenwerten von den ehrlosen zu trennen als bei Frauen.
Fazit: Das Verhalten der Männer und Frauen in meinem Freundeskreis lässt kein Urteil bezüglich der Vertrauenswürdigkeit jedes Geschlechtes zu.

Ich persönlich kenne aus beiden Geschlechtern Menschen die mir wichtig sind und Menschen mit denen ich überhaupt nichts anfangen kann. Vielleicht tu ich mich ja auch deshalb so mit Pauschalaussagen schwer. Ich frage mich aber wirklich, wie das Leben von all denen aussieht, die hier nur vom Extrem schreiben. Welche Konsequenz zieht das im realen Leben nach sich? Wenn man pauschal Frauen als Versorgungsprostituierte bezeichnet, dann schließt das ja auch die Frauen ein, die einem eigentlich wichtig sind und ich glaube kaum, dass einem bei so einer Grundhaltung noch viele Frauen offen begegnen.

Diejenigen, die hier nur von Extremen schreiben, nehmen möglicherweise nur noch Extreme wahr. Ich persönlich halte nichts von Pauschalisierungen, weil weder Männer noch Frauen eine homogene Masse sind, die sich irgendwie "charakterisieren" ließe. Man muß ihnen allerdings zugute halten, dass der politische Feind dies seit Jahren erfolgreich betreibt und sie es möglicherweise es als gerechtfertigt ansehen, dies ebenfalls zu tun.

Bezüglich der Versorgungsprostituierten:

Ich denke nicht, dass alle Frauen zwangsläufig darauf abzielen, den Mann nur auszubeuten, indem sie ihm ein Kind unterschieben und ihn in den Hafen der Ehe zwingen. Genaugenommen lassen sich solche Frauen an ihrer Ehrlosigkeit leicht erkennen, weshalb ich diese schon lange aus meinem Freundeskreis aussortiert habe. Aber selbst jene, die nicht darauf abzielen, nehmen die daraus erwachsenden Privilegien nur allzu bereitwillig an. Schließlich ist es doch "ihr Recht" und was Recht sei, könne doch nicht falsch sein...

Ich habe nur allzu oft erleben müssen, dass Frauen am Anfang einer Beziehung bei Freunden wirklich nur dem traditionellen Familienbild entsprechen wollten und einen Kinderwunsch hegten, weil sie Kinder wollten. Etliche Jahre später aber, wenn der Zauber der Kinder verflogen war, fanden sie es nur allzu gut, dass der Mann für sie aufkommen musste. Sie waren urplötzlich mit ihrem Leben nicht mehr zufrieden und gaben selbstverständlich dem Mann daran die Schuld. In diesem Stadium dachten sie ebensowenig darüber nach, warum der Mann für ihr Lebensglück verantwortlich sein sollte wie sie zuvor nicht darüber nachgedacht hatten, warum sie denn unbedingt das traditionelle Familienbild als das Nonplusultra betrachteten.

Ich sehe Frauen durchaus nicht zwangsläufig als Versorgungsprostituierte. Ich sehe aber sehr wohl in jeder potenziellen Partnerin die Gefahr, dass sie zu einer solchen werden könnte. Der Grund dafür ist aber nicht in "der Frau" als Geschlecht zu suchen, sondern in der Medienhetze und den Gesetzen, die ein solches Verhalten noch fördern. Und deshalb sind Frauen für mich als Partnerin (!) nachwievor nicht vertrauenswürdig, denn ich kann unmöglich wissen, wie sich diese Frauen in den Jahren entwickeln. Gleichwohl weiss ich aber, was mir blüht, wenn ich mich unter diesen Gesetzen darauf einliesse, Kinder in die Welt zu setzen, zu heiraten oder mit einer Frau zusammenzuziehen.

Die Frauen in meinem Freundeskreis kennen diese meine Einstellung. Sie können diese in der Regel verstehen, im schlimmsten Fall meinen sie man müsste doch seinen Gefühlen folgen ungeachtet der Gesetzeslage. Aber ich richte meine Entscheidungen nicht nach Gefühlen aus, sondern nach Fakten. Und wie wir alle wissen, sprechen diese Fakten gegen uns.

Ich stimme dir aber insofern zu, als dass rational begründete Beiträge in diesem Forum rar geworden und Polarisierungen gewichen sind. Da wird von einigen sehr wohl ein sehr einfaches bipolares Weltbild in der Geschlechterdebatte gezeichnet. Und diesen Menschen dürfte es auch egal sein, ob die Frauen ihnen gegenüber noch offen sind, da sie diese als politischen Todfeind ausgemacht haben, den es mit allen Mitteln zu bekämpfen gelte. Ich kann sie dafür aber nicht verdammen. Denn der Feminismus betreibt seit Jahren diese "Kampfstrategie" und obschon ich radikaler Denkweise nicht viel abgewinnen kann, so bin ich doch nicht dazu bereit, den Radikalfeministen das Feld kampflos zu überlassen. Denn auch rationale Auseinandersetzungen haben ihre Grenzen - insbesondere dann, wenn der Gegner zu einer rationalen Auseinandersetzung entweder nicht fähig oder nicht willens ist, wie man an den in diesem Forum existenten Feministinnen immer wieder beobachten kann.

Gruß,

Silvain


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