Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Welche Rolle spielen eigentlich Frauen in eurem realen Leben

Markus, Monday, 20.06.2005, 01:10 (vor 6904 Tagen) @ Jeremin

Als Antwort auf: Re: Welche Rolle spielen eigentlich Frauen in eurem realen Leben von Jeremin am 19. Juni 2005 20:50:42:

Hallo Jeremin,

ich reite hier auf Pauschalisierungen herum, weil ich das nur konsequent finde. Wenn die Radfems von "den Männern als potentielle Vergewaltiger" sprechen, regt man sich hier doch nicht grundlos und berechtigt über solche Aussagen auf. Dann muss man aber doch so konsequent sein und nicht genau die selbe Linie nur mit vertauschten Geschlechtern fahren.

Diese Frage ist für mich auch eine Standortbestimmung. Ich persönlich habe keine Lust meinen Fokus auf ein paar weltfremde, durchgeknalle Radikalfeministinnen zu richten. Da gehe ich mit meinem Sohn lieber Fußball spielen. Solche "Frauen" haben keinen sonderlichen Stellenwert in meinem Leben.

Was ich aber mache ist falsche Gesetze zu kritisieren. Hier finde ich Engagement wichtig und hier bringe ich mich auch zeitlich gerne ein. Und genau darum habe ich ein Problem damit, wenn jemand schreibt, dass Frauen doch nur Kinder bekommen, um zu Hause bleiben zu dürfen, weil sie zu faul zum arbeiten sind.

Verstehst du was ich meine? Ich sehe das große Problem der Männerbewegung die unterschiedlichen Ziele. Manche haben Schlimmes erlebt und brauchen die Kompensation durch Konfrontation mit den Radfems. Hier im Internet können sie Dampf ablassen und sich auskotzen. Das befreit sicher, nur wird es niemandem gerecht, weil die Aussagen letztendlich inhaltlich nicht haltbar sind. Nicht jede Hausfrau ist durchtrieben und faul.

Wenn dann aber diese Gruppe mit Männern zusammen kommt, deren Ziel es ist, wirklich etwas zu bewegen, dann prallen die Interessen aufeinander. Ich bin ganz ehrlich. Ich würde niemandem, mit dem ich thematisch über diese Dinge diskutiere, dieses Forum zeigen. Diese Parolen, die hier immer wieder zu lesen sind, stoßen doch nur ab und machen die ganze mühevolle Argumentation auf der Grundlage von Belegen und Fakten kaputt. Wenn eine der Frauen, mit denen ich schon konstruktiv diskutiert habe, hier lesen würde, dann würde sie mich wahrscheinlich fragen, wie ich zu meinem Sohn gekommen bin und ob dieser undifferenzierte Frauenhass durch eine latente Homosexualität bedingt ist.

Das ist der Punkt. Unser Problem ist aber auch ein anderes. Du schreibst davon, wie Frauen die Möglichkeiten ausnutzen, die ihnen gegeben wurden und prangerst sie dafür an. Ich persönlich stehe auf dem Standpunkt, dass jeder von uns das nimmt, was er kriegen kann. Wären die Gesetze genau umgekehrt, würden wir Männer uns dann, was das Aufenthaltsbestimmungsrecht der Kinder betrifft, anders verhalten? Würden wir das wirklich tun? Oder müsste hier nicht das falsche Gesetz, das das Recht auf das Kind automatisch der Mutter zuspricht an den Pranger? Und genau hier sehe ich meinen Ansatz. Ich finde wenn man etwas ändern will, kommt man mit undifferenzierten Kollektivbeschuldigungen nicht weiter, denn diese werden nie mehrheitsfähig sein. Darum muss man diese Gesetze ins Visir nehmen, hierauf den Fokus richten und dahingehend argumentieren. Dann gewinnt man nämlich auch Befürworter aus den Reihen der Frauen.

Ich finde es aber in jedem Fall klasse, dass du dich mit meiner Frage auseinandergesetzt hast und so viel aus deinem Privatleben hier offengelegt hast. Was deine Schwestern und deine Mutter betrifft, so will ich das hier nun bitte nicht falsch verstanden wissen. Es ist keinesfalls negativ gemeint, aber Kinder nehmen später oft das an, was man ihnen vorlebt. Diese Erfahrung dann aber auf alle Frauen zu übertragen, funktioniert nicht, weil ich in meinem Bekanntenkreis zumindest dies nicht bestätigen kann und damit schon mal dieses "alle Frauen" nicht erfüllt sehe.

Ich glaube trotzdem, auch wenn das manchmal hier so scheint, wir sind in unseren Meinungen gar nicht so weit voneinander entfernt, zumindest wenn wir das gegenüberstellen, was wir real leben.

Markus


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